Mit Geldtransferdiensten lässt sich innerhalb kürzester Zeit Geld über Ländergrenzen hinweg überweisen. Dafür benötigt man nicht mal ein Girokonto. Allerdings sollte man einige Sicherheitshinweise beachten.
Mit Geldtransferdiensten wie Western Union oder Moneygram lässt sich innerhalb kurzer Zeit Geld über Ländergrenzen hinweg transferieren. Das Geld steht dem Empfänger bei solchen Blitzüberweisungen in wenigen Minuten zur Verfügung. Viele Menschen, die in Deutschland arbeiten nutzen diese Dienste, um ihre Familien im Ausland finanziell zu unterstützen.
Der Service kann aber auch sehr hilfreich sein, wenn im Urlaub die Geldbörse abhandengekommen ist oder im Ausland studierende Kinder Geld erhalten sollen.
Die Postbank – bei der man den Geldtransfer-Service von Western Union nutzen kann – hat kürzlich einige Hinweise gegeben, wie eine solche Überweisung funktioniert und was man beachten sollte.
Geld problemlos ins Ausland transferieren
Um mit diesen Geldtransferdiensten Geld zu versenden oder zu empfangen, benötigt man kein Bankkonto, sondern nur einen gültigen Ausweis sowie verschiedene persönliche Daten des Senders oder Empfängers
Der Absender füllt ein Formular aus, weist sich mit einem gültigen Personalausweis oder Reisepass aus und zahlt den gewünschten Betrag ein. Als Bestätigung erhält er eine Geldtransfernummer.
Der Empfänger legitimiert sich für die Auszahlung, indem auch er ein gültiges Ausweisdokument vorlegt und ein Formular ausfüllt. Darin muss er unter anderem den versendeten Betrag und die Transfernummer angeben.
Aufpassen bei den Kosten
Ein Nachteil der Geldtransferdienste sind die teilweise hohen Kosten. Sie hängen u.a. von folgenden Faktoren ab:
- Aus welchem Land wird überwiesen?
- In welches Land wird überwiesen?
- Welcher Betrag wird überwiesen?
- Ist eine Währungsumrechnung notwendig? Falls ja, wann und wo erfolgt diese?
- Erfolgt die Überweisung durch Bankkonto, Kreditkarte oder Bargeld?
- Erhält der Empfänger das Geld bar oder auf einem Bankkonto?
Die anfallenden Gebühren bezahlt zwar normalerweise der Absender, aber auch der Empfänger kann in der Praxis von Gebühren betroffen sein, wenn beispielsweise bei der Auszahlung vor Ort in eine andere Währung umgerechnet wird.
Sicherheitsapekte beachten!
Wichtig sind auch einige Sicherheitsaspekte. Viele Betrüger haben sich darauf „spezialisiert“, Opfer mit zweifelhaften Methoden zu Geldtransfers zu überreden. Denn im Gegensatz zu normalen Überweisungen von Bank zu Bank kann das einmal versendete Geld nicht zurückgeholt werden.
Die Postbank schildert dazu zwei verbreitete Betrugsmaschen:
Der Kauf per Scheck
Ein ausländischer Käufer meldet sich auf ein privates Inserat zum Beispiel für einen Autoverkauf. Ohne das Fahrzeug gesehen zu haben, will er es erwerben. Er schickt dem Verkäufer einen Scheck, der „versehentlich“ auf eine deutlich höhere Summe ausgestellt ist, und bittet, den Mehrbetrag per Geldtransfer an ihn zurückzuschicken.
Der Scheck wird von der Bank zunächst zwar eingelöst – nach der Prüfung erweist er sich aber als nicht gedeckt und wird von der Bank storniert. Hat der Verkäufer den vom Betrüger angeforderten Betrag in der Zwischenzeit bereits transferiert, ist das Geld unwiderruflich verloren
Anzahlungen per „Treuhandservice“
Ein Verkäufer bietet eine Ware im Internet zu einem sehr günstigen Preis an. Als Anzahlung oder Liquiditätsnachweis verlangt er vom Käufer einen Geldtransfer an ein Familienmitglied des Käufers mit dem Hinweis, dass angeblich ein „Treuhandservice“ angeboten wird.
Der betrügerische Verkäufer lässt sich die Daten des Transfers schicken und holt den Betrag mit einem gefälschten Ausweis ab. Dann verschwindet er, die Ware wird nie übergeben.
Sicherheitstipps für Geldtransfers
Die folgenden Sicherheitshinweise sollten Sie beachten, um Verluste durch betrügerische Geldtransfers zu vermeiden.
- Senden Sie nie Geld an Unbekannte.
- Bezahlen Sie niemals Einkäufe – z.B. aus Online-Auktionen – in Vorkasse per Geldtransfer.
- Seien Sie misstrauisch bei Angeboten, die unrealistische Vorteile versprechen.
- Gehen Sie bei überraschenden Lotto-Gewinnen oder Erbschaften nicht in Vorleistung.
- Wenden Sie sich sofort an die Polizei, wenn Sie einen Betrug vermuten.
- Bewahren Sie Informationen zu Geldtransfers genauso sicher auf wie PIN-Nummern oder Passwörter und geben Sie diese niemals an unbeteiligte Dritte weiter.
Echtzeitüberweisungen von Girokonto zu Girokonto sind übrigens ebenfalls blitzschnell und im Zweifel eine gute Alternative.