Anzeige

Riester-Rente: Für welche Zielgruppe sie in Betracht kommt

Riester-Verträge sind eine praktische Möglichkeit, für die eigene Zukunft vorzusorgen. Doch für welche Zielgruppe lohnt sich der Vertragsabschluss?

Die Riester-Rente ist ein Produkt, welches von einigen Finanzexperten in den Himmel gelobt wird, andere Experten sind hingegen weniger begeistert. Diese gegenteiligen Meinungen sorgen bei Verbrauchern verständlicherweise für Verunsicherung.

Mit der Riester-Rente in ein rüstiges Rentnerdasein

Glücklich und zufrieden im Alter: Riester kann dabei helfen
© Shutterstock

Das Ziel der Politik ist dabei simpel: In eine gesetzliche Kürzung des Rentenniveaus, welche in mehreren Schritten erfolgt, soll eine private, steuerlich geförderte Kompensation einspringen. Eine dieser ist die Riester-Rente, die vor gut 13 Jahren durch das Altersvermögensgesetz (AVmG) (PDF; 150 KB) eingeführt wurde.


Laut Ralf Scherfling, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, ist Riester, trotz Nachbesserungen in den vergangenen Jahren, weiterhin kompliziert und komplex. Für Verbraucher ist es häufig schwierig, Angebote zu vergleichen. Dennoch bemühen sich Politik und Versicherer, die Situation zu verbessern. Das ist auch dringend nötig, wie die vergangenen Jahre gezeigt haben. Inzwischen muss jeder Verbraucher selbst fürs Alter vorsorgen.

Warum Verbraucher selbst vorsorgen müssen

In Schulen wurde bis dato die klassische (lineare) Bevölkerungspyramide gelehrt: Sie ist ein simples Dreieck, welches im unteren Bereich aus jungen, arbeitenden Menschen besteht. Nach oben hin wird die soziale Schicht immer älter. Der Anteil der alten Bevölkerung ist im Idealfall immer kleiner als der der jungen Schicht. In wenigen Jahren wird genau das Gegenteil der Fall, wie die Daten des Statistischesn Bundesamtes zeigen. Aus der ehemaligen Pyramide wird eine Urnenform. Die Lehrbücher müssen in Deutschland (und vielen anderen Ländern Europas) bald umgeschrieben werden. Denn die Bevölkerungspyramide steht inzwischen auf dem Kopf. Mit einer abnehmenden Jugend wächst die Schicht der Alten. Diese Entwicklung wirkt sich auf die Alterssicherung aus. Laut Statistischem Bundesamt müssen in 20 Jahren zwei Erwerbstätige einem Rentner die Pension zahlen. 2013 war das Verhältnis noch drei zu eins.

In einem aktuellen Artikel informiert der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), dass mehr private Altersvorsorge von Nöten ist. Der demografische Wandel ist in Deutschland kurzfristig nicht mehr aufzuhalten. Nun liegt es an der Politik, die Situation in den Griff zu bekommen, sodass jeder Mensch ein normales Leben führen kann. Aktuell belasten aber die niedrigen Zinsen den Finanzmarkt und die Verbraucher.

Altersvorsorge in Zeiten von Niedrigzinsen

Niedrige Zinsen haben Vorteile und Nachteile. Während sich Häuslebauer und ‑käufer über niedrige Bauzinsen freuen, sieht es für Sparer weniger erfreulich aus. Ihnen sind niedrige Zinsen ein Dorn im Auge, denn für ihr Erspartes erhalten sie nicht viel Geld. Aus diesem Grund sehen sie sich nach alternativen Möglichkeiten zur Altersvorsorge um. Die Riester-Rente ist eine dieser Alternativen. Für Verbraucher ist das Angebot aber häufig schwer durchschaubar. Meist wissen sie auch nicht, ob sie die Riester-Rente überhaupt anspricht.

Die 3 Zielgruppen der Riester-Rente

Laut der Bundesregierung gab es im dritten Quartal 2014 rund 16 Millionen Bürger mit Riester-Vertrag. Dies entspricht einem Plus von zwei Prozent im Vergleich zu 2012. Noch besteht Aufholbedarf, denn 32 Millionen Beschäftigte könnten von dieser Förderung profitieren.

  1. Eine Riester-Police lohnt sich für viele Verbraucher in Deutschland. Zunächst beträgt die staatliche Grundzulage 154 Euro. Für jedes Kind, welches vor 2008 geboren wurde, gibt es 185 zusätzlich. Für alle anderen Kinder gibt es sogar 300 Euro. Diese beiden Zuschüsse verdeutlichen, dass sich die Riester-Rente insbesondere für Familien mit mehreren Kindern lohnt, insbesondere dann, wenn diese nach 2008 geboren wurden.
  2. Aber auch Geringverdiener, die keine Kinder haben, können von der Riester-Rente profitieren. Da ihr Einkommen gering ist, fällt auch der Mindesteigenbeitrag klein aus. Die Zulage von 154 Euro erhalten sie natürlich auch.
  3. Die dritte Gruppe, die von der Riester-Rente profitieren kann, sind gut verdienende Singles. Im Vergleich zu Familien mit mehreren Kindern sind die Zulagen nicht zu hoch, sodass der Steuervorteil gemindert wird.

Mehr Transparenz seit 2015

Das undurchschaubare Angebot von Riester-Renten hat sich inzwischen gebessert, wie das Berliner Institut für Transparenz (ITA) ermittelt hat. Das Institut verglich die Tarife von 39 Riester-Renten von 2014 und 2015.

Seit dem 1. Januar dieses Jahres sind Versicherer dazu verpflichtet, die Effektivkosten ihrer Produkte anzugeben. Die Studie des ITA hat ergeben, dass die Gesamtkosten im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken sind. Immerhin 4,9 Prozent weniger zahlen Interessierte für eine Riester-Rente. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern sind jedoch zum Teil sehr groß. Einige Anbieter reduzierten die Effektivkosten ihrer Riester-Policen um 30 Prozent, andere erhöhten sie um neun Prozentpunkte.

Die beste Möglichkeit für Verbraucher bleibt nach wie vor ein Vergleich der einzelnen Riester-Produkte. Seriöse Anbieter listen die Testberichte ihrer Riester-Rente auf der Produktseite auf. Das ist auch bei der Riester-Rente von amv.de der Fall: Das Riester-Produkte erhielt Testnoten wie sehr gut und hervorragend.

Unsichere Verbraucher können sich von einer Versicherungsgesellschaft individuell beraten lassen. Dieses Angebot sollte jeder Verbraucher nutzen, falls er Fragen zur Riester-Rente hat und diese durch Recherche nicht eigenständig beantworten kann. Riester-Verträge sind schließlich umfangreiche Produkte, die ein wenig Einarbeitung erfordern.

Ihnen hat der Beitrag gefallen? Dann teilen Sie ihn gerne in Ihrem Netzwerk

Über den Autor

Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring befasst sich seit über 30 Jahren beruflich mit Banken und Finanzdienstleistern. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Er ist Herausgeber von Der-Bank-Blog.de und hält Vorträge bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

Anzeige

Kommentare sind geschlossen