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Sascha Klupp: Berlin braucht dringend neue Wohnungen

Die Wohnungsnot in Berlin nimmt immer alarmierendere Ausmaße an. Vermieter sehen sich inzwischen mit so vielen Anfragen konfrontiert, dass etliche Interessenten leer ausgehen.

Skyline von Berlin im Sonnenuntergang

Berlin ist zwar bereits dicht bebaut, bietet aber trotzdem nicht genügend Wohnraum für die vielen Neubewohner.

Die Wohnungsnot in der Hauptstadt Deutschlands ist nicht erst seit gestern ein großes Problem. Nach wie vor kommen pro Jahr 20.000 Neubewohner nach Berlin und schon jetzt steht nicht genügend Wohnraum für alle zur Verfügung. Daher wird sich die Problematik weiter konzentrieren, wenn nicht bald etwas geändert wird. Das sieht auch Sascha Klupp, Vorstand der Inter Stadt- und Wohnungsbau Real Estate AG, so und erklärt die Hintergründe.

Wohnungsnot in Berlin inzwischen ein strukturelles Problem

Die Suche nach einer Wohnung wird in Deutschlands Hauptstadt Berlin zu einem immer schwierigeren Unterfangen. Das bekommen vor allem Studenten, Familien mit Kindern und Senioren zu spüren.

Freie Wohnungen gibt es zwar, aber mit Einschränkungen:

  1. Sie befinden sich in Problembezirken oder ungünstigen Lagen
  2. Sie sind innerhalb kürzester Zeit vergriffen
  3. Der Zustand ist schlecht und sanierungsbedürftig

Sascha Klupp, seines Zeichens Vorstand der Inter Stadt- und Wohnungsbau Real Estate AG, hat in seiner Karriere schon mehr als 1.000 Wohneinheiten sanieren lassen. Er hat sich jedoch auch auf die Modernisierung von Wohnobjekten fokussiert und sieht die sich zuspitzende Lage kritisch:

„Wer heute eine Wohnung in akzeptabler Lage sucht, wird nur selten fündig und ist, wenn dann dazu gezwungen, enorm viel Aufwand zu betreiben. Angehende Mieter, die das nicht können, müssen Abstriche machen und Kompromisse eingehen, die eigentlich nicht sein müssten.“

Kompromisse bei der Wohnungssuche wollen viele nicht eingehen

Sascha Klupp muss es wissen, denn er ist einer der führenden Experten auf dem Immobilienmarkt und hat seit der Wiedervereinigung alle Entwicklungsphasen der Branche miterlebt.

Problematisch ist, dass nach Berlin seit dem Jahr 2011 zwischen 40.000 und 60.000 neue Bewohner pro Jahr gekommen sind. Aktuell sind es immer noch 20.000 per annum und für einen nicht unerheblichen Teil von ihnen werden überhaupt keine Wohnungen fertiggestellt.

Dass Wohnraum knapp ist, bekommen Menschen aller gesellschaftlichen Schichten zu spüren. Wer sich für eine Wohnung interessiere, bekomme teilweise gar keine Antwort oder müsse sich mit Massenbesichtigungen herumschlagen, so der Experte.

Hochhäuser als die Lösung des Wohnungsproblems in Berlin?

Dass sich die prekäre Wohnungssituation in Berlin in Zukunft von selbst regulieren wird, ist laut Sascha Klupp nicht zu erwarten, denn dafür sei die das Angebot bestimmende Nachfrage viel zu hoch.

Viele ehemalige Problemviertel seien heute populäre Wohnadressen. Mit dem Brexit und dem Startup-Boom gebe es zudem viele Faktoren, die die Einwohnerzahl weiter in die Höhe schnellen ließen, so Klupp.

Ein alternativer Lösungsansatz für das Dilemma könnte indes in der Errichtung von mehr Hochhäusern zu erblicken sein – so, wie es aus dem neuen Hochhaus-Leitbild hervorgeht.

Aktuell sind lediglich 1300 der insgesamt 370.000 Bauten in Berlin höher als 35 Meter. Das ist die Grenze, ab der ein Haus offiziell als Hochhaus eingestuft wird.

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Über den Autor

Max Meier

Max Meier ist gelernter Bankkaufmann und schreibt regelmäßig für den Bank Blog Ratgeber über Themen für Kunden von Banken und Sparkassen.

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