Fast jeder Zweite Deutsche war im vergangen Jahr Opfer von Schadprogrammen aus dem Internet. Wie man sich davor schützen kann, zeigen sechs Tipps und Hinweise, die Internetnutzer beachten sollten.
Eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigt, dass immer noch viele PC-Nutzer von bösartiger Software in Form von Viren, Trojanern oder verschlüsselten Festplatten bedroht werden. Jeder zweite Nutzer war demnach im vergangenen Jahr davon betroffen. Beliebte Einfallstore für Schadprogramme sind vor allem die gängigen Betriebssysteme und Office-Anwendungen.
Schutz des Heim-PCs weit verbreitet
Virenschutzprogramme und Firewalls gehören heute zur Grundausstattung eines PCs. Zudem sollten Nutzer Software-Updates umgehend installieren, denn Sicherheitslücken entstehen meist durch Programmierfehler.
Immerhin nutzen 84 Prozent der Nutzer Virenschutz-Software am heimischen PC. 65 Prozent haben zudem eine Firewall aktiviert. Und 25 Prozent bedienen sich Anonymisierungsdiensten wie Proxys oder dem Tor-Netz.
21 Prozent haben außerdem die PC-Kamera abgedeckt und 17 Prozent nutzen einen Passwort-Safe. 16 Prozent der PC-Nutzer verwenden zusätzlich installierte Verschlüsselungssoftware für Daten, 9 Prozent nutzen dies für E-Mails.
Vor kurzem erst hat die Stiftung Warentest den am Markt erhältlichen Antivirenprogrammen attestiert, dass sie besser als bisher schützen. Als Schwachpunkt wurde lediglich der Schutz vor Phishing-Attacken identifiziert.
Die sechs wichtigsten Tipps für Sicherheit am Heim-PC
Bitkom hat zudem in der folgenden Infografik die wichtigsten Hinweise für Schutz vor Cyberkriminalität zusammengestellt:
1. Komplexe Passwörter nutzen
Ein Passwort sollte mindestens acht Zeichen lang sein und sowohl Groß- und Kleinbuchstaben als auch Ziffern und Sonderzeichen enthalten. Es sollte kein Begriff aus dem Wörterbuch sein und keinen Bezug zum beruflichen oder privaten Umfeld haben. Geburtsdaten, Lieblingsromane oder Namen der Kinder sind keine sicheren Passwörter. Wie sie einfach gute Passwörter finden können, lesen Sie im Artikel „7 Tipps, wie Sie einfach ein sicheres Internet Passwort finden“.
2. Passwort-Manager als Kennwort-Tresor einsetzen
Für unterschiedliche Dienste sollte man unterschiedliche Passwörter nutzen. Passwort-Manager generieren komplexe Passwörter und heben diese sicher auf. Merken muss man sich dann nur noch das Generalpasswort.
3. Mehr-Faktor-Authentifizierung nutzen
Wird eine Zwei-Faktor-Authentifizierung angeboten, sollte man diese auch nutzen. Dabei gibt man beim Einloggen man sein Passwort ein. Daraufhin bekommt man eine TAN per SMS. Nur wenn sowohl das Passwort als auch die TAN stimmen, wird man wirklich eingeloggt.
4. Regelmäßig Updates fahren
Sicherheitslücken entstehen oft durch Programmierfehler, durch die sich Viren und Schadsoftware Zugang zu den Daten verschaffen. Sicherheitsupdates schließen diese Lücken. Deshalb sollte man sie schnellstmöglich installieren. Wenn Programme Updates automatisch einspielen können, sollte man das in den Einstellungen aktivieren.
5. Vorsicht bei dubiosen Mails und Anfragen
Man sollte bei E-Mails immer den gesunden Menschenverstand nutzen. Banken und andere Unternehmen bitten ihre Kunden nie per E-Mail, vertrauliche Daten im Netz einzugeben. Diese Mails sollte man sofort löschen. Das Gleiche gilt für E-Mails mit unbekanntem Dateianhang oder verdächtigen Anfragen in sozialen Netzwerken.
6. Informationen ernst nehmen und handeln
Wenn über Sicherheitslücken, Hacks oder ähnliche Vorfälle berichtet wird, sollten Nutzer handeln. Um an Informationen zu kommen, können Nutzer beispielsweise Apps wie das Sicherheitsbarometer von DSIN einsetzen. Wichtig ist, aktiv zu werden. Sicherheit lebt vom Mitwirken aller.