Um bei der Geldanlage auf der sicheren Seite zu sein, sollte man sein Vermögen ausgewogen strukturieren. Eine strategische und an den individuellen Bedürfnissen des Anlegers ausgerichtete Asset Allokation ist dabei unabdingbar.

Asset Allokation zur Vermögenssicherung und –mehrung

Die Struktur des Vermögens ist wichtig für den Erhalt und die Mehrung.

Für erfahrene Finanzexperten sind Phasen großer Unsicherheiten nicht neu. Doc zuletzt hat eine Krise die nächste in immer kürzeren Abständen überholt: Corona-Pandemie, hohe Inflation, Versorgungsengpässe, steigende Energiepreise und geopolitische Konflikte prägen die Wirtschaft. In diesem volatilen Umfeld sind Anleger zusehends verunsichert. Der Wunsch nach Stabilität wächst, auch und insbesondere bei der Geldanlage.

Schwankungen und Kursrückgänge an den Finanzmärkten kommen indes immer wieder vor und gehören zur Vermögensanlage dazu. Wichtig ist, auch in schwierigen Phasen Ruhe zu bewahren und nicht überstürzt zu handeln. Die richtige Vermögensstruktur ist dafür eine wichtige Voraussetzung, wie das Financial Planning Standards Board Deutschland vor kurzem darlegte. Sie verspricht auch in unruhigen Zeiten beste und stabile Ergebnisse.


Hohe Bedeutung der strategischen Asset Allokation

Bei der Geldanlage sollte man nicht alle Eier in einen Korb legen. Die meisten Investoren wissen das und handeln entsprechend. Doch die Aufstellung einer strategischen und individuell passenden Vermögensstruktur ist ausgesprochen anspruchsvoll. Sie muss an den individuellen Bedürfnissen der Anleger ausgerichtet sein und beschreibt die Aufteilung des Vermögens in mehrere Teile, welche in unterschiedliche Anlageklassen und Einzelinvestments angelegt werden.

Die strategische Asset Allokation sollte daher stets die Basis einer langfristigen Anlagestrategie sein. Studien zeigen, dass die strategische Vermögensstruktur für 80 bis zu 90 Prozent des langfristigen Anlageerfolgs verantwortlich ist. Erst weit danach kommen Faktoren wie Timing, taktische, also kurzfristige, Vermögensstruktur und Titelselektion.

Ausrichtung auf das Risikoprofil des Anlegers

Idealerweise sollte die Vermögensallokation entsprechend der Risikobereitschaft des Anlegers gestaltet sein, um in verschiedenen Marktphasen beibehalten zu werden, ohne die Erreichung der Minimalziele zu gefährden. Allerdings verfügen nur wenige Anleger über das erforderliche Wissen oder die Fähigkeit, eine langfristig ausgerichtete Vermögensstruktur selbst zu erstellen und regelmäßig anzupassen.

Stattdessen sind Privathaushalte in Deutschland trotz teilweise hoher Inflation nach wie vor unterdurchschnittlich in Wertpapieren investiert. Etwa ein Drittel des gesamten Geldvermögens wird bar gehalten oder in schlecht verzinsten Bankeinlagen angelegt, fast ebenso viel ist in Versicherungsprodukten gebunden. Dadurch verzichten die Bundesbürger auf Renditechancen.

Die ideale Asset Allokation

Die optimale Vermögensstruktur variiert je nach individuellen Umständen. Ein Blick auf die strategische Asset Allocation erfolgreicher Großinvestoren zeigt, dass ein wesentliches Geheimnis ihres Erfolgs in der Diversifikation über verschiedene Assetklassen und der Einbeziehung alternativer Investments liegt.

Eine ausgewogene Diversifikation ermöglicht es auch konservativeren Anlegern, risikoreichere Anlageklassen in ihr Portfolio aufzunehmen. Es ist jedoch entscheidend, die damit verbundenen potenziell höheren Risiken und das veränderte Korrelationsumfeld zu berücksichtigen.

Das bedeutet, dass die strategische Asset Allocation nicht nur auf liquide Vermögenswerte beschränkt sein sollte, sondern auch illiquide Anlageklassen einbeziehen und somit auf das Gesamtvermögen des Privatkunden abgestimmt sein sollte.

So kommt man zu einer strategischen Asset Allocation

Beim Entwurf einer strategischen Asset Allocation ist es wichtig, die langfristigen individuellen Ziele zu berücksichtigen. Der Anleger sollte sich zuerst fragen, warum er überhaupt investieren möchte oder muss. Erst danach sollte die Frage nach dem „Wie“ – also der Festlegung der Strategie – folgen. Die Auswahl der Anlageprodukte erfolgt erst zuletzt.

Die strategische Asset Allocation kann als Masterplan betrachtet werden, der die Grundlage für jede zukünftige Investitionsentscheidung bildet. Die optimale Verteilung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen und Einzelinvestments ist dabei das wichtigste Werkzeug für das Risikomanagement.

Die Herausforderung besteht darin, Anlageformen zu kombinieren, die bei Krisen in einem Marktsegment nicht alle gleichermaßen betroffen sind. Widerstandsfähige Portfolios zeichnen sich durch eine Mischung von Anlageklassen aus, die wenig korreliert sind, unterschiedlichen Zyklen unterliegen und deren kombinierte Wertentwicklung schwerwiegende Erschütterungen verhindern kann. Das Ziel ist, dass weder externe Krisen noch persönliche Fehlentscheidungen die Gesamtstruktur gefährden.