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Verantwortungsvolle Jugend? – Eine Bilanz zur Kreditaufnahme in der Schweiz

Immer wieder hört man, dass junge Erwachsene häufiger Kredite aufnehmen als Erwachsene. Aber ist das tatsächlich so? Ein Blick auf die Statistiken der Schweiz soll Aufschluss geben.

Infografik: Wofür die Schweizer Kredite brauchen

Wofür die Schweizer Kredite brauchen

Quelle: Credisa

Die Schweiz liegt unter dem Durchschnitt

In der Schweiz lebt fast 1/5 der Bevölkerung in einem Haushalt, der mindestens einen Kredit aufgenommen hat. Wie auf der Website vom schweizerischen Bundesamt für Statistik entnommen werden kann, wurde der Begriff Kredit bei der Erhebung der Daten speziell definiert. Unter den Begriff Kredit fallen Konsumkredite und Darlehen einer Bank, beispielsweise für eine Hypothek auf eine Zweitwohnung. Nicht unter den Begriff fallen jedoch Hypotheken für den Hauptwohnsitz. Im europäischen Vergleich ist in der Schweiz der Anteil an Krediten pro Haushalt gering. Kleiner ist er lediglich in Italien, Malta und den Niederlanden. Deutschland liegt mit knapp 30% sehr nahe beim europäischen Durchschnitt, der 28,8% beträgt. Spitzenreiter bei der Kreditaufnahme ist Island mit über 70%. Konsumkredite werden von der Schweizer Wohnbevölkerung am häufigsten für das Leasen von Autos ausgegeben. Danach folgt die Verwendung für den Kauf von Gütern für die Wohnung, wie zum Beispiel Möbel oder elektronische Geräte. Allerdings werden nicht überall in der Schweiz gleich häufig Kredite aufgenommen. Es hat sich gezeigt, dass Personen aus der französischen und der italienischen Schweiz häufiger Kredite aufnehmen, als Personen aus der Deutschschweiz.


Eine (fast) altersneutrale Kreditverteilung

Auch wenn die Untersuchungen gezeigt haben, dass es sprachregionale Unterschiede bei der Häufigkeit der Kreditaufnahme gibt, konnten solche Unterschiede nicht bezüglich des Alters festgestellt werden. 23,9% der jungen Erwachsenen leben in einem Haushalt mit mindestens einem Kredit, bei den Erwachsenen sind es 23,4%. Es lässt sich folglich nicht sagen, dass junge Erwachsene zwischen 18 und 29 Jahren mehr Kredite aufnehmen als Erwachsene zwischen 30 und 49 Jahren. Auch die Tatsache, ob junge Erwachsene mit den Eltern leben oder nicht, hat keinen signifikanten Einfluss auf die Kreditsituation. Auffällig war bei den Ergebnissen allerdings, dass der Anteil an Personen mit Krediten oder Darlehen ab einem Alter von 50 Jahren bedeutend zurückgeht und besonders bei Personen im Rentenalter klein ist.

Quelle: Schweizerische Eidgenossenschaft

 

 

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Über den Autor

Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring befasst sich seit über 30 Jahren beruflich mit Banken und Finanzdienstleistern. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Er ist Herausgeber von Der-Bank-Blog.de und hält Vorträge bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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