Nicht erst seit Corona entscheiden sich immer mehr Einzelhändler für den Erwerb von EC-Kartenlesegeräten. Doch neben hygienischen Vorteilen, gibt es noch andere Faktoren zu berücksichtigen, um zu sehen, ob ein EC-Kartenleser ihren Service verbessern kann.
Die Deutschen lieben ihr Bargeld – ist eine oft verbreitete Aussage. Doch es gibt mittlerweile Studien, die an dieser Binsenweisheit rütteln. Mittlerweile werden rund 30 Prozent aller Zahlungen über Kredit- (6 Prozent) und Debitkarte (23 Prozent) getätigt. Obwohl wir damit noch weit von den Gegebenheiten des amerikanischen Marktes entfernt sind, denn dort wurden nur 19 Prozent aller Zahlungen mit Bargeld durchgeführt, zeigt sich eine Entwicklung hin zum bargeldlosen Einkauf.
Geänderte Kundenpräferenzen
Wer sich die, die Ergebnisse der Umfrage der Bundesbank in Hinblick auf Bargeldloses zahlen ansieht, stellt fest, das 21 Prozent angeben ein Vorteil liegt darin, dass Bargeld häufiger akzeptiert wird. Es, scheint als würde ein geringeres Angebot an Möglichkeiten zur Kartenzahlung einer Nutzung von Kartenzahlungen entgegenstehen.
Doch es gibt auch andere Indizien, die für geänderte Kundenpräferenzen sprechen. So ist in den letzten Jahren ein Wechsel hin zu Online-Banking und weg von der Bankfiliale zu verzeichnen. Berichte über schließende Bankfilialen und das Verschwinden von Bankautomaten, erscheinen in regelmäßigen Abständen in den Nachrichten. Ob eine geänderte Verfügbarkeit die Deutschen ins Online Banking drängen oder ob die Banken auf die geänderten Kundenpräferenzen reagieren, ist schwer herauszufinden. Am Ergebnis, dass Kunden vermehrt die Karte zücken, um zum Beispiel Geld in einem Supermarkt abzuheben, lässt sich nicht zweifeln.
Die Möglichkeit, diese Nachfrage nach mehr Bezahloptionen zu befriedigen und damit das eigene Geschäft attraktiver zu machen, scheint klar für einen EC-Kartenleser zu sprechen.
Kosten
Doch ist der Erwerb eines Kartenlesers eine Investition und gerade in Zeiten einer drohenden Rezession schrecken viele vor Ausgaben zurück. Doch eine Auflistung der Kosten und ein besseres Verständnis der verschiedenen Geschäftsmodelle der Anbieter zeigt teilweise drastische Unterschiede. Zu Unterscheiden ist zwischen Fixkosten und variablen Kosten. Fixkosten lassen sich wie folgt auflisten:
- Kauf- oder monatliche Mietkosten für das Endgerät,
- Einrichtung des Gerätes,
- Serviceleistungen und Support,
bei manchen Anbietern werden sie auch als Pauschale oder Grundgebühr zusammengerechnet.
Die variablen Kosten unterscheiden sich teils drastisch. So kann eine Transaktionsgebühr, welche pro Bezahlung einen festen Betrag abbucht, Teil des Vertrages sein. Eine andere Möglichkeit sind EC- beziehungsweise Kreditkartengebühren, welche einen Teil des Umsatzes als Gebühr verlangen. Üblich ist, dass der Prozentsatz bei Kauf mit Kreditkarte oft um ein Vielfaches höher ist. Manche Anbieter bieten auch Rabatte bei vielen Buchungen an oder verrechnen diese Kosten mit der monatlichen Grundgebühr. Ein Anbietervergleich kann ihnen jedoch helfen, zu überprüfen sich die Kosten für sie rechnen – z.B. ein EC-Kartenlesegerät von Sumup ist kompakt und für Kunden einfach bedienbar, und kommt mit 0€ monatlichen Fixkosten.
Natürlich sind auch Bargeldzahlungen nicht völlig umsonst. Das Geld muss gezählt und zur Bank gebracht werden, was letztendlich Arbeitszeit kostet.
Auch wenn man diesen Faktor am liebsten ausblendet, da Überweisungen direkt erledigt sind und Geld nicht erst in der Kasse zwischengelagert werden muss, sinkt auch die Wahrscheinlichkeit eines Diebstahls oder zumindest die Höhe des Verlustes.
Angenehmeres Einkaufserlebnis
Doch neben den Kosten und der Kundenpräferenz lässt sich der Einfluss einer bargeldlosen Bezahlmöglichkeit auf das Einkaufserlebnis nicht leugnen. Kartenzahlung ermöglichen ein effizienteres Arbeiten, es muss kein Wechselgeld gezählt werden oder Banknoten auf Echtheit überprüft werden. Das spart Zeit und ermöglicht mit weniger Personal mehr Kunden zu bedienen und freigewordenes Personal anderweitig zum Beispiel bei der Kundenbetreuung einzusetzen. Auch Fälle das der Kunde zu wenig Geld dabei hat und noch zum Bankautomaten muss, kann durch die Kartenzahlung vermieden werden.
Manche Anbieter ermöglichen es auch dem Kunden den Kassenbon den Beleg per E-Mail zuzusenden, was das Risiko der Kunden verringert, den Kassenbon zu verlieren und damit einiges an Kopfzerbrechen erspart.
Technische Abhängigkeit
Ein Problem der Kartenzahlung ist natürlich auch die technische Abhängigkeit, wie sich dieses Jahr im Mai bei dem Ausfall der Girokartenterminals gezeigt hat. Und natürlich gibt es auch weitere Problemfelder, das Personal muss für die neuen Geräte geschult werden und neben großflächigen Ausfällen können auch immer lokale Fehler in Form von Bugs oder Ähnlichem auftreten. Doch die technische Abhängigkeit ist auch ohne Kartenlesegerät hoch. Moderne Kassensysteme benötigen ebenso eine Einarbeitung und können ebenfalls von Stromausfällen betroffen sein. Und auch bei diesen Kassen gibt es Software-Updates und damit auch Softwarefehler. Die technische Abhängigkeit ist also eher ein Problem, dem die meisten Einzelhändler schon gegenüberstehen und dieses Risiko bereitwillig in Kauf genommen haben.
Letzten Endes muss aber von den Gegebenheiten vor Ort abhängig gemacht werden, ob sich im Einzelfall der Erwerb eines Ec-Kartenlesegerätes lohnt. Helfen kann hier seine Kunden zu kennen und gezielt zu Fragen, ob sie diese Möglichkeit nutzen würden. Aber auch ohne solche direkten Fragen lohnt es sich seinen Stammkunden zu analysieren, desto jünger der Kundenstamm, desto geringer der Anteil an Bargeld im Portemonnaie, wie die Studie der Bundesbank ermittelte. Doch die Prognose, dass immer mehr Kunden in Zukunft auf bargeldloses Zahlen wechseln werden, ist schwer zu widerlegen. Ein Umstieg könnte sich also gerade jetzt für sie lohnen.