Auch Menschen, die wenig Geld zur Verfügung haben, müssen sparen, um Rücklagen für Anschaffungen oder schwierige Zeiten zu bilden. Vier Tipps zeigen, wie dies erfolgreich gelingen kann.
Finanzielle Rücklagen sind wichtig, seit es für kleine und größere Ausgaben oder Anschaffungen, zur Unterstützung der Kinder oder als Vorsorge für den Ruhestand. Gerade in Krisenzeiten ist jedoch die Sorge groß, dass die eigenen Finanzen nicht ausreichen, um alle Kosten und Ausgaben für die Lebenshaltung zu stemmen.
Die Verbraucherzentrale NRW hat kürzlich vier Hinweise gegeben, wie man bereits mit kleinen Sparbeträgen ab 25 Euro monatlich langfristig Ersparnisse aufbauen kann:
- Auflistung der Einnahmen und Ausgaben,
- Notfallvorsorge treffen,
- Auswahl der passenden Sparform,
- Strategische Vermögensbildung.
1. Auflistung der Einnahmen und Ausgaben
Zu Beginn sollte man sich einen detaillierten Überblick über das eigene Budget verschaffen. Es ist dabei wichtig, jede Ausgabe genau zu erfassen, um die eigenen Finanzen im Griff zu haben. Diese Übersicht sollte kontinuierlich aktualisiert werden. Dabei kann verschiedenen Fragen nachgegangen werden:
- Gibt es möglicherweise Einsparmöglichkeiten?
- Vielleicht eine Mitgliedschaft, die nicht mehr benötigt wird?
- Ein zu teurer Handy- oder Energievertrag?
- Eine unnötige Versicherung?
Einnahmen und Ausgaben können z.B. in einem Haushaltsbuch festgehalten werden, entweder auf Papier oder mit einer App.
2. Notfallvorsorge treffen
Die Grundprinzipien der Geldanlage gelten selbstverständlich auch für das Sparen mit kleinen Beträgen. Geld sollte nur angelegt werden, wenn es langfristig nicht benötigt wird.
Zunächst sollten das Girokonto ausgeglichen, Verbraucherkredite beglichen und ein finanzielles Polster für Notfälle aufgebaut werden.
Es ist zudem ratsam, eine flexible Rücklage von etwa drei Nettomonatsgehältern zu haben und die wichtigsten Versicherungen zu berücksichtigen, insbesondere die private Haftpflichtversicherung.
3. Auswahl der passenden Sparform
Geldanlage muss nicht übermäßig kompliziert sein. Nachdem man sich einen umfassenden Überblick verschafft hat und über eine monatliche Summe verfügt, gilt es, die eigenen Ziele festzulegen;
- Wofür möchte man Geld zurücklegen?
- Für eine berufliche Weiterbildung im nächsten Jahr?
- Für ein neues Auto in einigen Jahren?
- Für die Altersvorsorge in ein paar Jahrzehnten?
Grundsätzlich gilt: Je sicherer die Geldanlage, desto geringer ist die Renditechance, und langfristig gebundenes Geld steht kurzfristig nicht zur Verfügung. Daher ist es wichtig, im Voraus zu klären, welches Ziel besonders prioritär ist und die entsprechenden Produkte für die Laufzeit zu wählen.
Das Tagesgeldkonto ist eine sichere Option für die Liquiditätsreserve. Festgelder und Sparbriefe können eine Alternative für mittelfristige Geldanlagen von mehreren Monaten bis zu einigen Jahren sein. Für Anlagezeiträume von mehr als zehn Jahren kann auch die Investition in Aktienfonds in Betracht gezogen werden – auch hier können regelmäßig kleinere Beträge angespart werden. Allerdings sollte das Geld so lange wie möglich investiert bleiben, bis der Kurs deutlich gestiegen ist.
4. Strategische Vermögensbildung
Aktuell bieten einige Banken für sichere Geldanlagen wie Tagesgeld, Festgeld oder Sparbriefe wieder Zinssätze von mehr als drei Prozent an, teilweise sogar über vier Prozent. Aufgrund der weiterhin hohen Inflation bedeutet dies jedoch oft immer noch einen realen Verlust.
Für Anleger mit einem Anlagehorizont von mehr als zehn Jahren könnten Aktien-ETFs eine interessante Alternative darstellen. Wer die teilweise starken Schwankungen aushalten kann, hat die Möglichkeit, durchschnittliche Renditen von sechs Prozent oder mehr pro Jahr zu erzielen. Dafür ist es jedoch erforderlich, schlechte Phasen an den Börsen ohne den Zwang, sein Geld abziehen zu müssen, auszusitzen. Anleger, die dazu in der Lage sind, könnten bei einer monatlichen Sparquote von 25 Euro und einer durchschnittlichen Rendite von sechs Prozent im Idealfall in 30 Jahren fast 25.000 Euro ansparen.