Heutzutage hat fast jeder schon einmal von VPN gehört. Vor allem zum Umgehen von Geo Blocking und Verschlüsseln von Daten werden diese benutzt, weswegen auch Unternehmen von Ihnen profitieren. Hier sind Gründe warum ein VPN für ihr Unternehmen unverzichtbar ist.
Egal, ob Sie YouTube schauen, Podcasts hören oder überhaupt Zeit im Internet verbringen, die Chancen stehen gut, dass Sie schon einmal etwas über VPNs gehört haben. Vielleicht kennen Sie die Vorteile für den privaten Gebrauch, aber warum nutzen Unternehmen VPNs und was sollten Sie beachten, bevor Sie sich ein VPN für Ihr Unternehmen zulegen?
VPN steht für Virtuelles Privates Netzwerk. Es handelt sich um eine Technologie, die den Datenverkehr bei der Übertragung über das offene Internet schützt und trennt.
Was bewirkt ein VPN?
Ein VPN funktioniert, indem es einen sicheren „Tunnel“ zwischen dem Endbenutzer und einem sicheren Server herstellt. Man kann sich ein VPN wie den Kanaltunnel vorstellen, der Großbritannien mit Frankreich verbindet. Durch die Verwendung fortschrittlicher und vielfältiger Formen der Verschlüsselung bietet ein VPN eine sichere Route durch das Internet, ähnlich wie der Tunnel für Autofahrer. In diesem Beispiel steht der Autofahrer für das Dokument, das Sie von zu Hause aus auf den Server im Büro hochladen möchten.
Zunächst digitalisiert Ihr PC die Informationen und legt sie im Auto ab. Der Fahrer, Ihr Dokument, kann dann sicher von einem Ende, Ihrem Computer, durch den Ozean, der das Internet ist, zum anderen Ende reisen. Ihr Dokument verlässt den Tunnel trocken und sicher vor neugierigen Blicken und kommt auf den Servern Ihres Büros an. Selbst wenn jemand in den sicheren Tunnel eintauchen und ihn „inspizieren“ würde, könnte er die Informationen oder den Treiber, der ihn durchläuft, nicht sehen.
Wie funktioniert ein VPN?
Der Tunnel, der für ein VPN aufgebaut wird, muss zunächst vom Client zum Server oder zur Firewall auf der Gegenseite führen. Dazu wendet er sich an eine vorher festgelegte Adresse und stellt eine Verbindungsanfrage. Was folgt, ist ein kompliziertes digitales Handshake-Gespräch. Das Gespräch ist nur für den Tunnel bestimmt und wird von der Firewall, die das interne Netz schützt, verschlüsselt oder verwürfelt. Dieser Handshake dient dazu, die Identität beider Seiten zu überprüfen. Sobald die Verbindung hergestellt ist, kann jede Seite Informationen hin- und herschicken. Alle Daten, die über diese Verbindung übertragen werden, sind verpackt und verschlüsselt. Sie können von niemandem gelesen werden, der versuchen könnte, die Informationen auf dem Weg zu beiden Enden des Tunnels abzufangen.
Warum verwenden Unternehmen VPNs?
Sobald diese sichere „Straße“ zwischen Ihrem PC und dem geschützten Netzwerk Ihres Büros aufgebaut ist, hat sie eine Reihe von Vorteilen. Erstens lässt diese Verbindung den Computer eines Benutzers so erscheinen, als ob Sie im Büro wären. Dies hat eine Reihe von Auswirkungen. Vor allem aber dient sie als sicheres Mittel, um auf Dateien zuzugreifen und zu ihnen beizutragen, die auf dem Server im Büro gespeichert sind. Diese Datenkontinuität ist für einen umfassenden Disaster-Recovery-Plan unerlässlich. Ein Wiederherstellungsplan ist eine Notwendigkeit für jedes Unternehmen und sollte regelmäßige Sicherungen der Server und der darauf befindlichen Dateien beinhalten.
Zweitens ermöglicht dieser Tunnel, dass der gesamte Internetverkehr vom Computer des Nutzers durch diesen Tunnel geleitet wird. Dies kann zwar zu längeren Ladezeiten führen, gewährleistet aber, dass die Nutzer vor einer Vielzahl von „Man-in-the-Middle“-Angriffen geschützt sind. Bei Netzwerken, in denen sensible Unternehmensdaten gehostet werden, sollte die anfängliche Einrichtung eines VPN von einem sachkundigen Netzwerktechniker durchgeführt werden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass das empfangende Ende des Tunnels richtig konfiguriert ist. Um ein VPN als Client einzurichten, muss ein Benutzer die VPN-Software herunterladen, die entsprechenden Serverinformationen eingeben und die zugewiesenen Anmeldedaten angeben.
Hardware-VPN vs. Software-VPN
Der Hauptunterschied zwischen einem Hardware-VPN und einem Software-VPN besteht darin, wo die Verarbeitung stattfindet. Ein Hardware-VPN-Gerät ist ein dediziertes Gerät mit eigenem Prozessor und Richtlinien zur Regulierung des Datenverkehrs. Oftmals bietet eine Hardware-Firewall VPN-Funktionen, da sie eine natürliche Synergie mit der bereits vorhandenen regelbasierten Netzwerküberwachung aufweist. Die meisten Unternehmen entscheiden sich für ein Hardware-VPN-Gerät und nicht für ein Software-VPN. Hardware-VPNs können zusätzliche Sicherheit, Konfigurationsoptionen und Geschwindigkeit bieten.
Ein Software-VPN ist eine Anwendung, die auf einem Server läuft. Jeder, der den Client auf seinem Rechner installiert hat, kann sich damit verbinden. Software-VPNs sind in der Regel Verbraucherprodukte. Die Benutzer können eine monatliche Gebühr bezahlen, um eine Vielzahl von VPN-Servern in der ganzen Welt zu nutzen.
Der Hauptvorteil von Software-VPNs ist die Skalierbarkeit und Erschwinglichkeit. Bei beiden Arten von VPNs kommt es zu einer Verringerung der Gesamtleistung des Netzwerks, da der gesamte Datenverkehr über zusätzliche Sprünge zum vorgesehenen VPN-Gerät geleitet wird. In der Regel kommt es bei Software-VPNs zu einer stärkeren Verringerung der Netzwerkleistung. Dies liegt daran, dass die verwendeten Server zu verschiedenen Zeitpunkten des Tages mit Tausenden von anderen Benutzern geteilt werden.
Was macht ein VPN NICHT?
Ein VPN scannt nicht den Inhalt der Informationen oder des Datenverkehrs, der zwischen einem Benutzer und der Firewall oder dem Server übertragen wird. Dies ist wichtig zu bedenken. Wenn ein persönlicher PC mit einem Virus infiziert wird und eine Verbindung zu einem VPN herstellt, kann sich der Virus möglicherweise auf das Büronetzwerk ausbreiten. Aus diesem Grund sollten die Mitarbeiter nach den besten Sicherheitspraktiken nur Firmencomputer verwenden, um sich über VPN mit ihren internen Netzwerken zu verbinden. Auf diese Weise kann das Unternehmen sicherstellen, dass die Anti-Malware- und Anti-Viren-Software auf dem Gerät immer aktuell ist und ausgeführt wird.
Außerdem ist es wichtig zu wissen, dass die Verwendung eines VPN Ihr Unternehmen nicht vollständig vor Ransomware schützt. Dieses sichere Netzwerk kann Schutz vor zwei der fünf häufigsten Infektionswege für Ransomware bieten: RDP-Exploits und der Besuch kompromittierter Websites. Es schützt Ihr Unternehmen jedoch nicht vor allen diesen Gefahren. Die überwiegende Mehrheit der Ransomware entsteht durch das Öffnen von bösartigen E-Mails und deren Anhängen. Im Büro sind die Mitarbeiter oft durch mehrere Schichten von Abwehrmaßnahmen geschützt. Selbst wenn eine E-Mail mit einer bösartigen Nutzlast durchkommt, wird die Infektion schnell erkannt und unter Quarantäne gestellt. Private E-Mails verfügen nur selten über die gleichen Funktionen. Dies stellt ein potenzielles Risiko für ein Unternehmensnetzwerk dar, wenn die persönlichen Geräte eine Verbindung zu einer ansonsten sicheren Umgebung herstellen.