Immer mehr Banken und Sparkassen bieten sogenannte SEPA-Echtzeitüberweisungen an. Doch was verbirgt sich dahinter und welche Vorteile sind damit verbunden?
Echtzeitüberweisungen sind eine Initiative der Europäischen Union, die damit für Bankkunden Erleichterungen im Zahlungsverkehr schaffen will. Ein anderer Name für sie lautet „Instant Payments“. Dahinter verbirgt sich die sekundenschnelle Überweisung von einem Konto zum anderen.
Was Echtzeitüberweisungen von normalen Überweisungen unterscheidet
Bei normalen Überweisungen dauert es in der Regel bis zu einem Tag, bis der Zahlungsempfänger über das Geld verfügen kann. Mit einer sogenannten SEPA-Echtzeitüberweisung ist der Betrag dagegen innerhalb weniger Sekunden auf dem Konto des Zahlungsempfängers und kann von diesem genutzt werden.
Das Verfahren steht Bankkunden mit einem Girokonto rund um die Uhr an allen Tag im Jahr zur Verfügung. Derzeit gilt eine Betragsgrenze von 15.000 Euro pro Überweisung.
Nutzen von Echtzeitüberweisungen
Immer mehr Banken bieten SEPA-Echtzeitüberweisungen an. Das hat einen guten Grund, denn ihr Nutzen und ihre Anwendungsfälle sind vielfältig
Nehmen wir das Beispiel privater Autokauf. Bislang musste ein Käufer zum Bezahlen mehr oder weniger viel Bargeld mitbringen. Das bedeutet Aufwand und Risiko, denn das Geld muss zuvor von der Bank abgehoben werden und der Käufer hat das volle Risiko etwas bei einem Diebstahl.
Um per Echtzeitüberweisung zu bezahlen ist – neben der Freischaltung für das Online Banking – nur noch ein Mobiltelefon notwendig. Mit diesem kann der Geldtransfer veranlasst werden und der Verkäufer sieht innerhalb weniger Sekunden, ob das Geld angekommen ist. Auto, Fahrzeugpapiere und Schlüssel können sofort übergeben werden.
Echtzeitüberweisungen im in- und Ausland möglich
Die SEPA-Echtzeitüberweisung wird von Kreditinstituten seit November 2017 schrittweise eingeführt. SEPA steht übrigens für Single Euro Payments Area. Das bedeutet, dass SEPA-Überweisungen im In- und Ausland in 34 Staaten in Europa möglich sind. Der einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum SEPA umfasst nämlich die 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie Island, Liechtenstein, Monaco, Norwegen, San Marino und die Schweiz. In diesen Ländern wurden bisher verschiedene nationale Zahlungssysteme betrieben.
Mit den gemeinsamen europäischen Verfahren hingegen sind sowohl inländische als auch grenzüberschreitende Zahlungen in Euro vereinheitlicht. Mehr als 500 Millionen Bürgern bieten sich somit neue Wege, um europaweit einzukaufen oder Dienstleistungen zu bezahlen. Und dies genauso sicher, günstig und komfortabel wie bisher nur im Inland.