Kreditgeber überprüfen Kreditfähigkeit und Kreditwürdigkeit ihrer Kunden. So können Privatpersonen eine Schufa Selbstauskunft zu ihrer Kreditwürdigkeit beantragen, um gewappnet in ein Gespräch mit der Bank zu gehen, wenn ein Kredit notwendig wird.
Sobald Bankkunden einen Kredit benötigen, ein Auto finanzieren möchten oder einen Handyvertrag abschließen wollen, wird ihre Bonität ausgiebig geprüft. Vor allem dann, wenn es sich um größere Beträge handelt, wie beispielsweise beim Autokauf oder beim Hauskredit, müssen Privatpersonen der Bank deshalb einige Informationen offenlegen. Dazu zählen in aller Regel ein Arbeitsvertrag oder entsprechende Verdienstnachweise sowie eine Offenlegung von Schufa-Einträgen. Nicht immer weiß die beantragende Person davon, dass bei der sogenannten Schutzgemeinschaft für Allgemeine Kreditsicherung (Schufa) überhaupt ein Eintrag besteht. Diese Einträge können die Kreditvergabe jedoch enorm erschweren, so dass beispielsweise ein Bürge nötig wird.
Um eine böse Überraschung beim Banktermin zu vermeiden, können Privatpersonen nach Artikel 15 DSGVO eine Selbstauskunft bei der Schufa beantragen, beispielsweise via selbstauskunft.de. So kann man seinen Schufa Score schon vorab ermitteln und entsprechend vorgehen.
Was ist Schufa überhaupt?
Wie eingangs erwähnt, steht das Kürzel Schufa für Schutzgemeinschaft für Allgemeine Kreditsicherung. Wann immer Kreditnehmer oder Käufer ihre Kreditwürdigkeit durch ausstehende Zahlungen oder geplatzte Kredite schädigen, nimmt die Schutzgemeinschaft Informationen darüber im sogenannten Schufa Score auf. Möchte die besagte Person nun einen neuen Kredit beantragen oder einen Vertrag abschließen, der höhere Kosten mit sich bringt, kann der Gläubiger über seinen Schufa Login Auskunft über den Kunden einholen.
Dadurch fällt es Vertragspartnern leichter, die Kreditwürdigkeit ihrer potentiellen Schuldner zu überprüfen. Doch, wozu diese doppelte Prüfung? Also warum prüfen Kreditgeber einerseits die Bonität, andererseits aber auch Kreditwürdigkeit laut Schufa?
Schlechte Zahlungsmoral liegt nicht immer an fehlender Bonität
Unsere Bonität sagt etwas darüber aus, wie gut wir finanziell theoretisch dastehen. Kriterien für die Bestimmung der Bonität sind beispielsweise der Kontostand, das monatliche Einkommen, die monatliche Belastung oder auch einfach nur das angegebene Vermögen. Doch nur, weil eine Person über ausreichend finanzielle Mittel verfügt, ist das kein Garant dafür, dass sie auch der Begleichung von Schulden optimal nachkommt. Durch die Ermittlung des Schufa Scores kann eine Bank oder ein Unternehmen also sehen, wie es um die Zahlungsmoral eines Kunden steht.
So gibt es Personen, die über eine gute Bonität verfügen, deren Schufa jedoch Einträge aufweist. Dies spricht für eine schlechte Zahlungsmoral und kann der Grund für einen Kreditausschluss sein. Ebenso gibt es aber natürlich Kunden, die auf den ersten Blick nicht viel Vermögen haben, die allerdings der Begleichung ihrer Verbindlichkeiten vorbildlich nachkommen und deren Schufa Auskunft somit absolut sauber ist. So kann es passieren, dass sich ein Vertragspartner auch bei etwas knapper Bonität dennoch für die Erteilung eines Kredits entscheidet.
Wozu eine Schufa Selbstauskunft einholen?
Nicht immer ist man sich bewusst darüber, dass ein Eintrag bei der Schufa besteht, denn über die Aufnahme negativer Einträge in den Schufa Score wird man nicht informiert. So landen immer wieder einmal unberechtigte Forderungen bei der Schutzgemeinschaft, die der Betroffene einfach nicht auf dem Schirm hat und deshalb nicht löschen lassen konnte. Ebenso ist es schwierig abzuschätzen, wie lange einzelne Einträge angezeigt werden, wann diese ausgegraut werden und was zu tun ist, um die Kreditwürdigkeit wieder vollständig herzustellen.
Wer die Schufa Selbstauskunft nach Artikel 15 DSGVO sofort braucht, sollte daher noch vor dem Termin beim Vertragspartner über das Internet Informationen einholen. Durch das Ausfüllen von einem „Formular Schufa Selbstauskunft“ kann die Privatperson dann einen Antrag bei der Schutzgemeinschaft stellen. Diese prüft das Anliegen und übermittelt dem Anfrager die jeweiligen Daten per Schufa Login oder E-Mail.
Aus Kundensicht lohnt es sich, eine Selbstauskunft einzuholen. So kann man eventuell vorhandene Einträge überprüfen, Altlasten zuordnen oder löschen lassen und eine passende Argumentation vorbereiten. Entstammt ein Schufa Eintrag beispielsweise einer strittigen Forderung, die letztlich aber beglichen wurde, kann diese Begründung das Bild, das der Vertragspartner von der Kreditwürdigkeit hat, vielleicht ein wenig zurechtrücken. Generell gilt: Je frischer die Einträge, desto abschreckender wirkt das auf Kreditgeber. Je weiter ein Eintrag zurückliegt, desto besser kann man damit argumentieren, dass die Kreditwürdigkeit sich zwischenzeitlich zum Guten entwickelt hat. Aber Achtung: Oft zwingen Richtlinien den Kreditgeber bei einem Eintrag dennoch zur Ablehnung. Durch die Schufa Selbstauskunft kann der Kunde aber auch prüfen, ob die Daten, die dem potentiellen Vertragspartner vorliegen, auch wirklich aktuell, echt und zutreffend sind.