Die Kurse von Kryptowährungen wie Bitcoin & Co. sind zuletzt wieder stark gestiegen. Eine Beimischung im Portfolio könnte sich langfristig lohnen. Dabei sollten Anleger vor einem Investment einige wichtige Dinge beachten.

Chancen und Risiken beim Investieren in Kryptowährungen

Worauf Anleger bei einem Investment in Kryptowährungen achten sollten.

Kryptowährungen haben sich infolge der Zulassung von Bitcoin-ETFs in den USA erheblich erholt. Im Januar 2023 lag der Bitcoin bei weniger als 17.000 US-Dollar, Ethereum, die nach Marktkapitalisierung zweitgrößte Internetwährung, bei etwa 1.200 US-Dollar und Solana bei rund 13 Dollar. Seither sind die Kurse drastisch gestiegen. Anfang August 2024 kostet ein Bitcoin etwa 60.000 Dollar, was einer Verdreieinhalbfachung in eineinhalb Jahren entspricht. Ethereum notiert bei ungefähr 2.900 Dollar und hat sich damit mehr als verdoppelt, während Solana seinen Wert sogar mehr als verzehnfacht hat.

Angesichts dieser Wertsteigerungen ist es kaum verwunderlich, dass Anleger in den Kryptobereich investiert haben oder dies ernsthaft in Erwägung ziehen. Doch es sind nicht nur die Kurssteigerungen, die für ein Investment sprechen könnten.


Gründe für ein Investment in Kryptowährungen

Berechnungen der unabhängigen Berliner Honorar-Finanzberatung PecuniArs zufolge kann bereits eine geringe Beimischung von ein oder zwei Prozent das Risiko-Rendite-Verhältnis eines Portfolios insgesamt verbessern.

Ein weiterer Aspekt, der ein Investment langfristig attraktiv machen könnte, ist die Entwicklung der Investitionsmöglichkeiten. Während Anleger in Europa als Alternative zu einem Direktinvestment in Bitcoin oder Ethereum auf sogenannte Exchange Traded Notes zurückgreifen können, war dies in den USA bis vor kurzem nicht möglich. Die Zulassung von Bitcoin-ETFs im Januar dieses Jahres durch die US-Finanzaufsicht SEC markierte einen wichtigen Schritt hin zu einer breiteren Etablierung. Dies schafft eine einfache und transparente Investitionsmöglichkeit, die zuvor auf dem US-amerikanischen Markt nicht existierte.

Kryptowährungen etablieren sich als eigenständige Anlageklasse

Kryptowährungen etablieren sich zunehmend als eigenständige Anlageklasse. Große Asset Manager wie Fidelity und BlackRock, die über eine erhebliche Vertriebskraft verfügen, sehen hier offenbar enormes Potenzial und haben eigene Bitcoin-ETFs beantragt. In den ersten vier Wochen nach der Zulassung flossen bereits zehn Milliarden US-Dollar in Bitcoin-ETFs – eine beeindruckende Summe für eine neue Anlageklasse in nur 20 Handelstagen.

Jüngst wurde zudem die Genehmigung von Ethereum-ETFs bekannt gegeben. Auch wenn die endgültige Zulassung zum Handel noch aussteht, deutet das grundsätzliche grüne Licht der SEC für diese ETFs darauf hin, dass Krypto-Assets zu einer ernstzunehmenden Anlageklasse werden.

Kein fairer Wert für Kryptowährungen

Experten empfehlen dringend, sich vor einem Investment intensiv mit Kryptowährungen zu beschäftigen. Im Gegensatz zu Dividendentiteln oder Anleihen generieren Kryptowährungen keine laufenden Erträge; Anleger profitieren ausschließlich von Kurssteigerungen.

Darüber hinaus ist es bei Kryptowährungen, anders als bei Unternehmen, schwierig bis unmöglich, einen fairen Wert zu bestimmen. Anleger sind daher darauf angewiesen, dass jemand ihre Kryptowährung später zu einem höheren Preis kauft.

Risiken und Unsicherheiten bei Kryptowährungen

Obwohl die regulatorischen Risiken in letzter Zeit zurückgegangen sind, bestehen weiterhin zahlreiche Unsicherheiten, die langfristig negative Auswirkungen auf Kryptowährungen haben und sogar zu einem Totalverlust führen könnten. Zudem sollten Anleger in der Lage sein, die verschiedenen Krypto-Assets zumindest grob zu bewerten. Beispielsweise könnten Bitcoins langfristig eine ähnliche Funktion wie Gold übernehmen, da ihre Menge begrenzt ist, was ihnen eine Art Wertaufbewahrungsfunktion verleihen könnte.

Im Gegensatz dazu sind Kryptowährungen wie Solana oder Ethereum nicht in ihrer Menge begrenzt, profitieren jedoch von der technologischen Entwicklung ihrer Plattformen für sogenannte Smart Contracts.

Es ist auch wichtig zu bedenken, dass der Kryptowährungsmarkt noch sehr jung ist und es unklar bleibt, welche Kryptowährungen sich letztendlich durchsetzen werden. Daher sollten Anleger breit gestreut investieren und nicht nur auf eine oder zwei Kryptowährungen setzen.

Kryptowährungen nur als Beimischung

Wichtig ist vor allem, dass Kryptowährungen kein zentrales Investment für den langfristigen Vermögensaufbau darstellen sollten. Stattdessen eignen sie sich lediglich als kleine Beimischung mit spekulativem Kapital, bei dem im schlimmsten Fall auch ein Totalverlust akzeptiert werden kann.