Regulierung der Interbankenentgelte zeigt Wirkung

Rückläufige Händlerkosten von Kreditkartenzahlungen im Online-Handel

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Die seit Dezember 2015 in Kraft getretene Regulierung der Interbankenentgelte hat zu einem deutlichen Rückgang der Händlerkosten bei Kreditkartenzahlungen im Online-Handel geführt. Eine aktuelle Studie beschreibt die Auswirkungen.

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Das Interbankenentgelt (auch Interchange-Entgelt genannt) ist der (überwiegende) Teil der Händlergebühr einer Kreditkartentransaktion, die direkt der kartenausgebenden Bank zufließt. Nach langen und heftigen Diskussionen hatte die Europäische Kommission deren Deckelung beschlossen. Die seit Dezember 2015 in Kraft getretene Regulierung der Interbankenentgelte für kartengebundene Zahlungsvorgänge (sogenannte „MIF-Verordnung“; MIF = Multilateral Interchange Fee) begrenzt die Entgelte für Issuer bei Kreditkartenzahlungen. Für Händler ergeben sich dadurch deutlich geringere direkte Kosten für die Akzeptanz von Kreditkarten.

Bestand am Anfang noch Unklarheit über die Auswirkungen dieser Regulierung, so schafft jetzt eine aktuelle Untersuchung des Regensburger Forschungs- und Beratungsinstituts ibi research an der Universität Regensburg Klarheit. Die Studie beleuchtet die gesamten Kosten von Zahlungsverfahren im deutschen Online-Handel nach der MIF-Regulierung die Kosten von Kreditkartenzahlungen deutlich verändert haben.

Deutlicher Rückgang der Gesamtkosten bei Kreditkarten

Durch die MIF-Verordnung sind die direkten Kreditkartenkosten bei Händlern insgesamt deutlich gesunken. Obwohl neben der Zwangssenkung auch weitere Anpassungen bei Gebühren für Zusatz- oder Sonderleistungen durchgeführt wurden, sind die gesamten Kreditkartenkosten für den Händler deutlich niedriger als vor der MIF-Verordnung. Im durchschnittlichen Basisfall der Studie gingen die Gesamtkosten – unter Einbezug aller indirekten Kostenbestandteile – von 4,42 auf 2,94 Prozent des Umsatzes zurück.

Zahlung per Kreditkarte eines der günstigsten Zahlungsverfahren

Die Kreditkarte ist damit nun das günstigste Verfahren im Online-Handel, wenn nur die direkten Kosten betrachtet werden. Berücksichtigt man die gesamten Kosten, ist sie das zweitgünstigste Verfahren nach der SOFORT Überweisung. Die gesamten Kosten sanken um 33 %, die direkten Kosten sogar um 62 % im Vergleich zur Situation vor der Regulierung. Die Höhe der Kostenreduktion ist dabei im Einzelfall unter anderem von der Umsatzhöhe und der Branche eines Unternehmens abhängig.

Die Auswirkungen der Regulierung schlagen sich erst langsam nieder

Insbesondere bei Händlern mit noch nicht angepassten Kreditkartenakzeptanzverträgen, die auf einer sogenannten Blended Fee basieren, bei der die Interbankenentgelte nicht einzeln ausgewiesen werden, wirkt sich die MIF-Regulierung mit zeitlicher Verzögerung aus.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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