Kryptowährungen sind jüngst unter Druck geraten. Dennoch liegen sie im Trend, da sie innovative Dienstleistungen und Geschäftsmodelle ermöglichen. Eine Studie hat untersucht, wie ein angemessenes Vorgehen bei der Regulierung erreicht werden kann.
Kryptowerte haben zuletzt herbe Rückschläge wie starke Preisschwankungen oder Insolvenzen wie die des US-amerikanischen Kryptowerte-Verleiher Celsius, der deutschen Nuri Bank oder jüngst der Kryptobörse FTX.
Dennoch ist das Interesse von Privatpersonen, institutionellen Investoren und Finanzinstituten an Krypto-Dienstleistungen ungebrochen. So halten im Euro-Raum etwa zehn Prozent der Bevölkerung Kryptowerte; der Großteil in einem Wert von bis zu 5.000 €. Mit 40 Millionen Personen in den USA, die in Kryptowerte investieren, diese handeln und nutzen, ist die Marktdurchdringung auf einem ähnlichen Niveau wie im Euro-Raum.
Regulierung von Kryptowerten
Durch die voranschreitende Professionalisierung im Krypto-Markt, begünstigt durch mehr regulatorische Klarheit, ergeben sich immer mehr Möglichkeiten, am Markt der Kryptowerte zu partizipieren – ohne dafür ein zu hohes Risiko einzugehen. Dabei bemühen sich Gesetzgeber, ein angemessenes Vorgehen bei der Regulierung von Kryptowerten zu definieren.
Diese Bemühungen sind bislang meist auf nationaler und regionaler Ebene zu beobachten. Dadurch ist eine global stark fragmentierte Regulierungslandschaft entstanden, in der Teilnehmer teils sehr unterschiedliche Ansätze verfolgen.
So gibt es Länder auf der Welt, die Kryptowerte explizit verbieten, wohingegen in anderen Staaten noch gar keine Gesetze zu ihnen erlassen wurden und in wieder anderen Ländern eine umfassende Integration in die Finanzwirtschaft vollzogen wurde.
Einheitliches Regelwerk der EU für Kryptos
Die Europäische Union (EU) hat 2020 mit der Verordnung Markets in Crypto Assets (MiCAR) einen ersten Schritt gemacht, um ein einheitliches Regelwerk für ihre 27 Mitgliedstaaten zu entwerfen. Die MiCAR wird weite Teile des Krypto-Marktes regulieren und erhebliche Auswirkungen auf den Wirtschaftsraum EU mit einer Bevölkerung von über 400 Millionen haben.
Es ist zu erwarten, dass auf Basis von MiCAR ähnliche Regulierungen in anderen Jurisdiktionen folgen werden und eine langsame, aber stetige Harmonisierung und Professionalisierung der globalen Regulierungsregime anlaufen wird.
Deswegen versuchen immer mehr Regulatoren, sich tiefergehend mit Kryptowerten auseinanderzusetzen und eine adäquate Regulierung zu finden, die die Risiken der Branche minimiert und gleichermaßen die Innovationskraft nicht bedeutend einschränkt.
Rahmenwerk für die Krypto-Regulierung
Eine gemeinsame Studie der Friedrich Naumann Stiftung, des Blockchain Centers an der Frankfurt School of Finance und intas.tech hat jetzt eine Studie zur Regulierung von Kryptowerten vorgelegt. Ziel der Studie ist es, ein Verständnis über die vorherrschenden Risiken im Umgang mit Kryptowerten zu schaffen und ein Rahmenwerk zu entwickeln, mit dem die weltweit bestehenden, länderspezifischen Regulierungen übergreifend verglichen und bewertet werden können. Als Leitplanken hierfür werden sowohl Aspekte der Kryptowerte-Regulierung in Deutschland als auch der MiCAR herangezogen, da in diesen Fällen bereits ein umfassendes Regelwerk erarbeitet wurde.
Auf Basis der Definition von Kryptowerten des deutschen Kreditwesengesetzes wird der Anwendungsbereich von Kryptowerten konkretisiert und eine Unterteilung in verschiedene Anwendungsfälle und Anwendergruppen für eine adressatengerechte Behandlung getroffen. Die Erläuterung von relevanten technischen Merkmalen dient zum Verständnis der zwei wesentlichen Faktoren von Kryptowerten: Dezentralität und Pseudonymität.
Risiken im Umgang mit Kryptowerten
Die Studie konzentriert sich in der Einordnung von Regulatorik vor allem auf die Risiken im Umgang mit Kryptowerten. Sie bilden die Grundlage für die zu adressierenden Elemente im Rahmen deren Regulierung. Dafür werden allen voran Compliance-Themen wie die Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung, Risiken rund um den Verbraucher- und Anlegerschutz sowie operationelle Risiken berücksichtigt.
Auf dieser Basis wird ein gesamtheitliches Rahmenwerk entwickelt, das aus zwei Kategorien und zwölf zu bewertenden Faktoren besteht. Die Bewertung der Faktoren erfolgt gemäß einer Skala, die den jeweiligen Erfüllungsgrad in einer Jurisdiktion darstellt.
Abschließend werden Handlungsempfehlungen im Hinblick auf eine ausgewogene und adäquate Regulierung für Kryptowerte ausgesprochen. Ein Ausblick auf potenzielle Neuentwicklungen innerhalb der Kryptowerte integriert das Modell in die disruptive Evolution eines noch jungen Marktes
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