Krisen und Wandel sind in der Geschäftswelt inzwischen alltäglich geworden. Das erfordert Widerstandskraft. Eine aktuelle Studie zeigt, wie Unternehmen in Deutschland und global im Zuge der vergangenen Krisen ihre Resilienz gestärkt haben und wo noch Defizite bestehen.
Eine aktuelle Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC zeigt, dass Unternehmen aufgrund der Herausforderungen der modernen Geschäftswelt immer häufiger umfangreiche Transformationen durchführen müssen, um erfolgreich zu bleiben und sich gegen unvorhersehbare Ereignisse zu wappnen. Entsprechend treiben Führungskräfte weltweit den Aufbau integrierter Resilienzprogramme voran, wie die Befragung von über 1.800 Entscheidern, darunter 132 in Deutschland, gezeigt hat.
Die Analyse legt nahe, dass deutsche Unternehmen im Vergleich zu ihren globalen Kollegen noch zurückhaltender sind, wenn es um die Umsetzung von integrierten Resilienzprogrammen geht, insbesondere bei der Integration wichtiger Schlüsselfunktionen.
Unternehmen wappnen sich für Veränderungen
Die Untersuchung zeigt, dass 92 Prozent der befragten deutschen Unternehmen neben der Corona-Pandemie mindestens eine weitere Disruption erlebt haben. Führungskräfte in Deutschland sind besonders besorgt über Cyberangriffe, Unterbrechungen in der Lieferkette und Personalmangel in den kommenden zwei Jahren.
Die Unternehmen sind jedoch nicht unvorbereitet auf diese Herausforderungen: Fast zwei Drittel von ihnen haben ein integriertes Resilienzprogramm entwickelt. Allerdings ist nur jedes fünfte dieser Programme vollständig integriert.
Klare Verantwortlichkeiten sind wichtig
Um im Zuge von Disruptionen die entscheidenden Chancen zu ergreifen und weiterhin zu wachsen, ist es nicht ausreichend, lediglich auf die richtige Strategie zu setzen. Unternehmen müssen ihre Resilienzprogramme eng mit der Führungsebene verzahnen. Um gestärkt aus Disruptionen hervorzugehen, sind klare Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten sowie der richtige Qualifizierungsansatz entscheidend.
Allerdings unterstützen in Deutschland bisher nur 22 Prozent der Programme die CEOs – 11 Prozent weniger als im globalen Schnitt (33 Prozent). Zudem haben fast ein Drittel der Unternehmen Schwierigkeiten damit, ein Team mit den richtigen Fähigkeiten aufzubauen.
Die operative Resilienz spielt dabei eine wichtige Rolle, indem kritische Geschäftsbereiche identifiziert, Abhängigkeiten abgebildet und Testkapazitäten auf der Grundlage von schwierigen, aber plausiblen Szenarien aufgebaut werden. Gleichzeitig gewinnen technologiegestützte Ansätze zunehmend an Bedeutung: Fast 60 Prozent der weltweit Befragten setzen bei der kurzfristigen Stärkung der Resilienz auf Technologie.
Finanzdienstleister mit Nachholbedarf
Die Analyse zeigt, dass in vielen Unternehmen eine Lücke zwischen Bewusstsein und Umsetzungsgrad klafft. Global bekräftigen Führungskräfte zwar häufig die Notwendigkeit funktionierender Resilienzprogramme, verfügen aber nicht über die nötigen Grundlagen, um sie zu realisieren.
Am stärksten sind der Befragung zufolge Unternehmen aus Technologie, Medien und Telekommunikation aufgestellt. Dort betreiben bereits 28 Prozent der Befragten integrierte Resilienzprogramme. Es folgen Gesundheitswirtschaft (24 Prozent), Energie, Versorgungsunternehmen und Rohstoffwirtschaft (24 Prozent). Finanzdienstleister sind mit 22 Prozent eher im unteren Bereich angesiedelt. Das Schlusslicht bilden mit 19 Prozent Regierung und öffentlicher Dienst.
Die Studie „Die Resilienz-Revolution hat begonnen“ können Sie hier direkt herunterladen.
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