Immer mehr FinTechs und Hightech-Konzerne drängen mit digitalen Lösungen in den Bereich Transaction-Banking. Insbesondere die Blockchain-Technologie ermöglicht erhebliche Kostensenkungen und neue Geschäftsmodelle.
Im Mai 2018 berichtete die HSBC über die erste Abwicklung eines Handelsgeschäftes per Blockchain-Technologie. Es handelte sich um ein Akkreditiv für das amerikanische Nahrungsmittel- und Landwirtschaftsunternehmen Cargill, das an die Bank ING ausgegeben wurde. Bestandteil war eine Massenlieferung von Sojabohnen von Argentinien nach Malaysia.
In einer aktuellen Studie hat die Unternehmensberatung Bain & Company nun untersucht, welche Auswirkungen die Digitalisierung im Allgemeinen und Blockchain Technologien im Besonderen in den nächsten Jahren auf das Transaction-Banking haben werden und was etablierte Banken tun sollten.
Zunehmender Wettbewerb im Transaction-Banking
Das Transaction-Banking – rund um Handels- und Supply-Chain-Finanzierungen sowie das Cash-Management – zählt bereits seit längerem weltweit zu den Hoffnungsträgern im Bankgeschäft. Es verspricht kontinuierliches Wachstum sowie stabile Erträge und gilt als Schlüssel für das Cross-Selling vieler höhermargiger Produkte.
Weltweit tätige Banken erweitern deshalb ihre Aktivitäten ebenso wie regional tätige Institute. Zudem drängen neue Technologieanbieter mit innovativen, digitalen Lösungen auf den Markt. Mit dem zunehmenden Wettbewerb werden allerdings die Preise sinken.
Kostensenkung durch Blockchain-Technologie
Allein die Blockchain-Technologie kann gemäß der Studie durch Distributed Ledgers die Kosten von Handelsfinanzierungen um 50 bis 80 Prozent senken und die Bearbeitungsgeschwindigkeit verdreifachen oder sogar vervierfachen.
Abwicklung, Rechnungsstellung und Bezahlung werden künftig nahezu zeitgleich erfolgen und die Preise entsprechend sinken.
Marktveränderungen durch Technologie-Anbieter
Die Handelsfinanzierung ist jedoch nur ein Beispiel für den Umbruch. FinTechs greifen derzeit in nahezu allen Marktsegmenten an:
- E-Procurement-Plattformen integrieren Zahlungsfunktionen und Devisenspezialisten machen den Schritt ins Cash- und Risikomanagement.
- Start-ups erhöhen die Geschwindigkeit und die Transparenz bei länderübergreifenden Zahlungen.
- E-Commerce-Giganten wie Alibaba oder Amazon etablieren sich als Finanzierer ihrer Marktplatzteilnehmer.
- Technologiekonzerne wie IBM bieten Lösungen an, die Güter weltweit verfolgen und je nach Lieferfortschritt automatisch Zahlungen auslösen.
Zum Teil preschen die Hightech-Anbieter im Alleingang vor, zum Teil suchen sie zu Beginn den Schulterschluss mit ausgewählten Banken.
Neue Geschäftsmodelle im Transaction-Banking
Der Studie zufolge stehen Banken vor einem Umbruch. Kleinteilige, rein transaktionsgetriebene Gebührenstrukturen werden zukünftig durch Flat Fees für die Bereitstellung umfassender Lösungen ersetzt.
Etablierte Kreditinstitute sollten daher ihre Geschäftsmodelle im Transaction-Banking überdenken. Nur mit radikal veränderten Geschäftsmodellen könnten etablierte Anbieter ihre Marktposition verteidigen.
Einige dürften in Zukunft mit einem Netzwerk von Partnern, darunter IT-Unternehmen und E-Commerce-Plattformen, zusammenarbeiten. Andere werden in erster Linie die Infrastruktur für den Zahlungsverkehr vorhalten.
Unabhängig von zukünftigen Gebühren- und Geschäftsmodellen sollten alle Banken, ihr digitales Leistungsspektrum im Transaction-Banking erweitern. Die Modernisierung der IT-Infrastruktur und die Rekrutierung von Experten für Themen wie künstliche Intelligenz und Blockchain zählen für Banken dabei zu den vordringlichsten Themen. Dies kann alleine oder in gemeinsamen Entwicklungen mit Kunden sowie Partnerschaften mit Technologieanbietern geschehen.
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