Der Mensch ist kein Homo Oeconomicus. Fehler, Irrtümer und Verzerrungen beeinflussen daher die Entscheidungsfindung. Wie Sie sich davor schützen können, erfahren Sie im Buch „Risiko im Management“. Bank Blog Leser haben die Chance, ein Exemplar zu gewinnen.

Buchtipps und Leseempfehlungen für Bankmanager und -mitarbeiter

Die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen ist als Bestandteil einer Karriere in Zeiten der Veränderung allgemein akzeptiert. Dass „Lesen bildet“ weiß schon der Volksmund. Obwohl wir alle tagtäglich viel zu viel lesen „müssen“, lesen wir wohl alle gleichzeitig auch viel zu wenig. Im Bank Blog finden Sie daher Hinweise und Empfehlungen auf interessante Bücher, die Ihnen neue Erkenntnisse und Ideen vermitteln sollen.

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Warum machen wir nicht das, was wir uns vorgenommen hatten? Warum schmerzen uns Verluste mehr als uns Gewinne gleichen Umfangs freuen? Ganz einfach: weil der Mensch eben doch kein Homo Oeconomicus ist. Dadurch entsteht eine neue Gefahr: Risiko im Management!

Über die Notwendigkeit eines funktionierenden Risikomanagementsystems gibt es heutzutage – auch weitgehend unabhängig von den regulatorischen Vorgaben – bei den meisten Finanzdienstleistern keine Diskussion mehr. Gleichwohl zeigt sich, dass immer wieder die gleichen Fehler in der Umsetzung und Interpretation der Ergebnisse gemacht werden. Auch muss festgestellt werden, dass weder das menschliche Verhalten noch Verhaltensungewissheit adäquat berücksichtigt werden. Gerade die Tatsache, dass es den Homo oeconomicus eben nur in der Theorie gibt, erschwert die Konstruktion belastbarer Risikomodelle.

Umgang mit Risiken als Daily Business

Risiken sind etwas völlig Normales und so ist es auch mit deren Management. Nicht umsonst setzt sich das chinesische Wort für Krise, nämlich „weiji 危机“ aus „wei 危“, was Gefahr, und aus „ji 机“, was Gelegenheit bedeutet, zusammen. Auch im Griechischen beschreibt das Wort „krisis“ keinesfalls nur eine hoffnungslose Situation, sondern vielmehr den Höhe- oder Wendepunkt einer gefährlichen Lage. Der 1998 verstorbene Bielefelder Soziologe Niklas Luhmann hat dies so ausgedrückt: „Die Tür zum Paradies bleibt versiegelt – durch das Wort Risiko.“ Um im Diesseits die Chancen zu wahren, musste man schon immer Risiken eingehen. Letzten Endes unterscheidet es den Guten vom sehr Guten und den Schlechten vom sehr Schlechten, wie gut oder wie schlecht er oder sie mit Risiken umgeht.

Risiko im Management von Christian Glaser.

Enger Zusammenhang mit dem Gebiet der Psychologie

Ein Großteil der 100 im Buch dargestellten Risiken und Beispiele weist eine große Verknüpfung mit dem Themengebiet der Psychologie auf. Dies ist auch wenig verwunderlich. Schließlich lässt sich „Risiko“ nicht greifen, nicht sehen, nicht berühren und auch nicht wiegen. Es ist vielmehr eine subjektive Empfindung, bei der unsere geistigen beziehungsweise kognitiven Fähigkeiten eine zentrale Rolle einnehmen.

Unser Gehirn hat über die Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg gewisse Strategien entwickelt, um mit Risiken und Ungewissheit schnell und unkompliziert umzugehen. Viele dieser Techniken und Strategien sind hocherfolgreich, gleichzeitig gibt es aber auch Unschärfen oder Anfälligkeiten für Verzerrungen und Fehlschlüsse.

Beispiel: Verwechseln von Ursache und Wirkung

Das Verwechseln von Ursache und Wirkung ist ein bekannter induktiver Fehlschluss, der viel zu häufig zu beobachten ist. Das folgende Beispiel aus dem 19. Jahrhundert zeigt sehr anschaulich, wie lange dieser Fehlschluss schon:

Ein englischer Reformer des 19. Jahrhunderts bemerkte, dass die Landwirte, die in allem maßvoll und fleißig waren, mindestens ein oder zwei Kühe besaßen. Die, die keine besaßen, waren für gewöhnlich faul und trunksüchtig.

Er machte deshalb den Vorschlag, all denjenigen Landwirten, die noch keine Kuh besaßen, eine zu geben, um sie in alledem maßvoll und fleißig zu machen.

Im obigen Beispiel ist der Fehlschluss sehr offensichtlich. Denn die Landwirte sind nicht fleißig, nur, weil sie die Kühe haben, sondern haben umgekehrt die Kühe, weil sie fleißig sind. Die Auswirkungen können unterschiedlich sein. Im harmlosesten Fall arbeiten Sie „nur“ fortwährend an den Ursachen und betreiben ein ressourcenintensives Troubleshooting. Im schlimmsten Fall befinden Sie sich in einer trügerischen Sicherheit und denken, Sie hätten alles im Griff, bis dann urplötzlich der Krisenfall auftritt. Sie befinden sich dann quasi einige Zeit im Auge des Tornados, ohne es zu bemerken!

Weitere Beispiele für Fehler und Verzerrungen

Weitere Beispiele für Fehler und Verzerrungen, die im Buch dargestellt werden, sind unter anderem:

  • Der Volvo-Irrtum: auch bekannt als „anekdotischer Fehlschluss“ und die Tatsache, dass Geschichten stärker wirken als Fakten.
  • Inflation der „schwarzen Schwäne“: nicht jeder Schwan ist schwarz, sondern kann auch ein dreckiger, weißer Schwan sein.
  • Mathematisierung der Zukunft: Die Illusion, alles erklären zu können, sobald ein konkreter Zahlenwert verfügbar ist.
  • Die Welt als „Random Walk“? Glücksspiel á la Monte Carlo oder doch eher Kausalität?
  • Alpha- und Beta-Fehler oder: die Illusion, alle Risiken zu vermeiden sei gut.
  • Verfügbarkeitsheuristik: was lange genug wiederholt wird, wird irgendwann als plausibel wahrgenommen.
  • Falsches Dilemma: Welcher ist der beste Fußball-Club der Welt: Bayern München oder Real Madrid?
  • Mentale Buchführung: Warum Geldbeträge für uns, subjektiv betrachtet, unterschiedliche Werte einnehmen können.
  • Isoliertes Paralleluniversum: Warum Informationen nie in Silos gelagert werden dürfen.
  • Umgang mit unangenehmen Wahrheiten: Nichts tut so weh wie die Wahrheit!

Fazit: Denkfehler vermeiden – Risikomanagement verbessern

Denkfehler führen speziell im Umgang mit Statistiken zu Verzerrungen und Irrwegen. Es gibt allerdings auch Auswege, wie die zahlreichen Tipps und praktischen Tricks zu den einzelnen Fehlern des Risikomanagements gezeigt haben. Dies ist auch sehr wichtig, wenn man bedenkt, dass die Bedeutung der Interpretation und Wahrnehmung der Daten und Informationen durch Big Data noch deutlich zunehmen wird.

„Risiko im Management“ kaufen oder gewinnen

Das Buch Risiko im Management umfasst 429 Seiten. Sie erhalten es u.a. bei Amazon.

Leser des Bank Blogs haben die Chance, ein kostenloses Exemplar zu gewinnen. Schreiben Sie dazu bis zum 04. Juni 2020 in einem Kommentar unter den Artikel, was Sie an dem Buch besonders interessiert.

Das Buch wird unter allen Lesern, die einen Kommentar abgegeben haben verlost. Der Gewinner wird per E-Mail benachrichtigt und muss innerhalb einer Woche seine vollständige Adresse mitteilen. Der Buchgewinn wird dem Gewinner dann direkt zugesendet.

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