Verschiedene internationale Großbanken sind dabei, neue Robo-Advisor-Angebote auf den Markt zu bringen. Ziel ist u.a. eine Vereinheitlichung zur Steigerung der Effizienz in der Vermögensverwaltung.
Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.
Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:
Weitere Großbanken wollen Robo-Advice starten
Die Schweizer Großbank UBS prüft einen weltweiten Start ihres rein digitalen Vermögensverwalters. Grundlage könne die neue IT-Plattform sein, die die Bank derzeit schrittweise im Private-Banking-Geschäft außerhalb der USA einsetzt, sagte UBS-Manager Dirk Klee zu Reuters. „Wir sind dabei zu prüfen, ob wir das weltweit über die Plattform auf den Markt bringen.“ Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. Bislang testet die UBS einen Robo-Advisor in Großbritannien. Dieser stellt automatisiert Portfolios für Privatkunden nach deren Vorlieben und Risikoprofil zusammen. In der Vermögensverwaltung außerhalb der USA hat UBS bereits 85 Prozent des verwalteten Vermögens an ihre neue IT-Plattform angeschlossen. Über das von der UBS selbst gebaute System sollen Dienstleistungen für die reichen Privatkunden künftig in verschiedenen Märkten einheitlicher und effizienter angeboten werden. Bislang hat die UBS einige hundert Millionen Franken in die Plattform gesteckt. „Aber die Synergien sind immens“, sagte Klee. JPMorgan Chase will im kommenden Jahr ebenfalls einen Robo-Advisor an den Start bringen. Das Angebot „JPMorgan Digital Investing“ soll ab März zunächst einigen Kunden angeboten und dann zur Jahresmitte breiter ausgerollt werden. Kelli Keough, Global Head des digitalen Vermögensmanagements, erklärte, das digitale Beratungsangebot solle für alle Vermögensklassen gelten.
Weitere Meldungen des Tages
Das war heute ebenfalls von Bedeutung:
Dombrovskis warnt vor Totalverlusten bei Bitcoin
Der Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, hat vor den Risiken der Cyberwährung Bitcoin für Investoren und Verbraucher gewarnt. Es bestehe die Gefahr, dass diese ihr gesamtes Vermögen verlören, sagte Dombrovskis. Die Investoren sollten realisieren, dass der Bitcoin-Kurs jeden Moment fallen könnte. „Virtuelle Währungen wie Bitcoin sind nicht wirklich Währungen.“ Er habe die Bankaufseher der EU aufgefordert, ihre Warnungen zu Bitcoin auf den aktuellen Stand zu bringen. Der Präsident der Bank von Japan, Haruhiko Kuroda, bezeichnete die umstrittene Kryptowährung Bitcoin heute zudem als „Spekulationsobjekt“. Der Bitcoin-Kurs, der in diesem Jahr um bis zu 1800 Prozent gestiegen war, wirke „abnormal hoch“, sagte Kuroda.
Schweizer Notenbank kauft kriselnden Geldschein-Zulieferer
Die Schweizer Nationalbank SNB hat von der kanadischen Fortress Paper 90 Prozent an Landqart erworben. Damit bleibe die Bargeldversorgung sichergestellt, erklärte die Notenbank heute. Der Papier-Lieferant für neue Geldscheine der Notenbank hatte akuten Liquiditätsbedarf. Die übrigen 10 Prozent von Landquart gehen an die Orell Füssli Holding. Der Übernahmepreis für das Gesamtpaket beträgt 21,5 Millionen Franken (18,4 Millionen Euro).
Dänischer Minister Jensen: Ultralockere EZB-Geldpolitik birgt Risiken
Dänemarks Finanzminister Kristian Jensen hat vor den Gefahren einer Konjunkturüberhitzung durch die ultralockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) gewarnt. Viele Länder in Europa hätten mittlerweile einen selbsttragenden Konjunkturaufschwung, sagte Jensen. Die EZB müsse allmählich anfangen, die Geldflut einzudämmen und die Geldpolitik zu straffen.
Meldungen aus einzelnen Bankinstituten
Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldungen:
- Intesa Sanpaolo streicht Stellen nach Übernahme von Krisenbanken.
- Malaysische Korruptionsaffäre erfasst Schweizer Tochter von JPMorgan.
Was am Freitag wichtig wird
Am Freitag steht u.a. folgendes Thema auf der Finanz-Agenda:
- Die GfK in Nürnberg veröffentlicht ihre Konsumklimastudie.