Schadet der Baseler Akkord dem Finanzmarkt?

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Nach einer Analyse der Neuen Zürcher Zeitung macht die bisherige Bankenregulierung durch den Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht die Branche nicht sicherer und erstickt den Wettbewerb zwischen den Geldhäusern.

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Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.

Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:

Analyse: Baseler Akkord erstickt Wettbewerb in der Finanzbranche

Die bisherige Bankenregulierung (Baseler Akkord) durch den Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht mache die Branche nicht sicherer und ersticke den Wettbewerb zwischen den Geldhäusern. Zudem würden Staaten immer noch Banken retten, was eigentlich die Regeln des Baseler Ausschusses verhindern sollten. Zu diesem Urteil kommt eine heute veröffentlichte detaillierte Analyse der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ). Sie untersuchte dafür alle bisher veröffentlichten 163 Dokumente des Gremiums mit 5.440 Seiten. Mehr als die Hälfte davon wurde erst seit der Finanzkrise publiziert. Zur Untermauerung ihrer Kritik nannte die Zeitung zwei Zahlen: Die Umsetzung neuer regulatorischer Vorschriften soll allein die Deutsche Bank 2014 mehr als 1,3 Milliarden Euro gekostet haben, JPMorgan musste allein für die Regulierung zwischen 2012 und 2014 rund 13.000 zusätzliche Mitarbeiter einstellen. In einem Kommentar ging die NZZ noch weiter. Sie bezeichnete die engen Verflechtungen der Banken mit den Staaten als „Finanzsozialismus, wo alte Firmen nicht mehr ausscheiden und neue Unternehmen kaum mehr eine Chance haben, mit innovativen Ideen ausgediente Geschäftsmodelle auf den Kopf zu stellen“.

Weitere Meldungen des Tages

Das war heute ebenfalls von Bedeutung:

Volkswirte: EZB wird im September Veränderungen ankündigen

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird wohl eher im kommenden Monat als im Oktober Änderungen an ihrem Anleihekaufprogramm ankündigen. Das sagten 28 von 50 befragte Volkswirte laut eines Medienberichts von heute. EZB-Präsident Mario Draghi hatte zuletzt betont, im Herbst werde es eine Diskussion zu den Käufen geben.

WhatsApp mit Bezahlfunktion

Der Messengerdienst WhatsApp hat eine Bezahlfunktion in die jetzt vorgestellte Betaversion für Android-Smartphones integriert. Laut Medienberichten von heute können damit künftig Geldbeträge zu eigenen Kontakten transferiert werden. Bislang ist die Funktion noch nicht freigeschaltet.

Ceyssens: Keine Rosinenpickerei der USA bei Bankenregulierung

Die USA sollten bei der Überprüfung der globalen Regulierungsstandards für Banken keine Rosinenpickerei betreiben. Das schrieb Jan Ceyssens, Mitglied im Team des EU-Kommisions-Vize Valdis Dombrovskis, in einem heute veröffentlichten Beitrag. Wichtig sei, „dass auch die USA einer Umsetzung von vereinbarten Standards verpflichtet bleiben“. Es wäre nicht akzeptabel, wenn nur solche Teile der Baseler Vereinbarungen umgesetzt würden, die der eigenen Bankenbranche keine großen Opfer abverlangten.

Evans: Fed sollte mit Bilanz-Abbau beginnen

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) sollte bereits im September mit dem Abschmelzen ihrer Bilanz starten. Eine Zinserhöhung stehe dagegen frühestens im Dezember oder noch später an. Das sagte Charles Evans, Chef des Fed-Ablegers von Chicago.

Meldungen aus einzelnen Bankinstituten

Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldungen:

  • Aareal Bank hält an Jahresziel fest.
  • HSH Portfoliomanagement mit Verlust.
  • Insider: Intesa Sanpaolo will Schweizer Banque Morval übernehmen.
  • RBI baut Risikokredite schneller ab.
  • MLP steigert Umsatz und Ergebnis.
  • Mühlholm: SEB will im deutschen Firmenkundengeschäft wachsen.

Was am Freitag wichtig wird

Am Freitag stehen u.a. folgende Themen auf der Finanz-Agenda:

  • Die UniCredit-Tochter HypoVereinsbank und der Stuttgarter Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische (W&W) veröffentlichen ihre Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2017.
  • Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden gibt die Inflationsrate für Juli 2017 bekannt (endgültiges Ergebnis).

Über den Autor

Bankenverband

Der Bundesverband deutscher Banken ist die Stimme der privaten Banken. in Deutschland: Als wirtschaftspolitischer Spitzenverband bündelt, gestaltet und vertritt er die Interessen des privaten Kreditgewerbes und ist Mittler zwischen den privaten Banken, Politik, Verwaltung, Verbrauchern und Wirtschaft.

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