Schlüsselelemente für ein erfolgreiches Banking der Zukunft

Banken brauchen nicht nur Technologie

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Hat Banking überhaupt noch eine Zukunft? Und wenn ja – was verspricht diese Zukunft? Technologie ist der wichtigste Schlüssel. Um jedoch das volle Potenzial zu entfalten, gilt es weiterzudenken, um zukunftsfähiges und skalierbares Banking zu gewährleisten.

Erfolgsformel für das Banking der Zukunft

Eine Erfolgsformel für das Banking der Zukunft.

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Horváth ist Partner des Bank Blogs

Technologie gilt als Katalysator und Wegbereiter für die Zukunft des Bankwesens – und digitale Innovationen und Buzzwords sind hierbei keine Mangelware. Mitten in einer der größten Transformationen, der digitalen Revolution, steht der Bankensektor daher unter einem hohen Modernisierungsdruck. Gleichzeitig besteht die Herausforderung, zielführende Trends und Hype zu filtern. Denn nicht jede Innovation führt automatisch zu einem praktischen Nutzen für den Kunden oder die Bank.

Was sind somit die Schlüsselelemente, die erfolgreiches Banking in der Zukunft garantieren? Kundenfokus, ein offenes Ökosystem sowie Nachhaltigkeit. Darüber hinaus sollte auch sozialen Faktoren wie digitales Leadership genügend Aufmerksamkeit geschenkt werden, um maximale Wirkung zu erzielen. Zielführend ist also eine Verknüpfung der Erfolgsfaktoren.

Kundenfokus: Priorisieren oder verlieren

Es ist nichts Neues, dass Kundenorientierung das oberste Ziel eines Finanzdienstleisters sein sollte – dennoch ist die richtige Fokussierung auf den Kunden in Zeiten der digitalen Revolution im Bankensektor gar nicht mal so trivial, wie dies auf den ersten Blick klingen mag. Dabei sind die daraus resultierenden Geschäftschancen immens! Einer Studie zufolge steigt die Wahrscheinlichkeit, dass B2B-Kunden mehr in ein Unternehmen investieren um 37 Prozent – wenn sie den Eindruck haben, dass ihr Feedback zu Produktverbesserungen angenommen wird.  Bei B2C-Kunden steigt die Bereitschaft sogar um das Doppelte.

Feedback nach einer erfolgten Interaktion oder Transaktion einzuholen, ist hier nicht mehr ausreichend. Genauso wichtig ist es, die Kunden bereits in die Designphase der Produkte zu integrieren, also eine aktive Mitgestaltung zu sicherzustellen. Datenbasierte Analysen, prädiktive Analysen sowie die automatischer Echtzeitdaten helfen dabei, die Interaktion mit den Kunden zu verbessern, die Kundenbeziehung zu festigen und Kundenbedürfnisse auf Basis der gewonnen Erkenntnisse zu antizipieren. Bankgeschäfte in den Alltag der Kunden einzubetten, ermöglicht es außerdem das richtige Produkt zum richtigen Zeitpunkt anzubieten und um eine 360-Grad Perspektive zu erweitern.

Offenes Ökosystem: Was heute gut ist, reicht in der Zukunft schon lange nicht mehr aus

Digitalisierung und Offenheit für Neues sind das Erfolgsgeheimnis in einer sich ständig verändernden Welt. Das bedeutet, dass neue Technologien genutzt werden müssen, um Produkte und Dienstleistungen für Kunden zu verbessern oder neu zu entwickeln, und auf disruptive Entwicklungen und Innovationen vorbereitet zu sein.

Mit Kooperationen und neuen Technologien kann das Angebot gemeinsam mit Drittanbietern erweitert werden. Kunden erhalten dadurch beispielweise zusätzlich zu Bankdienstleistungen ein Versicherungsangebot – beides aus einer Hand. So wird der Open Banking Markt bis 2026 eine Marktgröße von über 43 Milliarden Dollar erreichen. Für den Bankensektor bietet sich dadurch die Möglichkeit von der wachsenden Fintechbranche zu profitieren.

Reine Innovationsbereitschaft ist dennoch nicht zielführend.  Es bleibt wichtig zu erkennen, was wahre Innovationen sind und was bloß ein kurzfristiger Hype. Es kommt auch auf das richtige Timing für Innovationen an: Neue Technologien können ihre volle Wirkungskraft nur dann zeigen, wenn auch das gesamte Ökosystem entsprechend weit entwickelt ist.

Nachhaltigkeit: ESG bestimmt unser Handeln, eine modulare IT-Architektur ist ein wichtiges Element für langfristige Nachhaltigkeit

Eine modular aufgebaute IT-Architektur schafft die Möglichkeit nachhaltiger zu agieren und bedarfsgerecht Änderungen vorzunehmen, ohne das gesamte System anzupassen. Einzelne Komponenten können somit leichter erneuert oder ausgetauscht werden. Dies führt langfristig zu einer flexibleren, anpassungsfähigeren und nachhaltigeren IT-Infrastruktur. Banken können so Technologien schnell integrieren und das Produkt- und Serviceangebot für ihre Kunden adaptierbar gestalten.

Microservices und APIs ermöglichen dem Bankensektor einen leichteren Übergang zu einer modularen Architektur. Der gestiegene Bedarf an solchen Lösungen zeigt sich auch in einer zunehmenden Nachfrage nach Microservices – der Markt hierfür wird bis 2030 um rund 18,6 Prozent wachsen.

Zudem ist Digitalisierung eine treibende Kraft für ESG-Ziele entlang der gesamten Wertschöpfungskette: Ein geringerer Energieverbrauch und die gemeinsame Nutzung von Ressourcen in der Cloud bieten vielfältige Möglichkeiten, Firmenkunden der Bank auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit zu beraten.

Digitalisierung ist mehr als Technologie

Doch ist das alles genug, um die Zukunft des Bankings langfristig zu sichern? Wohl kaum – denn die Digitalisierung geht weit über die reine Technologie hinaus. Das wichtigste Asset für eine erfolgreiche Transformation bleiben die Menschen. Das erfordert einen kulturellen Wandel mit einem Fokus auf „Digital Leadership“, um zu gewährleisten, dass die digitale Transformation gemeinsam mit den Mitarbeitern vorangetrieben wird.

Auch auf Talente und die Weiterentwicklung von Qualifikationen muss ein besonderes Augenmerk gerichtet werden – professionelle Trainingsprogramme für Mitarbeiter und Schulungsmaßnahmen für Führungskräfte können die Transformationseffekte steigern.

Denn der „Faktor Mensch“ bleibt bei jeder weitreichenden Transformation elementar und ist somit auch für die Sicherung der Zukunft des Bankgeschäfts unerlässlich.

Über den Autor

Artur Gruca

Artur Gruca ist Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank und als Chief Digital & Operating Officer für den Bereich „Digital and Operations“ verantwortlich. Zuvor hatte der Informatiker (Master of Science), der seit 2010 für die UniCredit tätig ist, unterschiedliche CIO/IT-Führungspositionen innerhalb der UniCredit inne und war in der Unternehmensberatung tätig.

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