Obwohl sich die meisten Schweizer und Liechtensteiner Banken dazu entschlossen haben, Schwarzgeld konsequent zu ächten, konnten beide Märkte ihre Position als bedeutende Offshore-Vermögensverwaltungszentren verteidigen. Dennoch stehen große Herausforderungen bevor.
Ein großer Teil der Schweizer und Liechtensteiner Banken hat sich seit einiger Zeit einer konsequenten „Weißgeldstrategie“ verschrieben und Altlasten inzwischen weitgehend bereinigt. Die Unternehmensberatung PWC hat vor diesem Hintergrund die Auswirkungen auf die Banken und die zukünftigen Herausforderungen unter die Lupe genommen.
Kundenvermögen weitgehend konstant
Der Regulierungsprozess hat zu keinem signifikanten Abfluss von Kundenvermögen geführt. Über die letzten Jahre waren die Banken in der Schweiz zudem in Summe in der Lage, Nettoneugelder anzuziehen. Das Volumen der in der Schweiz und in Liechtenstein verwalteten Kundenvermögen bewegt sich beinahe auf dem Niveau des Spitzenjahres 2007. Beide Finanzplätze konnten ihre Positionen als bedeutende Offshore-Vermögensverwaltungszentren auch in Zeiten des automatischen Informationsaustauschs (AIA) verteidigen.
Regulierung, Innovation und neue Marktteilnehmer als Kostentreiber
Die Bruttogewinne der Schweizer Vermögensverwaltungsbanken sind seit dem Spitzenjahr 2007 im Durchschnitt um rund 30 Prozent eingebrochen. Einerseits erwarten die Kunden maßgeschneiderte Dienstleistungen, individuelle und umfangreiche Beratung sowie mehr Transparenz. Andererseits sind die strengeren und komplexeren regulatorischen Vorschriften ein Grund für den Gewinnrückgang. Bei den Liechtensteiner Banken betrug der Ertragsrückgang gegenüber den Spitzenjahren vor der Finanzkrise rund 10 Prozent. Die Anzahl der Vollzeitbeschäftigten bei den Banken in Liechtenstein blieb ziemlich stabil, während in der Schweiz ein deutlicher Rückgang von rund 20 Prozent in den Beschäftigtenzahlen zu verzeichnen war.
Der regulatorische Druck wird auch in den nächsten drei bis fünf Jahren bleiben. Weitere Vorschriften (z.B. MiFID2/FIDLEG, AIA) bringen neuen Handlungsbedarf. Zudem müssen die Banken die Kundenbindung über eine persönliche Beratung sowie innovative Produkte und Dienstleistungen erhöhen, was entsprechende Investitionen mit sich bringt. Im Weiteren drängen FinTech-Unternehmen und bankfremde Anbieter mit innovativen Angeboten in den Markt und bedrohen damit aktuelle Bankenmodelle.
Bankenkonsolidierung in der Schweiz schreitet voran
Der Konsolidierungsprozess in der Schweizer Bankenbranche hat sich in den letzten Jahren intensiviert. Seit 2007 sind in der Schweiz rund ein Viertel der Vermögensverwaltungsbanken vom Markt verschwunden. In den nächsten drei bis fünf Jahren dürfte die Anzahl der Vermögensverwaltungsbanken in der Schweiz auf unter 100 fallen (Stand 2015: 136). Die Konsolidierungswelle wird in Zukunft zudem auch in Liechtenstein spürbar werden.
Aus diesen Restrukturierungen werden die verbleibenden Banken gestärkt hervorgehen. Sie können mithelfen, die Reputation der Finanzplätze in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein zu stärken und diese weltweit als führende Finanzdrehscheiben zu erhalten.
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