Die beiden Schweizer Großbanken UBS und Credit Suisse haben im zweiten Quartal von den guten Ergebnissen ihrer Vermögensverwaltungen profitiert und ihre Gewinne deutlich steigern können.

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Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.

Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:

UBS und Credit Suisse: Gute Zahlen dank Vermögensverwaltung

Die Schweizer Großbanken UBS und Credit Suisse haben im zweiten Quartal dieses Jahres von den guten Ergebnissen ihrer Vermögensverwaltungen profitiert und ihre Gewinne deutlich steigern können – wenn auch auf unterschiedlichem Niveau. So verbesserte sich der Überschuss der UBS im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 Prozent auf netto 1,17 Milliarden Schweizer Franken (1,03 Milliarden Euro), wie das Geldhaus heute in Zürich mitteilte. Analysten hatten mit lediglich 800 Millionen Franken (706,6 Millionen Euro) gerechnet. Dabei half auch der eingeschlagene Sparkurs. „In Anbetracht der Marktbedingungen haben wir im zweiten Quartal ein sehr gutes Ergebnis erzielt“, sagte Bank-Chef Sergio Ermotti. „Besonders unser globales Wealth Management erzielte ein hervorragendes Resultat.“ Sein Haus konnte im ersten Halbjahr 28,5 Milliarden Franken (25,1 Milliarden Euro) frisches Geld einsammeln. Bei der Credit Suisse waren es im selben Zeitraum 22,8 Milliarden Franken (20,1 Milliarden Euro). Konzernchef Tidjane Thiam zeigte sich zufrieden: Das verwaltete Vermögen habe einen Rekordstand erreicht. Der Bank kamen dabei auch die wieder steigenden Zinsen in den USA zugute. So konnte das Institut zwischen April und Juni einen Netto-Gewinn in Höhe von 303 Millionen Schweizer Franken (267,6 Millionen Euro) verbuchen. Das war beinahe eine Verdoppelung des Vorjahresergebnisses. Kritisch wurde in einem Bericht das Ergebnis der UBS Schweiz gewertet. Deren Gewinn ging im zweiten Vierteljahr unter ihrem Chef Martin Blessing, früherer Vorstandsvorsitzender der Commerzbank, um 18 Prozent zurück. Er liefere damit eine Steilvorlage für jene Kritiker, die in seiner Wahl zum Schweiz-Chef einen Fehler sahen, hieß es. Zudem gab es Spekulationen, dass die UBS die Commerzbank übernehmen könnte.

Weitere Meldungen des Tages

Das war heute ebenfalls von Bedeutung:

Als vor zehn Jahren die Finanzkrise nach Deutschland kam

Am Sonntag jährt sich der Tag, an dem vor zehn Jahren die internationale Finanzkrise Deutschland erreichte. Am 30. Juli 2007 musste die IKB gerettet werden. Das war hierzulande der Startschuss zu mehreren Auffanglösungen für Finanzinstitute. Insbesondere waren Landesbanken wie die HSH Nordbank, WestLB und Sachsen LB betroffen. Aber auch die Commerzbank und Hypo Real Estate mussten staatliche Hilfe annehmen, beziehungsweise wurden verstaatlicht. Mehrere Medienberichte blicken heute auf den Start der Krise zurück.

Asmussen: Finanzbranche braucht klare und harte Regeln

Jörg Asmussen – heute Investmentbanker bei Lazard, während der Finanzkrise Staatssekretär im Finanzministerium – hat vor einer Deregulierung der Banken gewarnt. „Die Branche braucht klare und harte Regeln“, sagte er in einem Interview. Aufgrund schärferer Bestimmungen sei das internationale Finanzsystem heute deutlich stabiler als noch vor zehn Jahren.

Stimmung in der Eurozone auf Höchststand

Der Economic Sentiment Indicator (ESI) – er bildet die Stimmung in Unternehmen und privaten Haushalten ab – stieg im Juli im Vergleich zum Vormonat um 0,1 auf 111,2 Punkte. Das teilte heute die EU-Kommission mit. Dies sei der höchste Stand seit August 2007, hieß es. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 110,8 Punkte erwartet.

Meldungen aus einzelnen Bankinstituten

Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldungen:

  • Santander mit Punktlandung beim Quartalsgewinn.
  • BNP Paribas übertrifft Analysten-Erwartungen.
  • Ausstieg aus Afrika-Geschäft beschert Barclays Halbjahresverlust.
  • BBVA verdient nach Kostensenkungen im ersten Halbjahr deutlich mehr.
  • Barclays schickt versehentlich Kundendaten an Deutsche Finanzagentur.
  • UniCredit testet Echtzeit-Zahlungsplattform.

Was am Montag wichtig wird

Am Montag stehen u.a. folgende Themen auf der Finanz-Agenda:

  • Die britische Großbank HSBC und die deutsche Förderbank KfW veröffentlichen ihre Geschäftszahlen für das zweite Quartal 2017.
  • Am Montag endet die Frist, bis zu der sich Länder für den Sitz von Institutionen bewerben können, die bislang in Großbritannien ansässig sind und nach dem Brexit in der Europäischen Union (EU) angesiedelt werden sollen. Dazu gehört unter anderem die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA).
  • Das europäische Statistikamt Eurostat veröffentlicht die Arbeitslosenzahlen für Juni sowie die Daten der Schnelleinschätzung zur Inflation im Juli.