Sicherheit versus Bequemlichkeit beim Bezahlen – Infografik

Risikofaktor Mensch

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Gemäß einer aktuellen Umfrage steht Sicherheit für Verbraucher an erster Stelle, wenn es um Zahlungsvorgänge geht. Besonders die jüngere Generation legt jedoch auch großen Wert auf Bequemlichkeit und Schnelligkeit.

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Gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut forsa hat Visa eine Umfrage unter Verbrauchern in Deutschland ab 18 Jahren durchgeführt, um ihre Meinungen bezüglich sicherer Bezahlmethoden zu ermitteln. Die Befragung umfasste unter anderem die Einschätzung der Sicherheit verschiedener Zahlungsmethoden sowie das Wissen der Verbraucher über die Übertragung von Daten.

Obwohl Sicherheitsbedenken bestehen, hat das kontaktlose Bezahlen seinen festen Platz im Alltag der deutschen Bevölkerung gefunden. In Bezug auf die Zukunft äußern 34 Prozent der Umfrageteilnehmer den Wunsch nach einer größeren Anzahl von Akzeptanzstellen im stationären Handel, an denen sie mit Karte, Smartphone oder Wearable bezahlen können. Jeder fünfte Befragte würde am liebsten vollständig auf das herkömmliche Portemonnaie verzichten und sämtliche Karten digitalisieren.

Verbraucher überschätzen Betrugsrisiko

Das digitale Bezahlen ist sehr sicher. Dennoch überschätzen Verbraucher das Betrugsrisiko. So gehen die Befragten davon aus, dass zehn Prozent der Kartenzahlungen von betrügerischen Handlungen betroffen seien. Tatsächlich liegt die Betrugsrate bei Visa-Zahlungen derzeit bei weniger als 0,1 Prozent, was eine der niedrigsten Raten unter allen Bezahlmethoden darstellt. Selbst in diesen ungewöhnlichen Situationen sind Karteninhaber abgesichert, sofern sie eine Zahlung nicht eigenhändig autorisiert haben.

Obwohl mittlerweile neun von zehn Verbrauchern kontaktlos per Karte zahlen, bewerten nur 75 Prozent dies auch als sicher. Das Einstecken der Karte in das Kassenterminal wird dagegen von 86 Prozent als sicher bewertet. Dabei zeigen Analysen, dass kontaktloses Bezahlen genauso sicher ist, wie das Einstecken der Karte ins Terminal.

Auch halten nur 37 Prozent die Zahlungsdaten für sicher, wenn an der Ladenkasse mit dem Smartphone oder einem Wearable bezahlt wird. Tatsächlich beruht die Sicherheit des mobilen Bezahlens auf der Anwendung der Token-Technologie. Hierbei wird auf dem Gerät anstelle der tatsächlichen Kartennummer ein zufällig erstellter Platzhalter gespeichert. Bei einer Transaktion mittels Token werden keinerlei Kartendaten an das Händlerterminal übertragen. Sollten Unbefugte sogar Zugang zu diesem Token erlangen, wäre dieser für sie ohne jeglichen Wert.

Persönliche Daten und Bezahlen

76 Prozent der Konsumenten sind der Meinung, dass beim Bezahlen mit Karte im Geschäft der Name des Karteninhabers weitergegeben wird. Immerhin 20 Prozent sind sogar davon überzeugt, dass neben dem Namen auch die eigene Adresse und die Liste der erworbenen Produkte übertragen werden. In Wirklichkeit sind auf dem Karten-Chip keine persönlichen Informationen wie der Name des Karteninhabers oder die Adresse gespeichert. Daher können diese beim Bezahlvorgang auch nicht übermittelt werden.

Auch die Liste der Einkäufe wird nicht an die Kartenorganisation oder die Bank gesendet. Tatsächlich legt eine ISO-Norm genau fest, welche Daten international zur Abwicklung einer Zahlung übertragen werden dürfen. Dazu gehören hauptsächlich die Kartennummer, der Betrag, das Land und die Währung sowie Angaben zum Händler und zum Zeitpunkt der Transaktion.

Verbraucher bevorzugen PIN und Fingerabdruck

Biometrische Verfahren wie Fingerabdruck und Gesichtserkennung sind ein echter Fortschritt beim digitalen Bezahlen. Sie verbinden Sicherheit effektiv mit Bequemlichkeit.

Aus der persönlichen Perspektive der Verbraucher betrachtet, wird die Autorisierung von Zahlungen mittels Fingerabdruck oder PIN als die beste Kombination aus Sicherheit und Komfort angesehen. Während Passwörter und Einmalcodes ebenfalls als sehr sicher eingestuft werden, erachten Verbraucher sie lediglich als mäßig praktikabel. Die Gesichtserkennung wird von den Befragten als eine Option gesehen, die dazwischen liegt.

Jedoch zeigt sich bei der Anwendung ein deutlicher Altersunterschied. Biometrische Verfahren erfreuen sich bei Verbrauchern unter 35 Jahren einer doppelt so großen Beliebtheit im Vergleich zu den über 60-Jährigen (46 Prozent gegenüber 23 Prozent). Laut der Umfrage könnte dies hauptsächlich darauf zurückzuführen sein, dass Verbraucher über 60 Jahren besonders besorgt um Sicherheitsaspekte und Datenschutz beim Bezahlen per Smartphone sind.

Risikofaktor Mensch

Der Mensch, der die digitale Technologie benutzt, bleibt nach wie vor ein entscheidender Faktor für die Sicherheit. Viele Menschen notieren sich Passwörter und PINs, um sie nicht zu vergessen. Die Umfrage zeigt, dass 18 Prozent ihre Karten-PIN verschlüsselt auf dem PC oder Smartphone gespeichert haben, während 13 Prozent sie handschriftlich notiert haben.

Darüber hinaus haben 26 Prozent ihre PIN bereits einmal an jemanden weitergegeben, und 23 Prozent kennen die PIN ihres Partners oder ihrer Partnerin. Drei Prozent der Befragten tragen die PIN sogar in ihrem Geldbeutel mit sich.

Infografik: Sicherheit beim Bezahlen aus Sicht deutscher Verbraucher

Die folgende Infografik fasst wichtige Ergebnisse der Befragung zusammen und zeigt, wie deutsche Verbraucher über Sicherheit denken:

Infografik: Sicherheit beim Bezahlen aus Sicht deutscher Verbraucher

Sicherheit beim Bezahlen aus Sicht deutscher Verbraucher.

Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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