Zunehmende Sicherheitsbedenken bei Online-Zahlungen

Im Spagat zwischen Bequemlichkeit und Sicherheit

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Sicherheit schlägt Bequemlichkeit und dennoch sind viele Verbraucher nicht bereit, auf ihre Bequemlichkeit zu verzichten. Eine Studie sieht Multi-Faktor-Authentifizierung als Schlüssel zum sicheren Online-Payment, ohne die Customer-Journey einzuschränken.

Aktuelle Trends, Studien und Research zu Mobile Payment

Mobile Payment, das Bezahlen via Smartphone steckt hierzulande noch in den Kinderschuhen. Die Anforderungen sind vielfältig. Im Bank Blog finden Sie aktuelle Studien zu dieser neuen Entwicklung, die insbesondere für Banken und Sparkassen eine Bedrohung darstellt.

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Der Onlinehandel erlebte durch die Corona-Pandemie einen enormen Aufschwung. Gleichzeitig sind bei vielen Verbrauchern aber auch die Sicherheitsbedenken angestiegen. 46 Prozent der im Rahmen einer von Sapio Research im Auftrag von Paysafe durchgeführten befragten 11.000 Verbraucher (davon etwa 1.000 in Deutschland) haben dabei sogar größere Vorbehalte als noch vor einem Jahr. Insgesamt sind 53 Prozent der Befragten der Ansicht, dass ein gewisses Risiko beim Online-Shopping nicht auszuschließen ist.

Sicherheit ist Verbrauchern wichtiger als Bequemlichkeit

Der Studie zufolge stehe Bequemlichkeit bei den Verbrauchern nicht so hoch im Kurs wie Sicherheit. 45 Prozent der Befragten sehen das Thema Sicherheit als wichtigsten Faktor bei der Bezahlung von Online-Käufen. Bequemlichkeit folgt mit 20 Prozent auf dem zweiten Rang. Transaktionskosten und -geschwindigkeit kommen mit jeweils 15 Prozent auf Rang drei. Dabei seien aber nur 22 Prozent der Befragten zu minimalen Abstrichen bei der Bequemlichkeit zu Gunsten einer höheren Sicherheit bereit. 

55 Prozent der Befragten hätten kein gutes Gefühl bei der Eingabe der eigenen Finanzdaten und lediglich 16 Prozent fühlten sich dabei sicher. Das Fehlen einer Passwortabfrage während des Bezahlprozesses werde von 58 Prozent kritisch gesehen. Die richtige Balance zwischen Bequemlichkeit und Sicherheit sehen 46 Prozent durch eine Zweifaktorauthentifizierung als gegeben an. Gleichzeitig seien jedoch nur 19 Prozent der Befragten bereit, Einschränkungen der Bequemlichkeit für ein Maximum an Sicherheitsmaßnahmen in Kauf zu nehmen. 

Lediglich 27 Prozent der Befragten halten Online-Payments für sicherer als direkte Zahlungen und 53 Prozent betrachten ein gewisses Risiko beim Shoppen im Internet als unvermeidbar. Somit sei den Verbrauchen ein hohes Problembewusstsein zu attestieren.

Bezahlprozesse würden durch Zahlungsdienstleister so simpel wie möglich gestaltet, um das Kauferlebnis zu verbessern. Möglichst wenige Zwischenschritte bei der Zahlungsabwicklung und eine hohe Transaktionsgeschwindigkeit tragen hierzu bei. Bei der Sicherheit dürfe es gleichwohl keine Abstriche geben, um die Nutzer vor Cyberkriminellen zu schützen. 

Passwort schlägt Face-ID

Der Klassiker „Passwort“ genieße bei 39 Prozent der befragten Personen ein größeres Vertrauen als Fingerabdruckscanner oder Gesichtserkennung, obwohl hinsichtlich der Sicherheit von Passwörtern immer wieder auf Zweifel hingewiesen werde. 55 Prozent der Befragten vertreten die Meinung, dass biometrische Verfahren das Sicherheitsniveau grundsätzlich erhöhen. Shop-Anbieter sollten in jedem Fall eine Multi-Faktor-Authentifizierung anbieten, um einen möglichst hohen Sicherheitslevel zu gewährleisten. 

Weitere Hinweise, wie Händler das Vertrauen ihrer Kunden steigern können, wurden ebenfalls identifiziert. 62 Prozent der Befragten würden eher bei einem Online-Händler kaufen, bei dem die eigenen Zahlungsdaten bereits sicher gespeichert sind. 64 Prozent bevorzugen es, während des Online-Shoppings ihre Finanzdaten nicht mit dem Anbieter oder dem Zahlungsdienstleister teilen zu müssen. 

Höherer Kaufpreis führt zu geringerem Vertrauen

Die Höhe des Kaufbetrages beeinflusst das Sicherheitsgefühl der Konsumenten ebenfalls. Beim Kauf auf einer Peer-to-Peer-Plattform fühlen sich 70 Prozent der Befragten nur dann wohl, wenn das Produkt nicht teurer als 179 Euro ist. Bei Online-Retailern sind es 51 Prozent. Bei einem Warenwert bis zu 1.785 Euro nimmt das Vertrauen bei beiden Handelsplattformen rasant ab. Nur noch sieben Prozent (P2P) beziehungsweise 14 Prozent (Online-Händler) äußern hier keine Bedenken. 

Bezüglich der Steigerung des Sicherheitsgefühls der Kunden ist hier also noch Optimierungspotenzial erkennbar. Es sei sehr wichtig, die Bedenken der Kunden zu respektieren und das richtige Gleichgewicht zwischen Sicherheit und bequemer Nutzung zu finden. Genau dies sei aber der Schlüssel dazu, Kunden zu halten. 

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Über den Autor

Marc Rohde

Marc Rohde ist freier Mitarbeiter des Bank Blogs. Der Bankkaufmann war mehr als 20 Jahre in verschiedenen Kreditinstituten tätig. Zuletzt war er im Konzern Deutsche Börse u.a. für die Abwicklung von GC Pooling Geschäften verantwortlich und ist seit 2017 im kulturellen Sektor tätig.

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