Einer aktuellen Studie zufolge bauen Cyberkriminelle ihre Attacken auf Unternehmen und Individuen derzeit stark aus – der Anstieg ist enorm. Dabei sind einige Branchen in Deutschland stärker gefährdet als andere. Für anfällige Systeme gibt es klare Gründe.
Trend Micro, Anbieter von Cybersicherheitslösungen, warnt in einer aktuellen Studie vor einer zunehmenden Gefährdung digitaler Infrastrukturen von Unternehmen. Cyberkriminelle würden ihre Angriffsrate auf Betriebe und Individuen erhöhen. Demnach sei Gesamtzahl der von Trend Micro erkannten Bedrohungen im Jahr 2021 um 42 Prozent gestiegen – auf über 94 Milliarden.
Zudem habe die hauseigene „Trend Micro Cloud App Security“ fast 26 Millionen E-Mail-Bedrohungen erkannt. 2020 seien dies noch nahezu 17 Millionen gewesen. Das Ausmaß der blockierten Phishing-Angriffe habe sich in diesem Zeitraum beinahe verdoppelt.
Außerdem verlagerten sich Ransomware-Angreifer auf kritische Infrastrukturen und Branchen, die sich einem hohen Druck zur Zahlung ausgesetzt sehen. Dabei würde sie auf sogenannte die Double-Extortion-Taktik setzen – neben der bloßen Erbeutung oder Sperrung von Unternehmensdaten drohen die Kriminellen dann, geraubte Daten zu veröffentlichen.
Diese Branchen sind besonders gefährdet
Laut der Untersuchung zählen zu den meistgetroffenen Industriezweigen in Deutschland:
- die Immobilienbranche,
- staatliche Behörden,
- das Gesundheitswesen,
- die Medien- und Kommunikationsbranche sowie
- das produzierende Gewerbe.
Ransomware-As-A-Service-Angebote hätten den Markt für Angreifer mit wenig technischen Vorkenntnissen geöffnet. Dies habe auch zu einer stärkeren Spezialisierung geführt. Zum Beispiel Access Broker seien inzwischen wesentlicher Bestandteil der Cybercrime-Lieferkette.
Fehlkonfigurierte und veraltete Systeme sind eine Gefahr
Cloud-Umgebungen seien vor allem durch fehlkonfigurierte Systeme in Gefahr. Dadurch seien sie Angriffen von Gruppen wie TeamTNT ausgesetzt, die Krypto-Mining-Malware auf den betroffenen Systemen einsetzten.
Schwachstellen bieten auch veraltete Systeme: 2021 seien 22 Prozent der im Untergrund von Cyberkriminellen verkauften Exploits über drei Jahre alt gewesen. Das Patchen alter Schwachstellen bleibe – daher neben der Überwachung neuer Bedrohungen – eine wichtige Aufgabe, um Sicherheit zu gewährleisten.
Infografik: Einflussfaktoren auf die Cybersicherheit
Die folgende Infografik stellt ausgewählte Studienergebnisse im Überblick dar und zeigt aktuelle Einflussfaktoren auf die Bedrohung durch Cyberattacken von Unternehmen:
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