Lange Zeit haben Banken über das Girokonto den zentralen Kundenzugang bei Finanzthemen inne gehabt. Im Zuge der Digitalisierung und dem Trend zur Plattformökonomie könnte sich dies ändern. Ein Gespräch mit Prof. Dr. Remigiusz Smolinski; in einem neuen Format.
Check24 ist seit kurzem auf dem Weg zur lizensierten Vollbank. Die Allianz hat sich nicht nur mit 160 Mio. Euro an N26 beteiligt sondern auch einen zweistelligen Millionenbetrag in den Aufbau von IconicFinance investiert und will damit eine universelle Finanzplattform etablieren. Der Berliner Fintech-Inkubator Finleap wiederum will mit Joonko in direkte Konkurrenz zu Check24 treten.
Andere, wie Outbank, Numbrs oder Finanzguru bieten den Kunden digitale Kontenmanager zur aggregieren Abbildung ihrer Finanzen bei verschiedenen Instituten.
Und auch die Banken schlafen nicht, schließlich gibt es Persönliches Finanzmanagement schon eine ganze Weile auf dem Markt, auch wenn nicht alle entweder die Bedeutung erkannt oder die Umsetzung richtig vollzogen haben.
Smarter Finanz-Assistent der Zukunft
Alle Akteure wollen den smarten Finanz-Assistenten der Zukunft bauen, in der Hoffnung, so einen bevorzugten Zugang zum Kunden zu erhalten. „Open Banking Marktplätze“ lautet das entsprechende Stichwort.
Geld verdienen wollen sie an dem Verkauf von weiteren Finanzprodukten oder Vertragswechseln. Mit anderen Worten: Der Cross-Selling-Gedanke soll endlich mit Leben erfüllt werden. Dabei wird dieser neu definiert: Nicht mehr nur verschiedenen Finanzprodukte beim selben Institute soll ein Kunde kaufen, sondern verschiedene Verträge die von unterschiedlichsten Anbietern stammen können.
Eine Bank (oder Sparkasse) bietet in dieser schönen neuen Welt nicht mehr nur eigene Produkte an, sondern auch die von Wettbewerbern und darüber hinaus Handyverträge, Stromtarife, Fitness-Center-Abos und vieles andere mehr. Gedankliche Grenzen gibt es keine. Und plötzlich gewinnt das Thema Allfinanz wieder an Bedeutung. Was mit persönlichen Beratern nur im Ausnahmefall funktioniert hat, soll nun in der digitalen Welt Wirklichkeit werden.
Bank Blog TV: Videochat mit Prof. Dr. Remigiusz Smolinski
Über die Chancen und Herausforderungen sprach ich mit Prof. Dr. Remigiusz Smolinski. In seinen drei Jahren als Leiter des Innovationsmanagements der comdirect hat er sich als profilierter Experte in diesem Bereich einen Namen gemacht. Seit Anfang des Jahres ist er als selbständiger Innovationsberater im In- und Ausland unterwegs.
Über folgende Fragen haben wir uns unterhalten:
- Was bedeutet „Smart Financial Assistant der Zukunft?“
- Welche Überlegungen haben die neuen Wettbewerber?
- Was bedeutet dies für den Kunden?
- Welche Rolle spielt der Bankberater?
- Welche Chancen und Risiken ergeben sich für die etablierten Banken und Sparkassen?
- Wie sehen die Chancen und Risiken neuer Wettbewerber aus?
- Wie können Kunden motiviert werden, einen digitalen Finanzmarktplatz zu besuchen?
- Welches sind die Erfolgsfaktoren für ein tragfähiges Geschäftsmodell?
- Welche Rolle spielen Daten dabei?
- Was müssen Banken tun, um den Wettbewerb um die Zukunft des Kundenzugangs zu gewinnen?
Das Ganze in einem neuen Format als Videogespräch: „Bank Blog TV“: