Empire Avenue ist ein neuer Stern am Social Media Himmel. Spielerisch wird hier ermittelt, welchen Wert das eigene soziale Engagement hat. Gleichzeitig ermöglicht es, in „Aktien“ der Teilnehmer zu investieren und damit an deren Erfolg zu partizipieren. Also eine Art „Soziale Börse“.
Das klingt doch eigentlich nach etwas, was auch für Banken interessant sein sollte, oder?
Motivation
Ein wesentliches Element sozialer Medien ist es, Verbindungen zwischen denjenigen herzustellen, die sie nutzen. Wenn das dann noch Spaß macht, umso besser haben sich die kanadischen Entwickler von Empire Avenue gedacht und eine Mischung aus Monopoly, Online-Börse und Social Media erschaffen.
Empire Avenue appelliert an die zentrale Motivation: „Sozialer Wert“ und die Frage danach, wie hoch dieser ist. Allen Diskussionen über Qualität und Quantität zum Trotz: Bei Facebook sind es die „Freunde“ und „Fans“ bei Twitter die „Follower“ und bei YouTube die Anzahl der Aufrufe. Damit steht der Dienst im Wettbewerb mit anderen Services wie Klout, Social Peers oder Twittergrader. Empire Avenue bietet die „Messung“ des eigenen sozialen Werts (Social Value) und darüber hinaus auch noch Spaß und Spiel und unterscheidet sich damit von den anderen genannten.
Funktionsweise
Als Nutzer können sich Personen aber auch Firmen registrieren. Zunächst muss man seine verschiedenen Social Media Aktivitäten mit Empire Avenue vernetzen. Derzeit sind dies Facebook, LinkedIn, Twitter, YouTube, Flickr und der eigene Blog. Alle Aktivitäten in den einzelnen Netzwerken werden bewertet und daraus ein sogenannter Influence Score ermittelt.
Alle Teilnehmer können zudem virtuelle Aktien (shares) von jedem anderen beliebigen User kaufen und verkaufen. Das Ganze geschieht mit einer virtuellen Währung, den sogenannten „Eaves“.
Die Handelsaktivitäten in der Aktie des Nutzers und der Influencer Score ergeben dann zusammen den Aktienpreis und damit den „sozialen Wert“ des Nutzers. Als User ist man nun natürlich bestrebt seinen Kurs ständig zu steigern, das setzt voraus, dass man auf möglichst vielen Netzwerken aktiv ist. Hinzu kommt die richtige Positionierung auf der Plattform selbst, damit man von anderen auch gehandelt wird.
Nutzen
Zunächst einmal ist Empire Avenue ein Gradmesser der Social Media Aktivitäten seiner Teilnehmer. Insofern ist ein Hauptnutzen, dass man etwas über seinen „Wert“ im Vergleich zu anderen erfährt.
An zweiter Stelle würde ich die Befriedigung eines (fast) jedem Menschen innewohnenden Spieltriebs sehen. Immerhin kein Ballerspiel, sondern eine ersthafte Auseinandersetzung mit sozialen Medien.
Drittens kann man über das Spiel auch neue Kontakte knüpfen. Es gibt shout-outs, Mails, Chatrooms und man wird regelmässig per E-Mail über neue Entwicklungen informiert. Und wer interessiert sich nicht für diejenigen, die in einen investieren? Außerdem stehen ganz komfortable Suchfunktionen zur Verfügung, da jeder Nutzer Interessen eintragen kann, nach denen man dann (ergänzt z.B. um die Region) andere Nutzer mit gleichen Interessen ausfindig machen kann, um sich mit diesen (auch direkt in anderen Kanälen) zu vernetzen.
An vierter Stelle steht noch ein möglicher monetärer Nutzen. Die Betreiber sind dabei, Partner zu gewinnen, bei denen man seine „eaves“ in reale Dinge eintauschen kann. Klingt nicht schlecht.
Fragezeichen
Naja, wie so vieles, man braucht halt Zeit und Zeit ist ein knappes Gut für die Meisten. Für viele haben soziale Medien auch eine eher intrinsische Motivation, da stellt sich die Frage nach dem „social Value“ eher weniger.
Auch ist die Übersichtlichkeit auf dem „Spielgelände“ noch nicht ganz perfekt. Es dauert eine Weile, bis man sich zu Recht findet. Das sollte aber den Spaß nicht trüben und einen auch nicht davon abhalten.
Fazit
Empire Avenue ist ein interessanter Ansatz zur Messung des „Social Value“, also des Werts, den man mit seinen Social Media Aktivitäten schafft. Von daher ist es für alle diejenigen interessant, die sich professionell mit dem Thema auseinandersetzen. Ob dabei dann andere Ergebnisse herauskommen als bei Klout & Co. kann aber eher bezweifelt werden. Insofern sehe ich die Gefahr, dass der „Hip-Effekt“ schnell verpufft. Bis dahin kann man aber sicherlich noch eine Weile Spaß haben und vielleicht lassen sich die Entwickler ja noch was Tolles einfallen.
Für Firmen kann das Ganze natürlich als Marketinginstrument interessant sein, so nach dem Motto „Kauf meine Aktien und gewinne einen Preis“. Insofern kann das Ganze auch für Banken interessant sein, allerdings konnte ich noch keine auf der Plattform ausfindig machen. Einen besonderen Anreiz sehe ich für Banken allerdings nicht, es sei denn, man nimmt die Affinität zu Börsen als Motivation.
Was ist Ihre Meinung dazu? Probieren Sie Empire Avenue doch einfach mal aus und berichten dann hier darüber. Hier der Einladungslink zum „Mitspielen“: http://empireavenue.com/?t=9u2k98fg
Ich rate übrigens dazu, schnell in mich zu investieren. Da mein Account noch relativ neu ist und noch nicht alle Aktivitäten erfasst worden sind, dürfte der Wert kurzfristig deutlich steigen.