Viele Volksbanken und Sparkassen stehen vor der Frage, ob sie fusionieren sollen. Eine aktuelle Studie gibt einen Überblick zum Fusionsgeschehen bei Regionalbanken, untersucht Gründe und Treiber, zeigt aber auch Wege zum Erhalt der Eigenständigkeit auf.
Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken sind eng mit ihrer Region, den dort lebenden Menschen, der Wirtschaft und der Politik verbunden. Sie sind stark von den lokalen Gegebenheiten abhängig und beeinflussen diese ihrerseits.
Regionalbanken nehmen eine wichtige Position im deutschen Bankensektor ein, stehen jedoch vor wachsenden Veränderungen und Herausforderungen. So hat sich die Ertrags und Risikolandschaft durch Zinswende, Inflation und internationale Krisen massiv verändert. Eine potenzielle Antwort auf diese Herausforderungen könnte die Fusion mit anderen Instituten sein.
Fusionen im bei Sparkassen und Geno-Banken
Eine aktuelle Studie von Deloitte hat die Trends und Entwicklungen im Regionalbankensektor analysiert und gibt Einblicke in die potenziellen Chancen und Herausforderungen von Fusionen.
Die Studie analysiert die Entwicklung der Fusionsaktivitäten in den letzten zehn Jahren von 2012 bis 2022 anhand öffentlich verfügbarer Daten bis auf Bundeslandebene. Sie untersucht die Veränderungen der Beweggründe für Fusionen im Laufe der Zeit und gewährt zudem Einblicke in die lokalen, teilweise signifikanten Veränderungen der Machtverhältnisse zwischen Genossenschaftsbanken und Sparkassen.
Trend zur Konsolidierung bei Regionalbanken
Der Trend zur Konsolidierung im Regionalbankensektor hält demnach an und zeigt teilweise sogar eine beschleunigte Entwicklung. Über Jahre hinweg haben intensive Überlegungen zu Fusionen Genossenschaften, Träger, Kunden und Mitarbeiter sowie die Politik an vielen Orten beschäftigt. In den Medien wird oft von einer „Fusionswelle“ gesprochen oder sogar von einem „Sterben der Regionalbanken“.
In den vergangenen zehn Jahren haben vor allem Genossenschaftsbanken stärker fusioniert als Sparkassen. Die Aktivität von Fusionen zeigt jedoch eine starke regionale Variation, wobei insbesondere in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg zahlreiche Fusionen stattgefunden haben. Vor allem kleinere und mittlere Institute haben fusioniert, während sich die größeren Institute weniger daran beteiligt haben.
Gründe für Fusionen zwischen Regionalinstituten
Die Studie untersucht ausführlich, welche Motive Fusionen im Bereich der Regionalbanken antreiben. Während in der Vergangenheit vor allem sinkende Erträge und steigende Kosten die Hauptgründe für Fusionen waren, konzentrieren sich Fusionen heute vorrangig darauf, die Qualität der Kundendienstleistungen zu verbessern, insbesondere im Bereich der Mittelstandsfinanzierung, und qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen.
Erfolgsfaktoren für Fusionen
Eine umfassende Vorbereitung und strukturierte Planung des Fusionsprozesses sind entscheidend für eine erfolgreiche Fusion. Die Studie beleuchtet ausführlich die verschiedenen Schritte einer erfolgreichen Fusion, beginnend mit einer gründlichen Due-Diligence-Prüfung bis hin zur gelungenen Integration der Mitarbeiter.
Durch klare Zuweisung von Verantwortlichkeiten, dem Streben nach gemeinsamen Zielen und eine transparente Kommunikation können Fusionen bei Regionalbanken erfolgreich sein.
Doch es gibt auch zahlreiche Herausforderungen, denen sich Regionalbanken bei Fusionen gegenübersehen. Vor allem die Übernahme durch ein anderes Institut sowie kulturelle Unterschiede zwischen den Unternehmen können zu Reibungsverlusten führen. Allerdings können diese Herausforderungen in der Regel durch eine umfassende Betreuung der personenbezogenen Belange und einen robusten Change-Management-Ansatz bewältigt werden.
Scheitern von Fusionen und Bewahrung der Eigenständigkeit
Die Studie untersucht auch gescheiterte Fusionen und Sonderfälle. Sie identifiziert die Gründe, die zu einem Misserfolg führen können, und erläutert, wie diese rechtzeitig erkannt und bewältigt werden können.
Gezeigt wird auch ein Ausblick auf die Zukunft von Fusionen bei Regionalbanken und die Bedeutung einer klaren Strategie zur Bewahrung der Eigenständigkeit sowie zur Modernisierung von Organisation und Prozessen.
Die Studie „Fusionen von Regionalbanken – Gestern, heute und morgen“ können Sie hier beziehen.
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