Sollten FinTech Unternehmen reguliert werden?

Aktuelles Positionspapier zur Digitalisierung der Finanzdienstleistung

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Banken und Sparkassen sehen sich zunehmend neuen Wettbewerbern aus dem FinTech-Bereich gegenüber stehend. Da kommt fast zwangsläufig auch die Frage nach einer „gerechten“ Behandlung durch den Regulierer hoch. Der Bankenverband hat sich damit schon befasst.

Aktuelle Trends, Studien und Research zu Aufsicht, Regulierung und Compliance

Aufsichtsrechtliche Anforderungen, Regulierung und Compliance werden von den meisten Banken und Sparkassen als Last empfunden. Dabei sichern diese die Sicherheit und damit die Existenz unseres modernen Bankensystems und ermöglichen, richtig genutzt, auch Chancen im Kundengeschäft. Im Bank Blog finden Sie aktuelle Studien zu Trends und Entwicklungen in diesem Bereich.
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Es gehört wohl zu den normalen Abwehrreaktionen, dass sich Banken die Frage stellen, ob es denn gerecht sei, dass sie einer sehr engen Regulierung unterliegen, während FinTech-Unternehmen dies so nicht tun.

Wettbewerb durch Regulierung und FinTechs

Der Bankenverband untersucht in einem aktuellen Positionspapier die FinTech-Unternehmen und die Folgen für Banken und Regulierung, die durch diese neue Konkurrenz erwachsen.

Nicht weiter verwunderlich begrüßen die privaten Banken die Impulse, die von den FinTech-Unternehmen ausgehen und die zur Entwicklung neuer bzw. Weiterentwicklung bestehender Finanzdienstleitungen beitragen. Nach Auffassung des Verbandes bietet der durch Innovation und Dynamik der FinTechs beförderte Wettbewerb zahlreiche Anknüpfungspunkte und Chancen für alle Seiten.

Die privaten Banken – so der Verband – sehen FinTechs als Partner für Kooperationen, die zum gegenseitigen Vorteil im Bankgeschäft und zum Nutzen der Kunden führen. Insgesamt sollte das Chancenpotential von allen Marktteilnehmern, von neuen wie von etablierten Anbietern gleichermaßen, genutzt werden können.

Dann kommen jedoch die Einschränkungen: Aus Sicht des Bankenverbandes bedeutet das nämlich auch, dass Banken nicht per se und ohne Beachtung des betroffenen Geschäfts strenger reguliert oder beaufsichtigt werden dürften als andere Marktteilnehmer. Generell sollte gelten: Gleiches Geschäft muss den gleichen Regeln unterliegen, da nur so Chancen und Risiken gleich verteilt werden.

Aus Sicht des Bankenverbandes besteht hinsichtlich der FinTechs in Politik und Behörden noch keine einheitliche und abgeschlossene Auffassung: Bankenregulierer und -aufseher urteilen mit Blick auf die Finanzmarktstabilität eher konservativ, Politik und Kartellbehörden betonen die innovative und wettbewerbsfördernde Komponente.

Aus Sicht der privaten Banken gehen die Optimierung von Kundennutzen und die Innovation von Finanzdienstleistungen einher mit Finanzmarktstabilität, fairer Risikoverteilung, Verbraucherschutz und Produktsicherheit. Dieses Spannungsfeld sei von jeder Bank und von jedem Marktteilnehmer fortlaufend zu beobachten.

Neue Geschäftsansätze und -modelle sollten daher von der Politik und Aufsicht zwar positiv aufgenommen werden, allerdings ohne den Schutz der Kunden und die Funktionsfähigkeit der Volkswirtschaft aus dem Auge zu verlieren.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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