Attraktives Privatkundengeschäft und umfangreiches Leistungsportfolio

Herausforderungen für Sparda-Banken 2020

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2020 wird für die genossenschaftlichen Sparda-Banken ein Jahr voller Spannung. Vielfältige volkswirtschaftliche und regulatorische Herausforderungen stehen vor der Tür. Und neue Wettbewerber motivieren zu neuen kundenorientierten Geschäftsmodellen.

Trends und Entwicklungen für Banken und Sparkassen in 2020

Was erwartet Banken und Sparkassen im Jahr 2020?

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Der sichere Hafen scheint durch die nach wie vor unbefriedigende Niedrigzinsphase und die veränderten Marktdynamiken in weiter Ferne. Spekulationen über steigende Zinsen sind Teil einer vergangenen Wirklichkeit, die heute für die Finanzinstitute – je nach Ausgangslage, bittere Früchte trägt.

Umso wichtiger ist es auch für unsere Bankengruppe, ein weiterhin attraktives, profitables Privatkundengeschäft zu betreiben und den Kunden einen bestmöglichen Service mit einem gut aufgestellten Leistungsportfolio zu bieten.

Herausforderungen der Digitalisierung annehmen

Der Vergleich mit den „Big Playern“ wie Apple, Google, Amazon und Facebook wird zunehmend stärker und ist zeitgleich Ansporn für neue Geschäftsmodelle, die auf die Bedürfnisse unserer Kunden und Mitglieder abgestimmt sind. Was den „Großen“ fehlt, haben die „Kleinen“ – der gemeinschaftliche und soziale Aspekt spielt bei den GAFAs nur eine untergeordnete Rolle, war aber von Anfang an Triebfeder der Sparda-Banken. Daran wollen wir festhalten.

Wir nehmen die Herausforderung der Digitalisierung so an, wie sie ist. 2019 waren unsere Banken primär mit der Umsetzung der neuen IT-Struktur beschäftigt, nun sind die Weichen für smarte Geschäftsmodelle gestellt. Aktuell arbeiten bereits sieben unserer Sparda-Banken mit dem FinTech Comeco für ein sogenanntes „Lifestyle-Banking“ zusammen, das auch jüngere Zielgruppen anspricht und dem Kunden ein Erlebnis über das traditionelle Banking hinweg anbieten möchte – mit einem Ökosystem, basierend auf dem gewohnten Qualitätsanspruch und der genossenschaftlichen DNA unserer Häuser.

Vielfalt sichert Stabilität

Der Staat ist der größte Profiteur der Niedrigzinspolitik. Hält die Niedrig- bzw. Negativzinsperiode noch länger an, sinkt der Sparertrag, Einlagen gehen zurück – gleichzeitig werden die niedrigen Erträge der Banken von der EZB als „Makel“ oder Indiz für Überkapazitäten gewertet. Ist das ein Zeichen für Finanzstabilität?

Als Sparda-Gruppe ist es auch 2020 unsere Aufgabe, sich für ein wirtschaftliches Gleichgewicht sowie die Vielfalt der Bankenlandschaft einzusetzen. Für die Stabilität des Sektors und die Sicherung unseres Wohlstands brauchen wir sowohl große Privatbanken als auch starke Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Sie sichern die Kreditversorgung und stärken den Markt.

Positionierung in der Finanzpolitik

Debatten rund um den Brexit oder den US-chinesischen Handelskonflikt sind zum Jahresende 2019 in den Hintergrund gerückt. Es scheint, USA und China hätten einen gemeinsamen Nenner gefunden – die Deeskalation. Neue Akteure wie Christine Lagarde sowie Debatten rund um das Thema „Sustainable Finance“ dominieren die aktuelle Finanzpolitik, hellen die Aussichten auf eine Lösung zur Finanzstabilität aber nicht auf.

In Anbetracht der kommenden EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands bietet sich 2020 für Finanzakteure gut dafür an, sich stärker in die Politik einzubringen.

Die Sparda-Banken werden ihren Standpunkt nach mehr Proportionalität auf der EU-Ebene weiter verteidigen und sich für die Prüfung der Regulierungsfolgen der letzten Jahre einsetzen. Aber auch in der Nachhaltigkeitsdebatte werden wir nicht zu kurz kommen und auf der freiwilligen Taxonomie für eine ressourcenschonende Ökonomie bestehen. Es wird Zeit für einen Paradigmenwechsel.


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Über den Autor

Florian Rentsch

Florian Rentsch, MdL, Staatsminister a.D., ist seit Juli 2017 Vorsitzender des Vorstands des Verbands der Sparda-Banken e.V. Seit 2003 war er Mitglied des Hessischen Landtags. Von 2012 bis 2014 war er Hessischer Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung. In dieser Funktion war er unter anderem für den Finanzplatz Frankfurt sowie die Börsenaufsicht verantwortlich.

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