Innerhalb der Gruppe der Genossenschaftsbanken nehmen die Sparda-Banken eine besondere Rolle ein. Für sie stehen in 2018 zwei Herausforderungen besonders im Fokus. 

Banking Trends 2018

Themen, Trends, Herausforderungen, Chancen und Gefahren für Finanzinstitute in 2018.

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Das Jahr 2018 wird auch die Gruppe der Sparda-Banken wieder vor zahlreiche Herausforderungen stellen. Aus den vielen Dingen, die uns neben Regulatorik und Niedrigzins beschäftigen, möchte ich zwei herauspicken:

  • Proportionalität und
  • Digitalisierung.

Proportionalität erfordert mehr Beachtung

Das Thema Proportionalität ist zwar durch die „Small Banking Box“ angestoßen worden. Aber aus meiner Sicht wird es jetzt nicht mehr mit der nötigen Dringlichkeit vorangetrieben. Genau in der aktuellen Übergangsphase wäre es wichtig, Weichen zu stellen.

Zum einen bedarf es einer Evaluierung der Wechselwirkungen der Regulierung, die den Namen verdient. Es ist klar, dass kleine und mittlere Banken durch die Regulierungslast überproportional belastet werden. Und das hat letztlich auch ganz realwirtschaftliche Auswirkungen für die Verbraucher, wenn beispielsweise Banken ihre Produktpalette einschränken oder aus Kostengründen Gebühren einführen müssen.

Auf diese Erkenntnis müssen aber endlich auch einmal konkrete Maßnahmen folgen. Wir brauchen diese kritische Bestandsaufnahme und daraus abgeleitete Vorschlägen für eine Anpassung des Rechtsrahmens. Eine bereits absehbare Konsequenz sollte ja sein, die Regulierung vom Kopf auf die Füße zu stellen.

Das Leitbild für die Regulierung sollten Institute mit einfachen Strukturen und risikoarmen Geschäftsmodellen sein. Erst darauf aufbauend wären zusätzliche Regeln einzufügen, die größere Banken und risikoreichere Geschäfte betreffen.

Klar müssen die Grundregeln für alle gleich sein. Aber der Berücksichtigung geringerer Risiken und fokussierter Geschäftsmodelle steht das ja nicht entgegen. Wir haben viele Ideen dazu und ich freue mich über jeden, mit dem ich in 2018 dazu in einen intensiven Dialog treten kann.

Florian Rentsch ist Vorsitzender des Vorstands des Verbands der Sparda-Banken e.V.

Digitale Transformation des bisherigen Geschäftsmodells

Die Digitalisierung beschäftigt die Gruppe der Sparda-Banken zurzeit sehr intensiv. Im Rahmen unserer Digitalisierungsstrategie, die administrativ vom Verband der Sparda-Banken betreut wird, prüft die Gruppe der Sparda-Banken unterschiedliche Optionen. Natürlich geht es zunächst einmal um die Frage, wie die digitale Transformation des bisherigen Geschäftsmodells aussehen kann.

Ein anderer Handlungsstrang dreht sich um die Infrastruktur, die sie für dieses digitale Leitbild benötigen. Die Sparda-Banken haben seit 25 Jahren die höchste Kundenzufriedenheit.

Deshalb ist eine weitere zentrale Frage, wie eine sparda-spezifische, digitale Kreditgenossenschaft aussehen soll, die unsere Kernwerte, wie faire und einfache Produkte, Verlässlichkeit und Risikoarmut, im Sinne unserer Kunden und Mitglieder in die digitale Welt transportiert.

Für eine mittelständische Bankengruppe wie die Sparda-Banken ist dies eine spannende Herausforderung. Ich behaupte, dass es viele FinTechs da leichter haben, die sich einfach ein Marktsegment, bevorzugt die „digital natives“, herauspicken und sich um den Rest nicht kümmern. Unsere Kundenspannbreite reicht von den „Silversurfern“ bis zur „Generation Y“.

Unsere Filialen sind essentiell für uns und wir müssen gleichzeitig digital auf dem letzten Stand sein. Das alles muss nahtlos ineinandergreifen und ein Kundenerlebnis bieten, das an jedem Kontaktpunkt gleich komfortabel, qualitätsgesichert und einfach ist.

Es macht viel Spaß, die Sparda-Banken bei der Planung ihrer Zukunft zu unterstützen, denn alle sind mit Engagement und Leidenschaft dabei. Das hat mich vom ersten Augenblick in der Gruppe tief beeindruckt. Und ich freue mich schon sehr auf die ersten Ergebnisse dieses Prozesses in 2018!


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