Chancen und Herausforderungen für die Sparda-Banken in 2019

Einzigartigkeit durch Werte bewahren

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Niedrigzinsen, neue KI-Technologien und Tech-Konzerne – Chancen und Herausforderungen gehen oftmals Hand in Hand. Vielfältige Themenfelder beschäftigen – mehr oder minder – die gesamte Bankenlandschaft und damit auch die Gruppe der Sparda-Banken.

Banken und Sparkassen 2019

Was erwartet Banken und Sparkassen im Jahr 2019?

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Verhaltende Stimmungslage am Kapitalmarkt 2019

2019 werden äußerst unterschiedliche politische Entwicklungen einen entscheidenden Einfluss auf die europäischen Märkte haben. Wie ein Damoklesschwert schweben Unsicherheitsfaktoren wie die Handelspolitik der USA, der Brexit sowie die finanzielle Situation Italiens und anderer Mitgliedsstaaten über der gesamten Geldpolitik der Eurozone.

Zwar hat die EZB mit der Ankündigung, die Anleihekäufe zu beenden und die Zinspolitik zu überdenken, wichtige Korrekturen in Aussicht gestellt, eine echte Kursänderung weg von der Niedrigzinspolitik ist dennoch auch in der zweiten Jahreshälfte 2019 nicht zu erwarten. Darauf müssen wir uns einstellen.

Weiterhin Niedrigzinsen und hohe regulatorische Anforderungen

Angesichts fortbestehender Niedrigzinsen und hoher regulatorischer Anforderungen besteht 2019 auch weiterhin erheblicher Handlungsbedarf, um kleine und mittelständische Banken zu stärken. Der Zeitpunkt ist gekommen, eine detaillierte Analyse zu den Auswirkungen der Finanzmarktregulierung und den Wechselwirkungen der Regulationsmechanismen vorzunehmen.

Eines ist klar – die Veränderungen durch Politik und die Einflüsse der Digitalisierung bedeuten eine Zeitenwende hinsichtlich der altbewährten Geschäftsmodelle. Hier setzt die Sparda-Gruppe von zwei Seiten an – neben dem Ausbau neuer, kundenzentrierter Geschäftsmodelle erwarten wir auch eine Stärkung des politischen Rückenwinds, wie es im Koalitionsvertrag auch angelegt ist.

Digitalsteuer darf Banken nicht ausbremsen

Die Europäische Kommission hat im März 2018 ihre Vorschläge zur Besteuerung digitaler Unternehmen vorgelegt. Dabei richtet sich die Besteuerung digitaler Aktivitäten nicht nur an internationale (U.S.) Digitalkonzerne. Auch rein nationale Marktteilnehmer sowie Finanzdienstleister könnten vom Regelungsbereich einer Digitalsteuer erfasst werden. Mehrere europäische Staaten haben angekündigt, einseitige, nationale Maßnahmen zu ergreifen, wenn keine Lösung auf internationaler Ebene erreicht wird.

Bei allem Verständnis dafür, Vermeidungsstrategien einiger Großkonzerne künftig unterbinden zu wollen, eine Zersplitterung des Marktes und die Blockade neuer Geschäftsmodelle von Unternehmen, die seit jeher ihre Steuern zahlen, kann nicht Ziel der Maßnahme sein.

Umsetzung von Plattformstrategien und Mobile Banking

In Zeiten der BigTechs wie Google, Facebook, Amazon oder Apple (GAFA) rechnen wir auch 2019 mit einer Expansion weiterer Instant- und Mobile Payment Angebote. Hier liegt die Herausforderung darin, diese fließend in die klassische Bankenlandschaft zu integrieren, um Kunden ein ganzheitliches Banking-Erlebnis zu bieten. An der digitalen Matrix ansetzen – das ist der Weg in die Zukunft.

Letztendlich liegt die Attraktivität der Modelle aber beim Kunden selbst – er entscheidet, welches Produkt er gerne nutzen möchte. Wer keine Angst vor der PSD2-Richtlinie hat, wird einen Gang höher schalten und diesen Wettbewerbsfaktor positiv für sich nutzen.

Klassisches Banking – Filialen vor Ort beleben

Beim klassischen Banking holen wir die Kunden da ab, wo persönliche Nähe, Vertrauen und attraktive Konditionen eine große Rolle spielen. Die Aufwertung von Filialnetzen und Vertriebskanälen stärkt die regionale Verbundenheit – Spitzenergebnisse beim Kundenmonitor bestärken uns, auch 2019 von diesem Kurs nicht abzuweichen.

Digitale Ökosysteme und Change Management

Digitale Kompetenz und der professionelle Umgang mit neuen IT-Lösungen sind keine Fremdwörter mehr. Es reicht nicht, auf neue Ökosysteme zu setzen, wenn die eigenen Mitarbeiter für den Wandel nicht vorbereitet sind. Hier gilt es die gesamte Infrastruktur und das Know-how auf einen digitalen Nenner zu bringen. Das sichert den Erfolg und die Profitabilität eines Finanzinstituts – der Kunde wiederum profitiert von einem effizienten Service.

Marken- und Mehrwerte gestalten

Einfach, leistungsstark, sympathisch, gemeinschaftlich und fair. Eine starke Marke wie „Sparda“ lebt von ihren Werten. Die Einzigartigkeit unserer Banken besteht darin, dass wir es den Kunden ermöglichen, als Mitglied parallel auch Eigentümer der Bank zu werden.

Hinzu kommen die starke Verwurzelung mit der Region und der hohe Anspruch an die soziale Verantwortung. Angesichts der strategischen Herausforderungen bleibt unser genossenschaftlicher Anspruch an diese Werte bestehen. Dies wiederum sehen wir als Chance, uns von anderen Banken und internationalen Zahlungsdienstleistern auch in Zukunft abzuheben.


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Der Artikel ist Teil des Jahresausblicks 2019. Abonnenten von Der Bank Blog Premium können das 40-seitige E-Book mit den Beiträgen aller 16 Experten direkt herunterladen.

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Über den Autor

Florian Rentsch

Florian Rentsch, MdL, Staatsminister a.D., ist seit Juli 2017 Vorsitzender des Vorstands des Verbands der Sparda-Banken e.V. Seit 2003 war er Mitglied des Hessischen Landtags. Von 2012 bis 2014 war er Hessischer Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung. In dieser Funktion war er unter anderem für den Finanzplatz Frankfurt sowie die Börsenaufsicht verantwortlich.

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