Sparkassenkunden zahlen mehr fürs Girokonto

Unterschiede bei Kontoführungsgebühren

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Wie viel die Deutschen für ihr hauptsächlich genutztes Girokonto bezahlen, hängt stark davon ab, bei welchem Kreditinstitut sie Kunde sind. Eine Studie zeigt erhebliche Unterschiede bei den Kontogebühren. Sparkassen sind besonders teuer.

Unterschiede bei Kontoführungsgebühren von Banken und Sparkassen

Zwischen den Kontoführungsgebühren verschiedener Banken bestehen teils erhebliche Unterschiede.

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Das Meinungsforschungsinstitut Innofact hat im Auftrag des Vergleichsportals Verivox die Höhe der Kontoführungsgebühren bei unterschiedlichen Kreditinstituten erfragt. Der Onlineumfrage zufolge führen Kunden ihr hauptsächlich genutztes Girokonto

  • zu 38,6 Prozent bei einer Sparkasse,
  • zu 21,9 Prozent bei einer privaten Filialbank,
  • zu 21,7 Prozent bei einer Genossenschaftsbank,
  • zu 13,5 Prozent bei einer Direktbank und
  • zu 4,4 Prozent bei einer anderen Bank.

Insbesondere bei den Sparkassen ist der Anteil bei jungen Kunden (18-29 Jahre) mit 46,7 Prozent deutlich höher als bei älteren (ab 30 Jahre) mit ca. 36,9 Prozent.

Knapp 20 Prozent haben ein kostenloses Girokonto

Laut eigenen Angaben bezahlen über 80 Prozent Kontogebühren. Lediglich 18,2 Prozent der Befragten zahlen keine Gebühren für ihr Girokonto. 18 Prozent aller Befragten geben an, mindestens 100 Euro pro Jahr für ihr hauptsächlich genutztes Girokonto zu bezahlen. Bei 14 Prozent belaufen sich die jährlichen Gebühren auf 100 bis 200 Euro, während 4 Prozent noch höhere Beträge zahlen.

Übersicht: Jährliche Kosten und Gebühren für ein Girokonto

Das zahlen die Deutschen im Jahr für ihr Girokonto.

Sparkassenkunden zahlen mehr fürs Girokonto

Die Umfrage zeigt, dass Sparkassenkunden fast doppelt so häufig hohe Kontogebühren im dreistelligen Bereich zahlen wie Kunden anderer Filialbanken. In dieser Gruppe geben mehr als ein Viertel der Befragten an, jährlich entweder 100 bis 200 Euro (21 Prozent) oder sogar über 200 Euro (6 Prozent) für ihr Konto auszugeben.

Bei anderen Filialbanken ist die jährliche Gebührenlast der Kunden deutlich seltener im dreistelligen Bereich: Nur 14 Prozent der Befragten mit einem Konto bei privaten Filialbanken wie der Deutschen Bank, Commerzbank oder Hypo-Vereinsbank haben jährliche Kontokosten von mindestens 100 Euro. Auch unter den Kunden der genossenschaftlichen Volks- und Raiffeisenbanken, der PSD Banken und der Sparda-Banken zahlen lediglich 14 Prozent 100 Euro oder mehr für ihr Konto.

Wie erwartet sind Kontokosten über 100 Euro am seltensten bei den Kunden von Direktbanken, also den reinen Online-Banken ohne physische Geschäftsstellen. In dieser Gruppe zahlen lediglich 8 Prozent der Befragten 100 Euro oder mehr.

Jährliche Kosten für ein Girokonto nach Banken

Je nach Bank sind die Kosten für ein Girokonto unterschiedlich hoch.

Gratiskonten vor allem bei Direkt- und Privatbanken

Vier von fünf Direktbankkunden haben entweder ein gebührenfreies Konto (41 Prozent) oder zahlen jährlich weniger als 50 Euro an Gebühren (ebenfalls 41 Prozent). Auch unter den Kunden der privaten Filialbanken gibt die Mehrheit der Befragten an, entweder keine Kontogebühren zu zahlen (29 Prozent) oder dass die jährlichen Gesamtkosten unter 50 Euro liegen (28 Prozent).

Für die Kundschaft, die ihre Bankgeschäfte überwiegend selbstständig online abwickelt und die teure Filialinfrastruktur nicht nutzt, bieten mehrere große überregionale Privatbanken kostenfreie oder sehr günstige Kontomodelle an.

Bei den regionalen Kreditinstituten sind hingegen komplett kostenlose Konten eher selten: Nur 7 Prozent der Sparkassenkunden und 9 Prozent der Kontoinhaber bei Genossenschaftsbanken verfügen über ein kostenloses Konto. Immerhin zahlt jedoch ein Drittel der Kunden von Volksbanken, PSD-Banken und Sparda-Banken jährlich weniger als 50 Euro an Gebühren, während dieser Anteil bei den Sparkassen mit 23 Prozent deutlich niedriger ist.

Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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