Einer aktuellen Studie zufolge gewinnt Open Innovation immer mehr an Relevanz für Unternehmen bei der Lösung ihrer zahlreichen Herausforderungen. Auch beim Thema Nachhaltigkeit können so Reaktionszeiten verkürzt und Chancen besser genutzt werden.
Unter „Open Innovation“ versteht man die Praxis der Zusammenarbeit mit externen Unternehmen (z.B. Start-ups, Universitäten, weiteren Unternehmen oder Non-Profit-Organisationen), um gemeinsam neue Werte zu schaffen, statt einen rein internen Innovationsprozess zu betreiben. Angesichts einer Vielzahl von Herausforderungen denen sich Unternehmen gegenübersehen, ist Open Innovation für den Geschäftserfolg unverzichtbar geworden. Ziel ist es insbesondere, Reaktionszeiten zu verkürzen und zukünftige Chancen schneller zu ergreifen.
Vor diesem Hintergrund hat das Capgemini Research Institute das Konzept der „Open Innovation“ näher untersucht und die Relevanz für Unternehmen bewertet. Dazu wurden in 12 Ländern (darunter auch Deutschland) 2.000 Führungskräfte aus 1.000 großen Unternehmen (mit einem Jahresumsatz von jeweils über 1 Milliarde US-Dollar) sowie 500 Start-ups, Akademiker und gemeinnützige Einrichtungen befragt.
Vielfältige Vorteile von Open Innovation
Open Innovation bietet eine Vielzahl von Vorteilen. Bei 55 Prozent der Unternehmen hat es zu einer höheren Innovationsgeschwindigkeit geführt und bei 62 Prozent zu einer größeren Agilität und Anpassungsfähigkeit der Mitarbeiter. Über 60 Prozent der Unternehmen haben auch finanzielle Vorteile wie Umsatzsteigerung und betriebliche Effizienz festgestellt. Zudem trägt Open Innovation dazu bei, dass Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen. 63 Prozent der Befragten gaben an, dass sich ökologische Nachhaltigkeitsindikatoren durch Open-Innovation-Initiativen verbessert haben.
Der Umfrage zufolge sehen 75 Prozent der Befragten Open Innovation als entscheidend für die Lösung komplexer Geschäftsthemen an. 71 Prozent planen, ihre Investitionen in Open Innovation in den nächsten zwei Jahren zu erhöhen. Weitere 28 Prozent beabsichtigen, ihre Investitionen auf dem derzeitigen Niveau zu halten, so dass fast niemand von rückläufigen Investitionen ausgeht.
Dabei setzen Unternehmen verschiedene Ansätze für Open Innovation ein, darunter Corporate Accelerators und Inkubatoren, Corporate Venture Capital, Venture Clienting, Venture Building, Crowdsourcing und Open Innovation Labs. Besonders New York, London und Paris werden als die Städte genannt, in denen in den nächsten zwei Jahren die meisten Investitionen in Open Innovation Labs geplant sind.
Potential von Open Innovation wird nicht ausgeschöpft
Jedoch konnten viele Unternehmen nicht das volle Potenzial von Open Innovation ausschöpfen. Nur 22 Prozent der befragten Unternehmen bewerteten ihre Outputs als „gut“ oder „ausgezeichnet“, und etwas mehr als die Hälfte bewerteten ihre Ergebnisse als „überdurchschnittlich“ oder besser.
Start-ups und andere Partner sind mit Open Innovation zufriedener als große Unternehmen. Drei Viertel der Start-ups, akademischen Einrichtungen und gemeinnützigen Organisationen bewerten die Ergebnisse von Open Innovation als positiv, im Vergleich zu 53 Prozent der großen Organisationen. Die Studie zeigt auch, dass große Unternehmen bisher noch nicht in der Lage waren, neue Innovationsquellen effektiv zu nutzen. Sie geben an, dass sie bessere Ergebnisse erzielen, wenn sie mit traditionellen Partnern wie Kunden und Zulieferern zusammenarbeiten, als mit nicht-traditionellen Partnern wie Universitäten, Industriekonsortien, Unternehmen aus anderen Branchen oder gemeinnützigen Organisationen.
Die Studie hat die Merkmale von Unternehmen untersucht, die bessere Ergebnisse aus Open Innovation erzielen, und zeigt Möglichkeiten auf, wie Organisationen die Effektivität ihrer Open-Innovation-Initiativen steigern können.
So wird deutlich, dass Unternehmen sich nicht ausreichend für Open Innovation engagieren und weiterhin lieber mit traditionelleren Partnern wie Kunden und Lieferanten zusammenarbeiten, anstatt neue Innovationsquellen zu erschließen.
Um die Ergebnisse der Open Innovation zu verbessern, müssen die richtigen Grundlagen für den Erfolg gelegt werden, und spezifische Maßnahmen ergriffen werden, um die Wirksamkeit der Open-Innovation-Initiativen weiter zu steigern.
Open Innovation für mehr Nachhaltigkeit
Für 83 Prozent der Unternehmen ist ein offener Innovationsprozess ein entscheidender Erfolgsfaktor bei der Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele. Dieser Trend ist jedoch relativ neu, da erst 68 Prozent der Unternehmen in den letzten zwei Jahren begonnen haben, Open Innovation für nachhaltige Zwecke einzusetzen.
Diejenigen, die schon Erfahrungen gesammelt haben, ernten bereits positive Ergebnisse: 63 Prozent der Unternehmen geben an, dass ihre Open-Innovation-Initiativen zu Verbesserungen in ökologischen Nachhaltigkeitsindikatoren wie reduzierten Emissionen, geringerem Abfallaufkommen oder geringerer Verschmutzung geführt haben. Zudem haben 55 Prozent Verbesserungen in sozialen Nachhaltigkeitsindikatoren festgestellt, wie beispielsweise eine verbesserte Transparenz in der Lieferkette oder gerechtere Arbeitsbedingungen.
Infografik: Vorteile von Open Innovation
Die folgende Infografik zeigt zunehmende Bedeutung von Open Innovation für Unternehmen sowie die zahlreichen Vorteile des Ansatzes:
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