Der FinTech-Trend scheint allen Unkenrufen ungebrochen. Entgegen der frühen Phase, wollen inzwischen die meisten Startups mit etablierten Banken kooperieren. Ziel bleibt dabei der Zugang zu einer breiten Kundenbasis.
FinTech-Startups wollen mit innovativen, digital-unterstützten Produkten und Services Marktanteile von Banken und Versicherungen erobern. Dominierte in der ersten Phase des FinTech-Trends noch der Wunsch, den etablierten Banken im direkten Wettbewerb Marktanteile abzujagen, so hat sich der Fokus inzwischen verändert.
Im Rahmen einer aktuellen Untersuchung hat die Unternehmensberatung Roland Berger 248 FinTechs aus 18 europäischen Ländern zu ihren Zielen und Strategien befragt. Demnach streben 86 Prozent nicht (mehr) nach Konfrontation, sondern nach Kooperation mit Kreditinstituten. Zudem glauben zwei Drittel nicht (mehr), dass sie klassische Finanzinstitute ersetzen können. Von einer Zusammenarbeit versprechen sich die Gründer vor allem Zugang zu einer breiten Kundenbasis (78 Prozent).
Allerdings rechnen die befragten FinTechs mehrheitlich mit Übernahmen durch Banken und Versicherungen. Der Traum vom Exit lebt also weiter…
Für Banken und Versicherungen ergeben sich nach Ansicht der Studienautoren durch Kooperationen mit FinTechs Chancen, die eigene digitale Transformation sinnvoll voranzutreiben. Dabei geht es für sie nicht nur um einen technischen, sondern auch um einen kulturellen Wandel.
Kundenvertrauen als Erfolgsfaktor etablierter Finanzdienstleister
71 Prozent der FinTechs erachten das Vertrauen der Kunden als wichtigsten Faktor für den Erfolg in der Finanzbranche. Und genau in diesem Punkt sehen sie eine Stärke der etablierten Finanzinstitute. Bei anderen wichtigen Kriterien wie der Transparenz von Angeboten und dem Komfort von Services wähnen sich FinTechs im Vorteil.
Darüber hinaus glauben 91 Prozent der FinTechs, die Bedürfnisse ihrer Kundschaft sehr gut bedienen zu können.
Bereiche, in denen Banken und Versicherungen stark aufgestellt sind, wie finanzielle Ressourcen oder die Bekanntheit ihrer Marken, spielen für FinTechs hingegen eine untergeordnete Rolle. Fast drei Viertel meinen, dass umfassende Kenntnisse über regulatorische Rahmenbedingungen keine große Bedeutung für den Firmenerfolg haben.
Weiterhin sind FinTechs skeptisch, dass die etablierten Wettbewerber für einen digitalen Wandel tatsächlich bereit sind. Nur 15 Prozent erkennen hier gute Voraussetzungen bei Banken. 95 Prozent sind überzeugt, über umfangreichere digitale Kompetenzen zu verfügen, als klassische Dienstleister.
Drei Geschäftsfelder mit FinTech Potential
Die Befragten sehen in den drei Geschäftsfeldern Investitionen und Asset Management (55 Prozent), Zahlungsverkehr (54 Prozent) und Crowdfunding (52 Prozent) das größte Wachstumspotenzial. Zwei Drittel der Unternehmen rechnen mit einem starken Marktwachstum in ihrem jeweiligen Bereich, wobei Anbieter von Crowdfunding- und Crypto/Blockchain-Lösungen am optimistischsten sind.
Im Vordergrund stehen vor allem auf B2B-Angebote. Vermehrt sind die Startups aber interessiert, ihre Services neben Geschäfts- auch Privatkunden zur Verfügung zu stellen.
Deutschland nicht erste Wahl beim Standort
Bei der Standortwahl achten FinTechs in erster Linie auf die gute Möglichkeit, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Danach folgen die Aufgeschlossenheit der Regulierungsbehörden sowie starke Netzwerke und Investoren vor Ort. Aktuell sehen Gründer die besten Bedingungen für ihr Geschäft in Großbritannien, Irland und Frankreich.
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