Der jährliche World Wealth Report zeigt auf, dass die Zahl der High Net Worth Individuals sich weltweit erholt und das Private Banking damit weiter wachsen kann.
Der jährliche World Wealth Report ist der globale Maßstab zur Erfassung der High Networth Individuals (HNWIs), ihrem Vermögen und den globalen und ökonomischen Bedingungen, die die Veränderungen in der Vermögensverwaltungsbranche vorantreiben. Neu sind in der diesjährigen 17. Ausgabe die Erkenntnisse einer detaillierten Primäruntersuchung, über die Ansichten und das Verhalten der HNWI. Basierend auf Antworten von 4.400 High Networth Individuals aus 21 Ländern enthält die Global-HNW-Insights-Umfrage den Zufriedenheitslevel, Entscheidungen zu Asset-Allokationen sowie Hinweise zur Vermögensverwaltung und Servicepräferenzen.
Aufgrund der globalen Entspannung der Aktien- und Immobilienmärkte erholte sich 2012 weltweit auch das Anlagevermögen der sogenannten „High Net Worth Individuals“ (HNWIs): Es steigt um 10 Prozent auf ein Rekordhoch von 46,2 Billionen US-Dollar, nach einem Rückgang um 1,7 Prozent im Jahr 2011. Eine Million Menschen kamen neu zu den Personen hinzu, die über ein anlagefähiges Vermögen von über einer Million US-Dollar verfügen. Damit ist die 12 Millionen-Marke der HNWIs erreicht, was ein Anstieg um 9,2 Prozent bedeutet.
Nachdem 2011 noch die Asien-Pazifik-Region Nordamerika als größten HNWI-Markt überholt hatte, gewann 2012 Nordamerika seine führende Position zurück. Die vermögende Bevölkerung Nordamerikas übertraf mit 3,73 Millionen Personen und deren Vermögen von 12,7 Billionen US-Dollar die Asien-Pazifik-Region, wo 3,68 Millionen HNWIs mit einem Gesamtvermögen von 12 Billionen US-Dollar leben.
Das Wachstum des weltweiten Anlagevermögens wurde von HNWIs in höheren Vermögensklassen angetrieben, den sogenannten Ultra-HNWIs[2]. So stieg das Vermögen der Ultra-HNWIs nach einem Rückgang im Jahr 2011, um rund 11 Prozent an. Als Ultra-HMWI gelten Personen, die über ein anlagefähiges Vermögen von mindestens 30 Millionen US-Dollar verfügen, selbst genutzte Immobilien und sowie Sammlungen wertvoller Objekte und Verbrauchsgegenstände nicht inbegriffen.
Alle Regionen, mit Ausnahme von Lateinamerika, verzeichneten ein starkes Wachstum der HNWI-Bevölkerung und deren Reichtum. Lateinamerika übernahm 2011 noch die führende Position in Bezug auf das HNWI-Wachstum, welches im Jahr 2012 allerdings aufgrund des schwachen BIP-Wachstums und volatilen Aktienmärkten stockte. Deutschland steht auf Platz drei im HNWI Länder-Ranking. In Deutschland erhöhte sich die Gesamtzahl der HNWIs 2012 um 6,7 Prozent auf etwas mehr als eine Million Personen (951.000 Millionäre 2011). Das Vermögen der deutschen HNWIs stieg 2012 auf 3,7 Billionen US-Dollar an (3,4 Billionen 2011) – ein Zuwachs um 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Rekord Vermögen, trotz vorsichtigem Investitionsansatz
Die HNWIs blieben 2012 vorsichtig – der Fokus lag auf der Vermögenssicherung. Dies zeigt die Global-Insights-HNW-Umfrage, die dieses Jahr neu im WWR eingeführt wurde und auf dem Feedback von über 4.400 HNWIs weltweit basiert. Trotz der jüngsten Verbesserungen im Markt, legten ein Drittel (33 Prozent) der HNWIs größeren Wert auf die Erhaltung ihres Reichtums als auf dessen Wachstum – hier waren es nur 26 Prozent.
Dem Trend, das Vermögen zu verteilen, folgte der Trend, das Kapital zu erhalten. So bestand fast 30 Prozent des HNWI-Vermögens aus Bargeld und Einlagen. Regionale Unterschiede zeichneten sich deutlich ab: Während der größte Teil des HNWI-Vermögens in Nordamerika in Aktien-Portfolios (37 Prozent) angelegt war, bevorzugten die HNWIs in Lateinamerika und der Asien-Pazifik-Region (ohne Japan) die Anlage ihres Vermögens in Immobilien (30 beziehungsweise 25 Prozent der Portfolios). In Deutschland zogen HNWIs Bargeld/Vermögenseinlagen sowie die Anlage in Immobilien mit je 25,8 Prozent vor.
HNWIs haben wachsendes Vertrauen in Wealth Management Branche
Das Vertrauen der HNWIs in die Wealth-Management-Branche hat sich weltweit gesehen verbessert. Anfang 2013 legten 61 Prozent ein hohes Maß an Vertrauen in ihren Wealth Manager und ihr betreuendes Unternehmen, das sind vier beziehungsweise drei Prozentpunkte mehr gegenüber dem Vorjahr. Aufgrund des gestiegenen Vertrauens und der vorsichtig optimistischen Konjunkturaussichten sind 75 Prozent der HNWIs zuversichtlich in Bezug auf die zukünftige Vermehrung ihres Vermögens. Gleichzeitig haben weniger als die Hälfte der HNWIs ein hohes Maß an Vertrauen in die Märkte und Regulierungsbehörden (45 Prozent und 40 Prozent).
In Bezug auf Anforderungen bei der Vermögensverwaltung bevorzugten HNWIs einen schnittstellenfreien Ansatz und die Zusammenarbeit mit einem einzigen Dienstleister (41 gegenüber 14 Prozent mit mehreren Dienstleistern) sowie einen einzigen Ansprechpartner (34 gegenüber 24 Prozent, die mehrere Kontaktpersonen bevorzugen). Während 31 Prozent den persönlichen Kontakt zu ihrem Vermögensverwalter vorzogen, war für fast ein Viertel der HNWIs die digitale Kommunikation wichtiger – ein Trend, der vor allem von jüngeren HNWIs und jenen in der Asien-Pazifik-Region (ohne Japan) vorangetrieben wird.
Zukunft vorsichtig optimistisch, angeführt von Asien-Pazifik-Region
Mit Ausblick auf eine sich erholende Wirtschaft und der daraus resultierenden Risikoreduzierung sowie des steigenden Vertrauens der Anleger, wird das Vermögen der HNWIs im Laufe der nächsten drei Jahre weltweit voraussichtlich um 6,5 Prozent jährlich wachsen. Dies steht im Gegensatz zu dem schleppenden Wachstum von 2,6 Prozent seit der Finanzkrise im Jahr 2008. Zukünftig ist zu erwarten, dass die Asien-Pazifik-Region um das eineinhalbfache des globalen Durchschnitts von 9,8 Prozent wächst und somit wieder das globale Wachstum anführen wird.
Quelle: CapGemini
Hier gibt es weitere Informationen und die Möglichkeit zum Download des „World Wealth Report