Die Europäische Zentralbank sieht die Talsohle bei den Bankgewinnen als durchschritten an und rechnet damit, dass sich die Ertragskraft der Kreditinstitute in der Eurozone im laufenden Jahr wieder verbessert.
Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.
Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:
Ertragskraft der Banken – EZB vorsichtig optimistisch
Die Europäische Zentralbank (EZB) rechnet damit, dass sich die Ertragskraft der Geldhäuser in der Eurozone im laufenden Jahr verbessert. Bei den Gewinnen habe der Tiefpunkt möglicherweise im vierten Quartal 2016 gelegen. Nun könnte eine langsame Erholung eintreten, sagte EZB-Vizepräsident Vítor Constâncio bei der Vorlage des Berichts zur Finanzstabilität. Die anhaltende Niedrigzinsphase belaste die Institute zwar nach wie vor. In den vergangenen sechs Monaten habe der Marktdruck auf die Banken jedoch abgenommen. Die Börsenkurse der Geldhäuser seien sogar deutlich gestiegen. Constâncio gab allerdings noch keine Hiweise auf eine bevorstehende geldpolitische Wende angesichts der verbesserten Konjunkturdaten. „Wir müssen aufpassen, dass wir unsere Anreize nicht vorschnell zurückfahren“, sagte er. Zur Entwicklung an den Immobilienmärkten erklärte er, eine generelle Überhitzung sei nicht festzustellen. Allerdings würden die Preise in einigen Bereichen, vor allem in großen Städten, nach oben schnellen. Dies solle genau beobachtet werden. Vom Austritt Großbritanniens aus der EU erwartet die EZB keine dramatischen Erschütterungen. Die Finanzdienstleister sollten sich aber rechtzeitig auf den Brexit und seine möglichen Folgen einstellen.
Weitere Meldungen des Tages
Das war heute ebenfalls von Bedeutung:
Deutsche Verbraucher in Hochstimmung
Ein robuster Arbeitsmarkt und das anhaltende Wirtschaftswachstum hat die Konsumlaune in Deutschland stärker als von Analysten vorhergesagt beflügelt. Die Verbraucher seien in Hochstimmung, teilte das Marktforschungsinstitut GfK heute mit. Die gute Konjunktur treibe den Konsumklima-Index für Juni um 0,2 auf 10,4 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit fast 16 Jahren.
Draghi warnt vor geringerer Kontrolle britischer Clearinghäuser
Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hat vor einer geringeren Aufsicht der Clearinghäuser in Großbritannien nach dem Brexit gewarnt. Nach dem Austritt des Landes aus der EU könnten diese Gesellschaften als Finanzdienstleister eines Drittlandes gelten und womöglich weniger durch EU-Behörden wie die EZB überwacht werden, erklärte Draghi gegenüber Europa-Abgeordneten.
EU-Kommissar Moscovici: Bis 2025 Euro-Einführung in allen EU-Ländern
Die EU tritt nach Worten ihres Finanzkommissars Pierre Moscovici dafür ein, dass bis 2025 alle EU-Länder den Euro einführen. Zwar könne und werde man kein Land zwingen, die Gemeinschaftswährung einzuführen, es solle aber die Voraussetzung für ein Angebot geschaffen werden, das man nicht ablehnen könne, sagte er. Details will die Kommission am 31. Mai in einem Reformpapier zur Wirtschafts- und Währungsunion vorstellen.
Mehr Verbraucherschutz vor Restschuldversicherung im Gespräch
Die Bundesregierung diskutiert Verbesserungen für Verbraucher bei teuren Restschuldversicherungen. „Die wachsende Kritik am Verkauf von Restschuldversicherungen nehmen wir ernst“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesjustizministerium, Ulrich Kelber, in einem Interview. Er berief sich auf Fälle, in denen Banken Verbrauchern teure Restschuldversicherungen verkauften, obwohl der Versicherungsschutz nicht in dem Maße oder gar nicht benötigt werde. Dieser Schutz führe indes nicht dazu, dass Kreditinstitute den bonitätsabhängigen Zinssatz für den Versicherten verringern würden, sagte Kelber.
Meldungen aus einzelnen Bankinstituten
Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldung:
- Österreichische Bawag will Südwestbank kaufen