Bei der digitalen Transformation der Finanzbranche dreht sich viel um neue Technologien. Ist dies berechtigt oder nur ein übertriebener Hype? Und worauf kommt es an, um als etablierte Bank weiterhin erfolgreich zu sein?
Bei aktuellen Diskussionen über die Zukunft des Bankwesens steht die Digitalisierung ganz weit oben auf der Themenliste. In direktem Zusammenhang dazu stehen neue Technologien und deren Vielfalt: Blockchain, Künstliche Intelligenz (als Ganzes oder in den einzelnen Unterkategorien), Cloud, Big Data und vieles Mehr. Alles zusammen soll dann Open Banking, eine bessere Customer Experience und neue Kanäle wie Voice Banking ermöglichen.
Schöne neue Bankenwelt könnte man meinen.
Oder ist dies alles nur ein Hype und es kommt auf ganz andere Dinge an?
Zur Bedeutung von Technologien für das Bankgeschäft
Im heutigen Rückblick auf die Themen und Trends der internationalen Finanzszene habe ich einige besonders interessante Beiträge zur Bedeutung von Technologien für das Bankgeschäft herausgesucht. Sie sollen dazu beitragen, das Bild etwas mehr abzurunden.
Acht Technologietrends, die 2019 wichtig für Banken werden
Im Bereich der Bankentechnologie wird 2019 nicht nur eine einfache Weiterschreibung der Vergangenheit sein. Die Auswahl der richtigen Technologietrends kann erfolgskritisch sein, denn bei einem Ignorieren dieser Trends wird es immer schwieriger, Rückstände aufzuholen.
Mehr dazu hier: 8 Technology Trends Banking Industry Must Act On In 2019
Technologie muss für den Kunden dasein
Paul Hollands, Chief Operating Officer von NatWest, erklärte in einem Interview mit Finextra, dass künstliche Intelligenz zwar oft nur ein Schlagwort ist, die britische Bank es aber Mitarbeitern ermöglichen will, praktische Technologien wie maschinelles Lernen dazu einzusetzen bessere Dienstleistungen für Kunden aufzubauen.
Mehr dazu hier: NatWest Data COO: ’Overhyped’ AI must work for customers
Open Banking braucht noch Zeit
Open Banking verlangt nicht nur Banken dazu, Kundendaten preiszugeben. Es ist vielmehr eine Datenrevolution, das Verbraucherverhalten zu identifizieren und Datenanalysen zu nutzen, um personalisierte Dienstleistungen bereitzustellen – nicht nur Bankdienstleistungen. Allerdings benötigt die Realisierung länger, als viele glauben.
Mehr dazu hier: Open banking – Keep calm and saddle up for a five year run
Kundenorientierung an erster Stelle
Chris Skinner beschreibt, die eine junge kanadische Bank die Digitalisierung angegangen ist und dabei vor allem den Kunden in den Mittelpunkt ihrer Strategie gestellt hat.
Mehr dazu hier: EQ Bank, Canada: a customer-obsessed bank
Banken müssen in das digitale Kundenerlebnis investieren
Die Verbraucher erwarten mehr und mehr, dass sie im digitalen Kanal ihrer Wahl alles machen können: Kanalübergreifend und benutzerfreundlich. Traditionelle Finanzinstitute müssen aufholen, um gegenüber der FinTech-Konkurrenz gewappnet zu sein.
Mehr dazu hier: Financial Institutions Must Kill Pain Points in Their Customer Experience
Weitere interessante Themen der Finanzwoche
Es gab aber noch weitere interessante Beiträge:
Das Geschäftsmodell digitaler Banken
Unter den zahlreichen Digital-Only-Banken, die kürzlich in Europa aufgetaucht sind, haben die großen Fünf (Monzo, N26, TransferWise, Revolut und Starling) eine bemerkenswerte Kundenbasis entwickelt, deren Popularität stetig zunimmt. Angesichts ihrer kurzen Geschichte und der Reife der Branche, in der sie tätig sind, ist dies zweifelfrei eine Leistung. Aus Kundensicht scheint es kaum Unterschiede zwischen ihnen zu geben. Ein Blick auf das Gesamtbild zeigt jedoch erhebliche Unterschiede in ihren Geschäftsmodellen.
Mehr dazu hier: Digital Banks – Business Models
Der Weg zu Conversational Banking
Die Kundeninteraktion und die Kanalpräferenzen der Kanäle haben sich im Laufe der Zeit erheblich verändert und entwickeln sich kontinuierlich weiter. Dies betrifft sämtliche Branchen, einschließlich des Bankwesens. Um Kundenzufriedenheit und Kundenbindung zu steigern, müssen sich die Banken bemühen, diese sich ändernden Anforderungen weiterhin durch den Einsatz innovativer und fortschrittlicher Technologien zu erfüllen. Conversational Banking ist dabei ein wichtiges Element.
Mehr dazu hier: The road to conversational banking
Berichte aus Banken und FinTechs
Auch in der vergangenen Woche gab es einige Berichte über Aktivitäten in der Finanzbranche sowie einzelner Institute, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.
Tink greift Europa an
Die in Schweden sehr beliebte PFM-Plattform Tink hat 64 Mio. Euro Investorengeld erhalten und will damit in andere europäische Länder expandieren. Auch Deutschland steht auf der Liste.
Mehr dazu hier: Sweden’s Tink aims for pan-European coverage with €56 million in funding
Indien als Personalpool für Banken?
Die DBS will mit einem speziellen Programm über 100 Toptalente aus Indien zur Bank bringen. Gesucht werden Spezialisten in Technologie-Bereichen wie Cloud, Künstliche Intelligenz und Big Data.
Mehr dazu hier: DBS runs programme to find top tech talent in India
Kanadische Genossenschaftsbank geht überregional auf digitalen Kundenfang
Die größte Volksbank Ontarios, Meridian, hat eine digitale Vollbank ins Leben gerufen und will damit Kunden in ganz Kanada gewinnen.
Mehr dazu hier: Canadian credit union unveils digital bank
Lloyds bietet Mulitbanking-App
Kunden der britischen Lloyds Bank können in ihrer mobilen App via Single-Login nun auch Konten von anderen Banken einsehen.
Mehr dazu hier: Lloyds app now lets customers see accounts from other banks
Zu guter Letzt
Ihre Daten sind „todsicher“
Nach dem Tod von Quadriga-Firmenchef Gerald Cotton kommen 115.000 Kunden nicht mehr an ihre Einlagen bei der kanadischen Kryptobörse. Der Firmengründer hat offenbar die Passworte und Wiederherstellungscodes mit in sein Grab genommen. 145 Millionen Dollar scheinen futsch zu sein.
Mehr dazu hier: Cryptoexchange assets locked after founder dies