Neue Technologien bieten Chancen für Investmentbanken

Kapitalmarkt wächst – und mit ihm die Konkurrenz

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Trotz der Pandemie verzeichnet der Kapitalmarkt steigende Umsätze und Gewinne – die Erträge der Investmentbanken erreichen Rekordniveau. Das zeigt eine aktuelle Studie. Der Erfolg lockt die Konkurrenz. Mit modernen Technologien könnte man sich von ihr absetzen.

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Für das Jahr 2020 meldeten die internationalen Kapitalmärkte einen Umsatz von 1,12 Billionen und einen Gewinn von 119 Milliarden US-Dollar. 90 Prozent dieser Gewinne erwirtschafteten Vermögensverwalter und Asset Manager. Im Jahr 2017 waren dies noch 87 Prozent. Die Erträge der Investmentbanken erreichten mit über 285 Milliarden US-Dollar ein Niveau wie seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr. Das sind Ergebnisse einer Untersuchung der Unternehmensberatung Accenture.

Damit war das vergangene Jahr für Investmentbanken ein gutes Geschäft – trotz der Corona-Pandemie. Die entscheidende Frage sei, ob dies der Beginn einer Entwicklung oder eine Anomalie aufgrund erhöhter Marktvolatilität sei, wie es von den Studienautoren heißt.

Private Märkte profitieren

Auch Private Equity-Unternehmen und alternative Asset Manager profitierten im vergangenen Jahr. Grund hierfür seien historisch niedrige Zinsen, die veränderte Geldpolitik der Zentralbanken, günstige Kredite und überbewertete Aktien. Ihre verwalteten Vermögen stiegen 2020 um 19,5 Prozent, die Erträge um 3,9 Prozent. Viel Freude gab es trotzdem nicht: Ein rasanter Anstieg der Kosten von 9,3 Prozent machte die möglichen Gewinne wieder zunichte.

Der Höhenflug währt nicht ewig

Trotz vieler positiver Entwicklungen gäbe es Anzeichen, dass die guten Zeiten nicht von ewiger Dauer sind. Die Kosten der Investmentbanken bleiben hoch. Verwaltete Vermögen und Erträge ständen bei den Asset Managern in keinem guten Verhältnis: Nach einer Kostenreduzierung von 0,4 Prozent seien die Assets Under Management (AUM) im Jahr 2020 um 4,4 Prozent gestiegen – die Erträge jedoch um 2,6 Prozent gesunken.

Auch die Vermögensverwalter haben mit Problemen zu kämpfen. Zwar sei die Zahl der verwalteten Vermögen 2020 um 25 Prozent gestiegen, die Erträge jedoch nur um 1,8 Prozent. Die Kosten nahmen um 1,4 Prozent zu.

Zudem bescheinigt die Studie den Investmentbanken, dass die Restrukturierungen und Kostensenkungen, die sie seit der Finanzkrise 2008 angingen, wenig Wirkung entfalteten. So seien die Cost-Income-Ratios, die zeigen, wie effizient eine Bank geführt wird, 2020 auf einem ähnlichen Niveau verblieben wie zehn Jahre zuvor: Die Kennzahl lag bei 61 Prozent– nur ein Prozent unter dem Niveau von 2010.

Investment Banken müssen neue Technologien nutzen

Unternehmen müssen Künstliche Intelligenz sowie Daten- und Analytics-Fähigkeiten nutzen, um schnellere Entscheidungen zu treffen und den Kunden ein gezielteres und personalisiertes Erlebnis zu bieten. – Thomas Heinatz, Accenture

Flexiblere Betriebsprozesse und die Einführung von Technologielösungen wie Künstliche Intelligenz (KI) und Cloud-Technologien könnten der Studie zufolge dabei helfen, ein kosteneffizienteres Betriebsmodell zu schaffen. Dies würde beide Seiten der Cost-Income-Ratio verbessern.

So ließen sich etwa durch Automatisierung die Front-Office-Bearbeitungskosten senken und Support-Funktionen umgestalten. Ebenso empfehle sich, den Immobilienbestand so anzupassen, dass die Mitarbeiter das Homeoffice in Anspruch nehmen oder an kostengünstigeren Standorten arbeiten.

Folgt die Neuordnung der Branche?

Die Branche der Vermögensverwalter sei gewachsen, es gebe aber auch deutlich mehr Wettbewerb. Die Studienautoren warnen die etablierten Institute vor dieser neuen Konkurrenz. Die Rolle der Investmentbanken als Knotenpunkt, der Unternehmen mit Investoren verbinde, könne bedroht sein, wenn neue Wettbewerber auf den Markt drängen und Technologien einsetzen, um die Branche neu zu ordnen.

Daher sollten die Investmentbanken, so der Rat, ihre Gewinne aus 2020 in ebensolche Technologien investieren, auch Daten- und Analysefähigkeiten sollten im Fokus stehen. So könnten Prozesse und Infrastruktur transformiert, das Kundenerlebnis verbessert und die Kostenkurve korrigiert werden.

Zudem biete die Neubewertung der Geschäftsstrategie die Möglichkeit, sich auf Produkte, Geschäftsbereiche, Regionen und Kunden zu konzentrieren, die einen Wettbewerbsvorteil bieten.

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Über den Autor

Jannik Wilk

Jannik Wilk ist als freiberuflicher Redakteur für Der Bank Blog tätig. Er ist freier Journalist und Student in Heidelberg.

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