Europa will bis 2050 eine klimaneutrale Infrastruktur errichten. Was im Jahr 2020 äußerst ehrgeizig klingt, soll laut einer aktuellen Studie durch konkrete Investitionen in geeignete Technologieprojekte erreicht werden können.
Am 15. Oktober war der Startschuss für die EU-Mitgliedstaaten, um ihre nationalen Aufbau- und Resilienzpläne einzureichen. Dabei steht besonders die Klimaverträglichkeit im Fokus. Dementsprechend wird evaluiert, ob das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 durch die detaillierte Planung erreicht werden kann. In einer aktuellen Studie von Capgemini Invent werden Projekte und Branchen analysiert und geeignete Investitionen empfohlen, um bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen.
Langfristige Investitionsziele
Die Autoren der Studie stellen 55 skalierbare Technologien und Investitionsbereiche vor, die dazu geeignet seien, die Transformationsziele der EU schnell und wirkungsvoll zu erreichen. Die Vorhaben können in den fünf Sektoren Energie, Gebäude und Bauwesen, Industrie, Transport sowie Nahrungsmittel und Landwirtschaft implementiert werden und sind unterschiedlich weit fortgeschritten.
Prognostizierte Resultate
Begründet durch die Investitionen in das technologische Portfolio prognostizieren die Autoren eine Bruttowertschöpfung von 790 Milliarden Euro pro Jahr, bis 2030 die Bereitstellung von knapp 13 Millionen Arbeitsplätze sowie die Reduktion von Emissionen um 871 MtCO2. Jeder investierte Euro solle demnach bis 2050 neun Euro des künftigen Umsatzes in Europa generieren. Darüber hinaus verbesserten die Investitionen langfristig Luftqualität und Lebensmittelsicherheit sowie Europas Souveränität in der Energieerzeugung.
EU-Politik als Katalysator in der Markteinführung
Während Europa eine Pionierstellung in Wissenschaft und Forschung einnimmt, müsse sich die praktische Umsetzung zukünftig anschließen. Nur so sei es möglich, dass Europa seine weltweite Technologieführerschaft zurückgewinnt, klimabewusst wirtschaftet und konjunkturell positive Effekte für die Gesellschaft anstößt.
Zusätzlich zu den bereits bestehenden Finanzierungen von Seiten der europäischen Politik während der Frühphase von innovativen Entwicklungsprozessen, plädieren die Autoren der Studie für vermehrte Investitionen im Spätstadium. Besonders bei der Markteinführung sei eine Begleitung effektiv, um eine kohlenstoffarme Infrastruktur für die Zukunft zu garantieren. Die Integration in die Realwirtschaft solle vermehrt Priorität erhalten. Dabei sollen Gap-Analysen aufzeigen, wo Bedarf für Unterstützung besteht.
Große Potenziale und Chancen für Europa
Die Studie stellt in Aussicht, dass das Erreichen des ambitionierten Netto-Null-Ziels bis 2050 möglich sei. Dazu bedarf es der Reduzierung von Technologiekosten, schnellere Innovationszyklen, innovative Geschäftsmodelle, Kundeneinführungen und Engagement in der Lieferkette. Um die Wettbewerbsfähigkeit kohlenstoffarmer Technologien im Markt und bei Investoren zu erhöhen, müsse ein sinnvoller Preisbildungsmechanismus eingeführt werden. So sind sich die Autoren sicher, dass Europa seine Führungsrolle in der Branche langfristig festigen könne.
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