Die Top Institute beim digitalen Private Banking in Deutschland und Europa

Digitale Kompetenz aus Kundensicht

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Eine Studie hat die digitale Kompetenz von Private Banking-Anbietern aus Kundensicht untersucht. Dabei schneiden traditionelle Privatbanken eher schlecht ab. Neben Universalbanken mit Private Banking-Angebot dominieren Institute mit Mass-Affluent-Angeboten.

Aktuelle Trends, Studien und Research zu Private Banking und Wealth Management

Das Geschäft mit den Reichen und Superreichen, das Private Banking oder Wealth Management galt lange Zeit nicht nur als die Königsdisziplin des Bankgeschäftes sondern auch als sicherer Ertragsbringer. Inzwischen hat die Digitalisierung auch diesen Bereich erfasst und stellt die Banken vor neue Herausforderungen. Wie diesen begegnet werden kann und welches die aktuellen Trends und Entwicklungen sind, können Sie in den im Bank Blog vorgestellten Studien nachlesen.

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Private Banking Anbieter sind naturgemäß analog aufgestellt: Der persönliche Kontakt steht – nach dem öffentlichen Eindruck und dem Selbstverständnis vieler Privatbanken – im Vordergrund. Dennoch ist die Digitalisierung seit Jahren ein wichtiges Thema in der Branche, will man doch insbesondere für jüngere Kunden (Stichwort Erbengeneration) die Attraktivität erhöhen.

Aus Kundensicht scheint es jedoch noch eine Menge zu tun zu geben, wie Finnoconsult in einer Studie ermittelt hat. Untersucht wurde die digitale Kompetenz von Private Banking-Anbietern aus Kundesicht. Dazu wurden Websites und Apps von 30 Banken werden objektiv und ausschließlich aus der Sicht von potenziellen Neukunden anhand einer Bewertungsmatrix mit 12 Dimensionen und 230 Kriterien analysiert. Unterteilt wurden die Institute in drei Gruppen: Anbieter von Mass-Affluent-Paketen, etablierte Privatbanken und Universalbanken mit Private Banking-Angebot. Die Studie zeigt, dass sich die Digitalisierungsbemühungen der Banken zum Teil deutlich unterscheiden und sich selbst innerhalb der drei Bankengruppen teils große Diskrepanzen auftun.

Universalbanken dominieren vor Mass-Affluent-Anbietern

Universalbanken mit Private Banking-Angebot schneiden im Schnitt am besten ab und belegen die ersten beiden Plätze, was den Schluss zulässt, dass sie Synergien aus anderen Geschäftsbereichen, insbesondere aus dem digitalen Retailbanking nutzen. Alle bewerteten Institute dieser Kategorie weisen ausgesprochen ansprechende und sehr userfreundliche Websites auf. Sie haben beim Online-Marketing die Nase vorn und sind im Funktionsumfang von Mobile Apps im Schnitt besser aufgestellt als ihre untersuchten Mitbewerber.

Anbieter von Mass-Affluent-Paketen liegen in folgenden Dimensionen in Front: Sie führen bei der Attraktivität für potenzielle Neukunden und mit Abstand bei Onlineverkauf/Conversion. Die Institute sind zudem eher preistransparent und kommunizieren auch in den Dimensionen Innovation und Nachhaltigkeit klarer an potenzielle Kunden. Überraschend war, dass die Institute mit Mass-Affluent-Paketen gegenüber den Universalbanken Schwächen im Online-Marketing aufweisen.

Traditionelle Privatbanken mit Nachholbedarf

Die Studie stellt insbesondere traditionellen Privatbanken ein schlechtes Zeugnis aus. Neben Universalbanken mit Private Banking-Angebot dominieren vor allem Institute mit Mass-Affluent-Angeboten das Geschehen.

Einzig in puncto Websites, Attraktivität für potenzielle Neukunden sowie Innovation & Nachhaltigkeit liegen traditionelle Privatbanken im Mittelfeld der Institute. Bei Online Marketing/Conversion und dem Funktionsumfang der Mobile Apps können die traditionellen Vertreter noch einiges nachbessern. Sie müssen aufpassen, bei der Digitalkompetenz nicht den Anschluss und damit bei der sich verändernden Kundschaft an Attraktivität und Relevanz zu verlieren.

Die internationalen Top 5 beim digitalen Private Banking

Angeführt wird das internationale Gesamtranking von der UBS Wealth Management aus der Schweiz, mit einem Score von 5,16, gefolgt von dem einzigen nicht-europäischen Institut in den Top 10, der DBS (4,88). Ein weiterer Vertreter der Schweiz, die Vontobel, rundet mit 4,81 die Top 3 ab. Knapp dahinter: Die deutschen BNP Paribas (4,70) und die Hauck Aufhäuser Lampe (4,56).

Die Top 5 digitalen Institute im internationalen Private Banking

Die fünf internationalen Institute mit dem besten digitalen Angebot im Private Banking.

Das gute Ergebnis der deutschen Institute auf den vorderen Plätzen runden die Quirin Privatbank auf Rang 9 und die DZ Privatbank auf Platz 10 ab. Deutschland stellt damit vier der vorderen zehn Plätze.

Wodurch zeichnen sich die drei Bestplatzierten aus? Alle drei Institute gehören zu den wenigen untersuchten Vertretern, die einen gewissen Wert auf Preis-Transparenz legen. Weitere Stärken zeigen sich in den Kompetenzbereichen Mobile Apps und Online-Services: Die digitalen Lösungen sind hier schnell auffindbar, umfassend erklärt bzw. beschrieben und gut visuell aufbereitet – ein großes Plus für die User Experience. UBS und Vontobel zeichnen sich darüber hinaus durch moderne Hauptseiten samt gut strukturierter Navigation und Responsive Design aus, die zweitplatzierte DBS wiederum weist ein insgesamt ausgewogenes Profil auf.

Die deutschen Top 10 beim digitalen Private Banking

Das Ranking führen die beiden im internationalen Ranking top-platzierten Institute BNP (4,70) und Hauck Aufhäuser Lampe (4,56) an. Auf Platz 3 liegt die Quirin Privatbank (4,05), gefolgt von der DZ Privatbank (3,72) und der Berenberg Bank (3,24).

Auf den Plätzen 6 -10 liegen:

  • HSBC Deutschland (3,19),
  • Bethmann (3,14),
  • ODDO BHF (3,14),
  • Julius Bär (3,08) und
  • Merck Finck (3,00).
Die Top 10 digitalen Institute im deutschen Private Banking

Die zehn Institute in Deutschland mit dem besten digitalen Angebot im Private Banking.

Alle analysierten deutschen Private Banking-Anbieter haben eine userfreundliche Website, die meisten eine hohe Attraktivität für Neukunden und sie bieten potenziellen Neukunden Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme. 92 Prozent der deutschen Privatbanken setzen konkrete Initiativen im Bereich Nachhaltigkeit um, die Produkte oder Mitarbeiter involvieren. Das deckt sich mit dem globalen Trend, dass dem Thema immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Allerdings landen über zwei Drittel der 13 untersuchten deutschen Banken nur auf mittleren Plätzen oder dahinter. Trotz der Ausrichtung auf Neukundengewinnung bieten nur 23 Prozent direkt oder über eine Tochtergesellschaft ein digitales Onboarding für Mass-Affluent-Produkte an. Auch um die Preis-Transparenz steht es schlecht: Mit Ausnahme jener Privatbanken mit Online Onboarding und Mass-Affluent-Produkten können sich interessierte Kunden meist nicht online über die Konditionen informieren. Und mit 45 Prozent macht nicht einmal die Hälfte ihre Online-Lösungen (u. a. Mobile Apps und Online Services) auf ihrer Website sichtbar.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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