Einer Analyse der Allianz zufolge stellt Cyberkriminalität – gemeinsam mit Betriebsunterbrechung – das größte Risiko für Unternehmen dar. Cybervorfälle sind zudem der am meisten gefürchtete Auslöser von Betriebsunterbrechungen.
Risiken für Unternehmen sind vielfältig: Sie können physisch sein, wie Feuer oder Sturm, oder virtuell, wie ein IT-Ausfall, der böswillig oder versehentlich entstehen kann. Sie können ihre Ursache im eigenen Unternehmen, aber auch bei Lieferanten, Kunden oder IT-Dienstleistern haben. Was auch immer der Auslöser sei, der finanzielle Verlust für Unternehmen nach einem Stillstand könne enorm sein.
Durch Datenskandale, großflächige IT-Ausfälle und die Einführung strengerer Datenschutzbestimmungen rücken Cyberrisiken zunehmend in den Blickpunkt der Unternehmen. Laut einer Studie der Allianz gehören Cybervorfälle gemeinsam mit Betriebsunterbrechungen mit jeweils 37 Prozent zu den größten Geschäftsrisiken weltweit.
Erstmals rangieren beide Risiken im weltweiten Ranking nahezu gleichauf auf den Spitzenplätzen. Damit setzen Cyberrisiken ihren kontinuierlichen Aufstieg in dem Ranking fort. Auf dem dritten Platz folgt die Angst vor Naturkatastrophen.
Sorge vor Handelskriegen, Wirtschaftssanktionen und Brexit
Eine überraschende Änderung gab es im Ranking der größten Geschäftsrisiken für Deutschland. Zwar dominiert aus Sicht deutscher Unternehmen auch weiterhin das Risiko einer Betriebsunterbrechung (48 Prozent) knapp vor dem Risiko eines Cybervorfalls (44 Prozent). Die Sorge vor rechtlichen Veränderungen im Wirtschaftsumfeld, zum Beispiel hervorgerufen durch Handelskriege, Zölle, Wirtschaftssanktionen oder den noch unsicheren Ausgang der Brexit-Verhandlungen, nimmt jedoch mit 35 Prozent erstmals Platz drei im deutschen Ranking ein und rangiert damit noch vor der Gefahr von Naturkatastrophen (28 Prozent).
Risiken, die von neuen Technologien wie künstlicher Intelligenz oder Autonomen Fahren ausgehen, sind ein weiterer großer Aufsteiger im deutschen Ranking und erreichen erstmals Platz 5 (20 Prozent) gegenüber Platz 7 im Vorjahr.
Cyberkriminalität: Wachsendes Bewusstsein und wachsende Verluste
Die zunehmende Besorgnis über Cybervorfälle folgt auf ein Jahr mit zahlreichen Datenskandalen, Hackerangriffen und IT-Pannen. Cyberrisiken sind für Unternehmen genauso wichtig wie traditionelle Geschäftsrisiken.
Dem Center for Strategic and International Studies zufolge koste Cyberkriminalität heute schätzungsweise 520 Milliarden Euro pro Jahr, gegenüber 385 Milliarden Euro im Jahr 2014. Dem gegenüber stehe ein durchschnittlicher wirtschaftlicher Schaden von 180 Milliarden Euro aus Naturkatastrophen über die letzten zehn Jahre – also nur rund ein Drittel.
Während Kriminelle innovativere Methoden für Datenklau, Online-Betrug oder der Cybererpressung einsetzen, wachse auch die Bedrohung durch Hackergruppen, die eng mit Nationalstaaten verbunden sind. Sie zielten darauf ab, Betreiber kritischer Infrastruktur zu attackieren oder wertvolle Daten oder Geschäftsgeheimnisse von ausländischen Unternehmen zu rauben.
Betriebsunterbrechungen: Mehr Ursachen, höhere Schäden
Betriebsunterbrechungen stehen im siebten Jahr in Folge an erster Stelle der Unternehmensrisiken. Die Szenarien und Auslöser würden jedoch immer vielfältiger und komplexer. Fast alle großen Sachschäden beinhalten demnach inzwischen auch Betriebsunterbrechungen, die in der Regel den größten Teil des Schadens ausmacht.
Auffällig ist zudem, dass Cyber- und Betriebsunterbrechungs-Risiken zunehmend miteinander verknüpft sind, da Ransomware-Angriffe oder IT-Ausfälle oft zu Betriebs- und Serviceunterbrechungen führen. So sind Cybervorfälle laut Studie der am meisten gefürchtete Auslöser von Betriebsunterbrechungen (50 Prozent der Antworten), gefolgt von Feuer/Explosion (40 Prozent) und Naturkatastrophen (38 Prozent).
Rechtliche Veränderungen als Risiko
2018 war ein Wendepunkt für den Welthandel. Entsprechend sorgen sich Unternehmen der Exportnation Deutschland auch zunehmend über rechtliche Veränderungen im Wirtschaftsumfeld. Der Handelskrieg zwischen den Vereinigten Staaten und China, steigende Zölle und Wirtschaftssanktionen (Russland, Iran) belasten den Außenhandel.
Neue Technologien als Risiko
Neue Technologien bieten zweifelsohne neue Geschäftsmöglichkeiten, bergen aber auch große Risiken. So werde künstliche Intelligenz sowohl als höchst nützlich (69 Prozent der weltweiten Antworten), aber zugleich auch als besonders risikoreich (67 Prozent) bewertet.
Auch Autonomes Fahren wird als sehr risikoreich eingeschätzt (43 Prozent). Die Vernetzung von Maschinen, Geräten und Lieferketten im Internet der Dinge bringt neue Möglichkeiten für das Risikomanagement durch vorausschauende Datenanalysen und den Einsatz von Sensoren. Gleichzeitig werfen vernetzte Geräte wichtige Fragen rund um Cybersicherheit, Datenschutz, Business Continuity und Haftung von Drittanbietern sowie dem Ausfall kritischer Infrastrukturen auf.
Premium Abonnenten des Bank Blogs haben direkten kostenfreien Zugriff auf die Bezugsinformationen zu Studien und Whitepapern.
Noch kein Premium-Leser?
Premium Abonnenten des Bank Blogs haben direkten Zugriff auf alle kostenpflichtigen Inhalte des Bank Blogs (Studienquellen, E-Books etc.) und viele weitere Vorteile.
>>> Hier anmelden <<<
Neu: Tagespass Studien
Sie wollen direkten Zugriff auf einzelne Studien, aber nicht gleich ein Premium-Abonnement abschließen? Dann ist der neue Tagespass Studien genau das richtige für Sie. Mit ihm erhalten Sie für 24 Stunden direkten Zugriff auf sämtliche Studienquellen.
>>> Tagespass Studien kaufen <<<
Ein Service des Bank Blogs
Der Bank Blog prüft für Sie regelmäßig eine Vielzahl von Studien/Whitepapern und stellt die relevanten hier vor. Als besonderer Service wird Ihnen die Suche nach Bezugs- und Downloadmöglichkeiten abgenommen und Sie werden direkt zur Anbieterseite weitergeleitet. Als Premium Abonnent unterstützen Sie diesen Service und die Berichterstattung im Bank Blog.