Im Jahr 2004 zwangen als Polizisten verkleidete Bankräuber zwei Manager der Northern Bank im nordirischen Belfast, ihnen Zugang zu den Geldbeständen des Instituts zu geben. Der größte Banküberfalls der irischen Geschichte scheint eines der wenigen perfekten Verbrechen zu sein.
Am Sonntag, den 19. Dezember 2004 drangen Räuber im nordirischen Belfast als Polizisten verkleidet in die Wohnungen zweier Bankmanager ein. Ihre Familien wurden als Geiseln gehalten, und die Manager wurden gezwungen, am nächsten Tag wie gewohnt zur Arbeit zu gehen. Die Gangster blieben mit beiden über Mobiltelefone in Kontakt. Als Test musste einer der Bankmanager im Laufe des Tages eine Tüte mit einer Mio. £ einem Räuber übergeben. Übergabeort war eine in der Nähe der Bank befindliche Bushaltestelle.
Zugang zum Haupttresor
Am Ende des Arbeitstages mussten die Manager dann den Hauptsafe der Bank öffnen und Geldsäcke zu Lieferwagen bringen, die vor der Bank parkten. Zwei Fahrten waren notwendig, um die Beute abzutransportieren. Sie bestand aus neuen und benutzten britischen Pfund und weitere Fremdwährungen im Wert von umgerechnet 41 Millionen US-Dollar.
Dazu muss man wissen, dass die Northern Bank eine von vier Banken in Nordirland war, die eigene Banknoten drucken durfte. Als Folge des Diebstahls wurde das Design der Banknoten verändert, so dass ein Teil der Beute unbrauchbar wurde.
Viele offene Fragen
Der größte Banküberfall der irischen Geschichte ist bis heute nicht aufgeklärt. Insgesamt sollen über 20 Verbrecher an der Tat beteiligt gewesen sein. Verdächtigt wurde die Provisorische IRA, die eine Tatbeteiligung jedoch bestritt. Auch einer der Bankmanager wurde verhaftet, jedoch aus Mangel an Beweisen wieder freigelassen.
2,3 Millionen britische Pfund aus der Beute wurden bei einem Finanzberater sichergestellt, der wegen Geldwäsche verurteilt wurde. Kleinere Beträge (60.000 £ und 100.000 $) wurden in einem Fitnessclub der nordirischen Polizei gefunden. Vermutlich wurden sie dort deponiert, um eine falsche Fährte zu legen.