Der größte Bargeldraub in der britischen Geschichte fand 2006 im Lager eines Sicherheitsdienstleistungsunternehmens in Tonbridge, Kent (England) statt. Ein Insider filmte zur Vorbereitung das Innere des Depots der Securitas.
Am Abend des 21. Februar 2006 um 18:30 Uhr entführten Männer in Polizeiuniform den Filialleiter von Securitas in Tonbridge, Kent (England). Zur selben Zeit drangen weitere Täter in sein Privathaus ein und hielten seine Familie als Geisel.
Die Verbrecher brachten den Filialleiter in das Lagerhaus und zwangen ihn, ihnen Zugang zu den Kassenkäfigen zu gewähren. Mit automatischen Waffen, darunter Maschinenpistolen, wurden 14 Sicherheitsleute überwältigt und – zusammen mit der Familie des Filialleiters – in Metallkäfige im Lagerhaus eingesperrt.
Nach zwei Stunden war alles vorbei
Die Täter waren genauestens informiert. Ein Insider hatte zuvor Videoaufnahmen vom Inneren des Lagerhauses erstellt. Nach zwei Stunden war der Spuk vorbei. Die Bande stahl über 53 Millionen £ (83 Millionen US-Dollar). Mehr passte in den Lieferwagen vom Typ Renault nicht hinein. 154 Millionen £ mussten die Täter mangels ausreichender Transportkapazitäten zurücklassen.
Schnelle Fahndungserfolge, doch das meiste Geld ist weg
Die meisten Fluchtfahrzeuge wurden in der folgenden Woche gefunden, eines mit gestohlenen Banknoten im Wert von 1,3 Millionen £. In Welling wurden weitere 7 Millionen £ sichergestellt. Bis heute sind 32 Millionen £ verschwunden.
Securitas erstattete der Bank of England noch am Tag des Überfalls 25 Millionen Pfund und versicherte der Öffentlichkeit, dass alle zusätzlichen Verluste ausgeglichen würden. Den Schaden trugen die Versicherungen.
Im Zusammenhang mit dem Verbrechen wurden über 30 Personen festgenommen. Fünf wurden zu langen Haftstrafen verurteilt.