Valerio Viccei wurde bereits wegen mehr als 50 bewaffneten Raubüberfällen in Italien gesucht. Sein Überfall auf eine Schließfachanlage in London-Knightsbridge 1987 wäre beinahe das perfekte Verbrechen gewesen. Es scheiterte an einem Ferrari.
Valerio Viccei und ein Komplize betraten am Sonntag, den 12 Juli 1987 die Schließfachanlage in London-Knightsbridge und baten darum, ein Schließfach zu mieten. Als die Männer in den Tresor geführt wurden, zogen sie Waffen und überwältigten den Manager und die Wachen. Anschließend hängten sie vor die Eingangstür ein Schild mit der Aufschrift „Vorübergehend geschlossen“ und ließen weitere Komplizen ein.
Fast 100 Millionen Dollar Beute
Sie brachen viele der Schließfächer auf und verließen das Haus mit einer Beute von 60 Millionen Pfund (ca. 98 Millionen US-Dollar). Der wahre Wert konnte jedoch nur geschätzt werden, da die Mieter der Safes aus verschiedenen Gründen den Inhalt wohl nicht korrekt gemeldet hatten.)
Eine Stunde nachdem die Räuber das Gebäude verlassen hatten, traf die neue Schicht ein, entdeckte das Verbrechen und alarmierten die Polizei. Ein Fingerabdruck führte auf die Spur von Valerio Viccei. Durch Überwachungsmaßnahmen konnten mehrere Mittäter gefasst werden.
Ein Ferrari kostet den Täter die Freiheit
Viccei selbst floh nach Südamerika, wurde aber schließlich festgenommen, als er nach England zurückkehrte, um seinen Ferrari Testarossa in seine neue Heimat zu verschiffen. Am Ende kostete ihn sein Playboy-Lifestyle die Freiheit.
Er wurde 1989 zu 22 Jahren Haft verurteilt. Seine Zelle im britischen Parkhurst tauschte er 1992 gegen ein Leben in praktischer Freiheit unter dem italienischen Strafvollzugssystem, als er an sein Heimatland Italien ausgeliefert wurde. Tagsüber war er frei, nachts schlief er jedoch im Gefängnis. An einem der Freigangtage im Jahr 2000 kam er bei einer Schießerei mit der Polizei ums Leben.