10 aktuelle Trends im deutschen Retail Banking

Die Bankgewohnheiten der Deutschen

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Das Kundenverhalten ändert sich, auch im Bereich Finanzdienstleistung. Eine Studie zeigt die Bankgewohnheiten der Deutschen und weitere aktuelle Trends. Dabei wird deutlich: Nicht alles verändert sich so schnell, wie manche glauben.

Aktuelle Trends, Studien und Research über Retail Banking

Das klassische Retail Banking, also das Geschäft mit der Mehrzahl der privaten Kunden, befindet sich in einem tiefgreifenden Prozess der Veränderung. Verändertes Kundenverhalten, intensiver Wettbewerb, die Digitalisierung und andere Faktoren führen zu einer stetigen Verengung der Margen und stellen Banken und Sparkassen zunehmend vor neue Herausforderungen. Studien zu den neuesten Trends und Entwicklungen und wie darauf reagiert werden kann finden Sie im Bank Blog.

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EPAM – ein globaler Anbieter für Software-Engineering und IT-Beratungsdienstleistungen – untersucht seit drei Jahren die Bankgewohnheiten von Menschen auf der ganzen Welt. Vor kurzem wurden für eine Studie 3.000 Menschen in Deutschland zu ihren Bankgeschäften befragt.

Im Folgenden finden Sie die zehn wichtigsten Ergebnisse:

  1. Die Deutschen sind zufrieden mit ihrer Bank;
  2. Sparkassen liegen vorne;
  3. Kriterien zur Wahl der Hausbank;
  4. Vertrauen setzt Sicherheit voraus;
  5. Deutsche Bankkunden sind grundsätzlich wechselbereit;
  6. Bankfilialen bleiben gefragt;
  7. Online ist beliebt;
  8. Bank erster Ansprechpartner bei Finanzen, aber …;
  9. Embedded Finance kommt gut an;
  10. Zurückhaltung bei NFTs und Kryptowährungen.

1. Die Deutschen sind zufrieden mit ihrer Bank

84 Prozent der Befragten sind zufrieden mit ihrer Bank, nur 6 Prozent sind unzufrieden. Kunden der ING sind am zufriedensten (92 Prozent), die größte Unzufriedenheit herrscht bei der Deutschen Bank (9 Prozent).

Eine große Mehrheit der Deutschen ist auch mit den digitalen Angeboten ihrer Hausbank sehr zufrieden (84 Prozent). Am besten schneidet die DKB ab (93 Prozent).

2. Sparkassen liegen vorne

Die Sparkassen sind die am meisten genutzte Bank in Deutschland (46 Prozent), Volksbanken & Raiffeisenbanken liegen auf Platz 2 (23 Prozent). 41 Prozent haben ihr Hauptkonto bei einer Sparkasse.

3. Kriterien zur Wahl der Hausbank

Am wichtigsten bei der Wahl der Hausbank ist immer noch eine Filiale vor Ort (46 Prozent) und das Vertrauen in die Marke (36 Prozent).

Die wichtigsten Features eines Bankkontos sind kostenlose Kontoführung (53 Prozent) und eine einfach zu bedienende App (41 Prozent).

4. Vertrauen setzt Sicherheit voraus

Die wichtigsten Punkte, wenn es um Vertrauen zu einer Bank geht sind Geld und Daten. 52 Prozent der Deutschen wollen, dass ihr Geld und 39 Prozent, dass ihre persönlichen Daten bei der Bank ihrer Wahl sicher sind.

5. Deutsche Bankkunden sind grundsätzlich wechselbereit

77 Prozent können sich prinzipiell einen Wechsel der Bank vorstellen. Die stärksten Argumente wären geringere Kosten oder kostenlose neue Kontofeatures (35 Prozent) gefolgt von hohen Zinsen (27 Prozent).

6. Bankfilialen bleiben gefragt

Trotz aller Online-Angebote waren 83 Prozent der Befragten im letzten Jahr persönlich bei ihrer Bank, 42 Prozent sogar mindestens monatlich. Nur 14 Prozent der Befragten würden am liebsten gar nicht mehr in eine Bankfiliale gehen, findet aber noch nicht alle nötigen Dienstleistungen online.

36 Prozent der Deutschen ziehen es unverändert vor, mit Menschen persönlich über Bankgeschäfte zu sprechen und schätzen den persönlichen Service in der Filiale. 42 Prozent würden für eine individuelle Finanzberatung vor Ort und Hilfe bei der Verwaltung ihrer Finanzen auch bezahlen.

7. Online ist beliebt

Am häufigsten werden Bankgeschäfte inzwischen über eine mobile App erledigt. 23 Prozent nutzen sie täglich, weitere 29 Prozent wöchentlich. Genutzt werden Banking-Apps vor allem für die Abwicklung von Zahlungen (53 Prozent) und für einen Überblick über die eigenen Finanzen, etwa durch Überprüfung des Kontostands (49 Prozent).

42 Prozent der Deutschen verwalten zumindest einen Teil ihre Konten zentral über eine App. Weitere 22 Prozent denken darüber nach, eine Übersicht über ihre Transaktionen an einem Ort zu bündeln.

8. Bank erster Ansprechpartner bei Finanzen, aber …

47 Prozent der Deutschen würden sich für finanzielle Beratung vorrangig an die eigene Bank wenden. Es folgt die eigene Familie auf Platz 2 mit 33 Prozent.

Aber 62 Prozent der Deutschen beziehen Finanzdienstleistungen auch über andere Anbieter als ihre Hausbank – im Durchschnitt von 1,8 weiteren Dienstleistern. Dabei geht es vor allem um Kreditkarten (27 Prozent), Sparkonten (21 Prozent) oder Privatkredite (11 Prozent).

9. Embedded Finance kommt gut an

50 Prozent der Deutschen haben schon Produkte oder Dienstleistungen aus dem Bereich Embedded Finance genutzt. 25 Prozent kamen mit Embedded Finance im Rahmen von „Jetzt kaufen, später zahlen“ (Buy now, Pay later) in Berührung und 18 Prozent bei Versicherungsprodukten.

Die Hauptgründe für die Nutzung: Embedded Finance erleichtert den Zahlungsprozess genau da, wo man es braucht. Außerdem lassen sich Käufe in Raten besser finanzieren.

10. Zurückhaltung bei NFTs und Kryptowährungen

Nur 22 Prozent haben bisher in Kryptowährungen (16 Prozent) oder NFTs (9 Prozent) investiert. Von denjenigen, die noch keine Kryptowährungen oder NFTs haben, planen die meisten in den nächsten 12 Monaten auch keinen Kauf: Nur 24 Prozent  darüber nach.

Gründe sind vor allem nicht genug Geld zum Investieren (40 Prozent Krypto / 42 Prozent NFTs) und Sorgen vor dem Verlust des Geldes (31 Prozent / 24 Prozent). Ein gutes Viertel versteht nicht, wie Kryptowährungen und NFTs überhaupt funktionieren (24 Prozent / 27 Prozent).

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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