Umsetzung von ESG bei B2B-Unternehmen steht noch am Anfang

ESG ist eine wichtige Zukunftsherausforderung für Unternehmen. Eine Studie zeigt, dass B2B-Unternehmen zwar die zunehmende Relevanz von Nachhaltigkeit erkennen, die konkrete Umsetzung entsprechender Maßnahmen jedoch oft noch am Anfang steht.

Gerade in Zeiten der Veränderung, der sinkenden Erträge und steigenden Kosten kommt es auf eine durchdachte und nachhaltige Strategie an. Im Bank Blog finden Sie aktuelle Studien und Trends zu den Themen Strategie und Management.

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ESG steht für drei Begriffe:

1. Environment (Schonung von Umwelt und Klima),
2. Social (Chancengleichheit, Arbeits-, Gesundheitsschutz und gesellschaftliches Engagement)
3. sowie Governance (eine seriöse und ethisch vertretbare Unternehmensführung, die die Gesetze achtet und Steuerungs- und Kontrollprozesse pflegt).

Einer Studie von ECC KÖLN und Creditreform hat die Stimmung im Großhandel und B2B-Vertrieb sowie Trendthemen der Branche untersucht. Hierfür wurden Großhändler und Hersteller zur Beurteilung der wirtschaftlichen Lage, zur Umsetzung von digitaler Transformation sowie zur Einschätzung von ESG befragt.

ESG hat Priorität

Die Mehrheit der Befragten hat erkannt, dass das Thema ESG (Environment, Social, Governance) von hoher Priorität ist. 81 Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass die Einhaltung der ESG-Kriterien wichtig ist, um auf Dauer wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die Implementierung von ganzheitlichen Nachhaltigkeitsmaßnahmen wird bei der großen Mehrheit der Unternehmen (83 Prozent) von der Geschäftsführungsebene selbst angetrieben. Im Fokus des langfristigen Nachhaltigkeitsengagements gemäß ESG steht bei den befragten Unternehmen vornehmlich der Umweltaspekt (79 Prozent), gefolgt von den Bereichen Social (69 Prozent) und Governance (67 Prozent).

Dennoch ist die konkrete Umsetzung oftmals mit Hindernissen verbunden. Laut eigener Einschätzung sehen sich 65 Prozent der Unternehmen noch ganz am Anfang in der Umsetzung.

Geschäftspartner fragen nach ESG

Etwas über die Hälfte der befragten Führungskräfte gibt an, in der Lage zu sein, Informationen über ESG-bezogene Themen im Unternehmen zu liefern, wie beispielsweise den aktuellen Energieverbrauch oder Nachhaltigkeitszertifizierungen.

Die Bedeutung dieser Informationen zeigt sich auch im Kontakt mit Geschäftspartnern: 64 Prozent der B2B-Unternehmen geben an, dass sie immer häufiger von ihren Partnern nach ihrer ESG-Ausrichtung gefragt werden. Mehr als die Hälfte der Unternehmen hat sogar schon Aufträge verloren, weil sie keine ESG-Informationen oder -Zertifizierungen vorweisen konnten.

Nachhaltigkeit: Wachstumschance oder Bremse?

Sechs von zehn Befragten betrachten nachhaltiges Handeln als eine Wachstumschance für ihr eigenes Unternehmen. Beeindruckende 81 Prozent sind sogar überzeugt, dass wirtschaftlicher Erfolg in Zukunft daraus resultieren wird.

Nachhaltigkeit: Chance oder Bremser für Unternehmenswachstum?

Obwohl Nachhaltigkeitsmaßnahmen in der Regel zunächst höhere Kosten verursachen, sind knapp zwei Drittel der Großhändler und Hersteller der Meinung, dass die Investitionen durch die Umsetzung dieser Maßnahmen langfristig ausgeglichen werden können.

Die Mehrheit ist zwar davon überzeugt, ESG-Maßnahmen eigenständig umsetzen zu können, aber gleichzeitig können sie sich vorstellen, in vielen Bereichen externe Unterstützung zu erhalten, die bereits von einigen Unternehmen genutzt wird. Unterstützungsbedarf bestehe u.a. bei der Beschaffung von Informationen zu rechtlichen Anforderungen, hinsichtlich einer Einschätzung des eigenen Unternehmens und potenzieller Geschäftspartner sowie vor allem bei der praktischen Umsetzung von Maßnahmen.

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