Ungewisse Zukunft für mobiles Bezahlen in Deutschland

Vorzeitiges Aus für Mobile Payment?

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Mobile Payment fristet in Deutschland ein Schattendasein. Wird es nun durch andere Bezahlformen ersetzt, noch bevor es richtig in Schwung gekommen ist? Eine aktuelle Studie ist dieser Frage nachgegangen.

Aktuelle Trends, Studien und Research zu Mobile Payment

Mobile Payment, das Bezahlen via Smartphone steckt hierzulande noch in den Kinderschuhen. Die Anforderungen sind vielfältig. Im Bank Blog finden Sie aktuelle Studien zu dieser neuen Entwicklung, die insbesondere für Banken und Sparkassen eine Bedrohung darstellt.

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Die Deutschen lieben unverändert das Bargeld, wie Analysen zum Zahlungsverhalten der Deutschen Bundesbank zeigen. Allerdings sind Veränderungen erkennbar. Gemessen am Umsatz ist der Bargeldanteil in 2017 von über 53 Prozent auf unter 48 Prozent zurückgegangen. Der Umsatzanteil von Debit- und Kreditkarten hat 40 Prozent erreicht. Mobile Payments spielen nach Umsatz im Jahr 2017 keine Rolle.

Seit 2010 wird über mobiles Bezahlen regelmäßig diskutiert. Und regelmäßig herrscht Einigkeit, dass der Durchbruch unmittelbar bevorstehe. Wird es uns mit Mobile Payment so ergehen, wie all denen die vergeblich auf Godot gewartet haben?

Andere Länder sind uns weit voraus. In zahlreichen nordeuropäischen und asiatischen Ländern bezahlen viele Kunden bereits über Mobile-Payment-Apps mit dem Smartphone.

Nach Berechnungen der Deutschen Bundesbank wurden beispielsweise in China 2017 bereits 56 Prozent des gesamten Zahlungsvolumens mobil bezahlt. Messenger Dienste wie Alipay und WeChat haben sich dort zum zentralen Ökosystem für Verbraucher entwickelt. Mobile Payment ist darin nur ein Nebenprodukt, aber dafür komplett in den Alltag integriert.

Mobile Payment spielt keine praktische Rolle

Laut einer Umfrage der Strategieberatung Oliver Wyman bezahlen nur sieben Prozent der Befragten mit ihrem Smartphone am Point-of-Sale (PoS). Lediglich 33 Prozent der Nicht-Nutzer gaben an, sich vorstellen zu können, künftig Mobile Payment zu verwenden.

Mobile Payment: Nutzungsverhalten in Deutschland

Große Mehrheit der Deutschen nutzen Mobile Payment nicht und will es auch nicht nutzen.

Neben der fehlenden Integration von Mobile Payment in den Alltag führen weitere Faktoren dazu, dass diese Zahlmethode heute noch keinen Mehrwert für Verbraucher bietet. Einer der Gründe ist die starke Fragmentierung des Mobile Payment-Markts: Eine flächendeckende, standardisierte und händlerübergreifende Bezahllösung sucht man derzeit noch vergeblich.

Zudem bieten Banken und Sparkassen ihren Kunden mit kontaktlosen Kredit- und Girokarten eine praktische Alternative: 36 Prozent der befragten Verbraucher geben an, bereits kontaktlos mit ihren Kredit- und Debitkarten bezahlen zu können. 42 Prozent davon nutzen diese Möglichkeit auch.

Steht Mobile Payment vor dem Aus bevor es begonnen hat?

Mehrere Faktoren könnten nun dazu führen, dass Mobile Payment durch neue Bezahllösungen abgelöst wird, noch bevor es sich überhaupt am Markt durchsetzen konnte.

Mit der Einführung von Instant Payments – einer Bezahllösung, die in der SEPA-Zone Zahlungen in Echtzeit ermöglicht – könnte zusätzlich neuer Schwung in den Markt kommen. Hierzu muss es Banken und Händlern allerdings gelingen, einen einheitlichen Standard zu schaffen und den Autorisierungsprozess zu beschleunigen.

Denn neue Bezahlwege etablieren sich erst, wenn sie eine große Nutzerbasis erreichen, sie Mehrwerte für die Kunden bieten, eine einfache User Experience aufweisen und Vertrauen in den Anbieter genießen.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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