Einer aktuellen Studie zufolge blicken Unternehmen trotz erhöhten Drucks durch die Corona-Pandemie überwiegend zuversichtlich zuversichtlich in die Zukunft. Dieser Optimismus könnte schwerwiegende Folgen haben.
Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität – die sogenannten VUCA-Faktoren üben, laut Experten, immer mehr Druck auf die Unternehmen aus. Die Auslöser dafür sind vielfältig: Von neuer Regulierung und sich wandelnden Konsumpräferenzen über Umweltrisiken und politische Spannungen bis hin zu technologischen Innovationen und der aktuellen Corona-Pandemie, die für Marktturbulenzen sorgt und sich in Form von Nachfrage- und Angebotsschocks, Ad-hoc-Meldungen, Gewinnwarnungen oder Warnungen bei den Ergebnisprognosen bemerkbar macht. Doch wie gehen Unternehmenslenker mit diesen Unsicherheiten um?
Um diese Frage zu beantworten hat PwC – in Kooperation mit Kantar und der Technischen Universität Darmstadt – 157 Entscheider aus Vorstand, Strategie und M&A in der DACH-Region befragt, wie sie das aktuelle Marktumfeld und die Zukunftsaussichten einschätzen und ihre Strategien anpassen. Sie analysiert die konkreten Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Marktwahrnehmung der Entscheidungsträger sowie ihren Strategieprozess.
Trotz Corona: Unternehmen erstaunlich optimistisch
Das Ergebnis zeigt: Unternehmensverantwortliche in Deutschland, Österreich und der Schweiz beurteilen die aktuelle Geschäftslage und ihre Zukunftsaussichten überraschend optimistisch. Sie haben hohes Vertrauen in die eigenen Stärken und sind davon überzeugt, bei der Steuerung ihres Unternehmens überwiegend selbstbestimmt und nur wenig abhängig von externen Faktoren zu sein.
Auffallend ist, dass die Entscheidungsträger trotz des unmittelbaren Einflusses der Pandemie für ihr Marktumfeld nur mit einem moderaten Anstieg der Volatilität und Unsicherheit in den kommenden fünf Jahren rechnen. Die Befragten schätzen die negativen Auswirkungen der Pandemie auf einen Fünf-Jahres-Horizont gesehen für relativ gering ein.
Optimismus hemmt Anpassungsdruck
Den Volatilitätsschock in Folge der Corona-Krise sehen sie eher als historische Ausnahme und weniger als Ausdruck immer unsicherer und volatiler werdender Märkte. Die hohe Zuversicht der Unternehmensverantwortlichen könne entweder mit dem Schutz ihrer sicheren Marktnischen begründet werden oder ihrem Unterschätzen der Pandemiefolgen. Denn: Die Auswirkungen der Corona-Krise würden durch die Interventionen der Regierung, etwa das Kurzarbeitergeld oder Aussetzung der Insolvenzantragspflicht, abgemildert und dadurch möglicherweise verzerrt wahrgenommen. Der Optimismus lässt weiterhin ein Innovationspotential der Krise erkennen.
Das Problem: Unternehmen passen ihren Strategieprozess in der Folge nur marginal an. Dadurch verlieren sie wertvolle Zeit, um zukünftigen Unsicherheiten zu begegnen.
Wirtschaftsabschwung gilt als größte Bedrohung
Aus der Studie geht hervor, dass die Teilnehmer die größten Bedrohungen für die Positionierung im Wettbewerb vor allem im Wirtschaftsabschwung (80 Prozent), in Umweltrisiken und Pandemien (61 Prozent), dem sich verstärkenden Wettbewerb (60 Prozent) und regulatorischen Risiken (55 Prozent) sehen.
Finanzierungsrisiken sieht nur jeder Vierte als Bedrohung. Dabei empfinden die Entscheider die unternehmensspezifischen Risiken als weniger bedrohend als jene, vor denen die Gesamtwirtschaft aktuell steht.
Unzureichende Strategieanpassungen
Als wichtigsten Treiber, um ihre Strategie anzupassen, nennt die Mehrheit (91 Prozent) der Befragten die veränderten Kundenpräferenzen. Drei Viertel führen die Veränderungen im Wettbewerbsumfeld an. Gefragt nach den strategischen Maßnahmen, auf die sich die Entscheider aktuell fokussieren, nennen die Befragten die Optimierung der Effizienz, die Fokussierung auf das Kerngeschäft und die Entwicklung neuer Technologien.
Die Entscheidungsträger ergreifen in erster Linie organische Maßnahmen, um ihr Geschäft zu stabilisieren und zu optimieren: Als wichtigste Strategie der kommenden fünf Jahre nennen die Befragten Wachstumsprogramme (75 Prozent) und Restrukturierungen (71 Prozent). Anorganische Maßnahmen wie Transaktionen zur Anpassung des Unternehmensportfolios stehen deutlich seltener auf der Agenda. Dabei böten gerade diese zahlreiche Vorteile in Bezug auf Geschwindigkeit und Wirkung.
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