Datenschutz, Barrierefreiheit, Standards: Die Digitalisierung wirft Fragen auf. Um sie zu beantworten, müssen Unternehmen darüber nachdenken, welche ethische Verantwortung sie tragen. Eine aktuelle Studie befasst sich mit der Corporate Digitale Responsibility.
Im Zuge der Digitalisierung stehen Unternehmen in der Pflicht, verantwortungsvoll zu wirtschaften: Bei der Corporate Digital Responsibility („unternehmerische Digitalverantwortung“) geht es um Datenschutz gegenüber Kunden und Geschäftspartnern, um geistiges Eigentum, gesetzliche Standards, digitale Nachhaltigkeit oder Barrierefreiheit – und damit um das ethische, gesellschaftliche Selbstverständnis unternehmerischen Handelns generell.
Die Unternehmensberatung Deloitte hat dazu eine Umfrage durchgeführt. 200 Experten in Führungsposition gaben Auskunft darüber, was sie von Corporate Digital Responsibility (CDR) halten, wie weit die Digitalisierung des eigenen Unternehmens vorangeschritten ist und welche Auswirkungen diese auf den operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) hat.
Unternehmen, Politik, Bürger – wer trägt die Verantwortung?
Demnach maßen 80 Prozent der Umfrage-Teilnehmer dem Thema Corporate Digital Responsibility eine „wichtige“ oder „sehr wichtige“ Bedeutung zu. 18 Prozent betrachteten CDR als „eher wichtig“. Von hoher Bedeutung, so die Studienautoren, sei insbesondere die Auseinandersetzung mit Fragen des Datenschutzes, der Cyber-Sicherheit und der Anwendung von Algorithmen in Entscheidungsprozessen.
In Sachen CDR sehen die Befragten vor allem ihre Unternehmen (79 Prozent) und die Politik (78 Prozent) in der Pflicht. 58 Prozent erwarten von „der Gesellschaft“, dass sie den digitalen Wandel verantwortungsvoll gestalte.
Trotz der Bedeutung, die die Experten dem Thema CDR zumessen, setzen sich nur 54 Prozent ihrer Unternehmen „intensiv“ oder „sehr intensiv“ damit auseinander.
Vor diesen Schwierigkeiten stehen die Unternehmen
Eine erfolgreiche CDR-Strategie zu fahren, ist aber offenbar nicht so einfach, wie die Studie zeigt: 30 Prozent der Befragten sehen ihren Betrieb dabei vor „einigen“ oder „sehr großen“ Schwierigkeiten. 51 Prozent haben „wenige“, 19 Prozent „keine“ Probleme damit.
Herausforderungen seien etwa, dass es an Personal mangele, das die notwendige Kompetenz (43 Prozent) mitbringe, dass ein Konzept (32 Prozent) oder ein CDR-Verantwortlicher fehle (31 Prozent) oder das Budget nicht ausreiche (30 Prozent).
Digitalisierung und Erfolg gehen Hand in Hand
Dass es sich lohnt, auf die Digitalisierung und eine gute CDR-Strategie zu setzen, macht eine weitere Umfrage von Deloitte deutlich. An dieser nahmen 400 Experten aus dem verarbeitenden Gewerbe (z.B. Maschinenbau oder Automobilindustrie) teil. Das Ergebnis: Firmen mit einem hohen „digitalen Reifegrad“ steigern ihren Vorsteuergewinn. Ihr EBIT-Ergebnis konnten sie demnach um durchschnittlich 16 Prozent verbessern.
Im Gegenzug beobachtete man insbesondere bei den Nachzüglern der Digitalisierung ein negatives EBIT-Ergebnis, wie die Autoren der Studie schreiben. Der Rückstand in der Digitalisierung korreliere also mit einer negativen Geschäftsentwicklung.
Die Studie „Corporate Digital Responsibility Survey 2022“ können Sie hier direkt herunterladen.
Die Studie „Digital Maturity Index Survey 2022“ können Sie hier direkt herunterladen.
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